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Ich habe seit Donnerstag (17.02.22) Zwangsgedanken, die sich nicht wirklich ausblenden lassen, mal sind sie stärker und manchmal schwächer. Je stärker sie sind, desto mehr Angst/Panik bekomme ich in dem Moment. Bei den Gedanken ist es so, dass ich ständig daran denken muss, dass ich mich "fremd" in meinem eigenen Körper fühle und das macht mir Angst und mich unruhig. Es fühlt sich teilweise alles "nicht Real" oder "wie im Traum" an…
Mein Hauptproblem ist die Depersonalisation/Derealisation und je schlechter es mir geht, umso weniger Antrieb und Lust habe ich bzw. umso mehr Angst ist da.

Seither bin ich Krankgeschrieben. Ich habe diese Zustände jetzt zum 3. Mal in meinem Leben. Ich habe es also schon 2 Mal Geschafft das wieder loszuwerden, jedoch habe in dennoch wieder Angst es diesmal nicht mehr zu schaffen.
Die ersten beiden male wurde ich auf Antidepressiva eingestellt und diesmal auch wieder. Jedoch nehme ich diesmal eine Höhere Dosis (150mg Venlafaxin) und damals nahm ich nur 75mg davon.

Ende April hatte ich dann einen Termin beim Psychiater, der dann eine Agoraphobie diagnostizierte. Ich denke jedoch, dass nicht die Agoraphobie mein Hauptproblem ist, sondern die DP/DR. Ich hatte immer wieder Rückschläge, jedoch sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich damals die 75mg nach 2 Wochen noch nicht steigern hätte sollen. Seit ich erhöht habe auf 112,5 mg und seit etwa 2 Wochen auf 150mg, kommt mir vor, dass die DP/DR Symptome noch stärker sind und ich bin ganz weit davon entfernt wieder normal in die Arbeit zu gehen.

Wenn es mir schlecht geht, ist jede Kleinigkeit (z.B. nur mit dem Hund rausgehen, Geschirrspüler ausräumen, …) wie eine Mammutaufgabe. Am liebsten würde ich dann gar nicht aus dem Bett steigen und den ganzen Tag einfach liegen bleiben. Mich stresst es zusätzlich noch "fremde" Menschen zu treffen, die nicht von meiner Situation bescheid wissen. Ich will aber wenn es mir schlecht geht so wenig wie möglich alleine sein und nur mit meinen Vertrauten Personen zusammen sein und in einer mir vertrauten Umgebung. Ich würde am liebsten einfach nie das Haus verlassen und mir kommt vor, je Weiter ich mich von meiner "Wohnfühlzone" entferne desto mehr Angst habe ich und das Stresst mich.

Jetzt meine Fragen:
-Hat bei jemanden von euch eine zu Hohe Dosis Antidepressiva eine DP/DR verstärkt?
-Wäre es Sinnvoll mit meinem Arzt zu sprechen die Dosis wieder zu reduzieren?
-Nehme ich eventuell auch die Falschen Tabletten?
Bin für jeden Tipp dankbar.

17.05.2022 09:22 • 18.05.2022 #1


9 Antworten ↓


Hallo Markus1996,

Ich kann dich sehr gut verstehen mir geht es ähnlich wie dir und das schon mehrere male in meinem Leben. Eins zuerst die DP/DR sind selten eine eigenständige Diagnose was es zwar gibt aber relativ selten. Meistens sind es Symptome von verschiedenen Psychiatrischen Diagnosen die frage ist nun was ist nun dein Problem? Was sind es für Zwangsgedanken?

Das mit dem fremd im eigenen Körper kenne ich bei mir beläuft es sich aber auf die eigenen Knochen immer wenn ich eine Angstphase habe kann ich es nicht ertragen aus Knochen zu bestehen die Tatsache das in mir ein Skelett steckt macht mich irre in guten Phasen ist das wie ausgeblendet also sicher Botenstoff abhänig.

Im grunde musst du die Ursache deiner Probleme beheben dann verschwinden DP/DR von ganz alleine das ist ein Schutzmechanismus deines Körpers der Versucht die Psyche / Seele vor mehr Schaden zu schützen.

Ich weiß wie du dich fühlst und der Zustand von DP / DR ist äußerst unangenehm alles was Selbstverständlich für jemanden gewesen ist wird dann in Frage gestellt oder?

Wenn du dich mit so einer hohen Dosis nicht wohl fühlst solltest du natürlich den Arzt drauf ansprechen.

Desweiteren würde ich unbedingt versuchen zu schauen was die Grunderkrankung ist. Zwangsgedanken hört sich nun auch nicht ohne an. Das du im Bett liegen bleiben willst klingt auch nach Depression, kann aber auch sein das es die Nebenwirkungen des Antidepressivas sind.

Aufjedenfall versuch dich nicht nur zu verstecken damit wird der Raum der Wohnfühlzone immer kleiner das ist nicht gut auf dauer.

Wie hat das ganze bei dir angefangen vielleicht kriegt man raus woran es liegt und dann dementsprechend eine Therapie starten

Alles gute un Kopfhoch es kommen auch wieder bessere Zeiten

Lg

A


Venlafaxin zu hoch dosiert? Seither DP/DR Symptome stärker

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@zWo3 ich danke dir für deine schnelle und ausfühlriche Antwort.
Mit Zwangsgedanken meine ich einfach den ganze Tag von früh bis spät daran denken zu müssen, dass ich mch so Fremd im eigenen Körper fühle und mich Teilweise wie ferngesteuert fühle...
Öaut Psychiater kann sich das die nächsten Tage noch legen und am Freitag telefonieren wir nochmals, dann wird gegebenenfalls die Dosis reduziert bzw. auch auf andere Tabletten umgestellt.
Ich lasse mich eh so wenig es geht gehen und Versuche so viel wie es geht zu machen, jedoch wird diese komische Gefühl noch viel stärker, zumindest in den letzten Wochen seit der Steigerung, sodass ich mich einfach komplett unwohl Fühle wenn ich wo hin muss und einfach am liebsten sofort wieder nachhause auf die Couch möchte.
Bin jetzt schon 3 Monate von der Arbeit zuhause und mir geht es jetzt nicht besser als Anfangs, hoffe darauf, dass sich da jetzt noch alles gibt oder ich einfach wieder die Dosis reduzieren kann und dann wieder alles wird.

Denkst du, dass es möglich ist, dass wenn ich eine zu Hohe Dosis nehme, die DP/DR Symptome stärker als sonst sein können? Als Nebenwirkung stehen sie ja schließlich drinnen..

Danke und LG

Vielleicht ist Venlafaxin einfach das falsche Medikament für dich?

Ich nehme Escitalopram, da ist der Antrieb gut (ich habe eine Depression), lt. Beipackzettel soll es aber auch gut bei Zwangsgedanken sein.

Guckst du hier:

https://www.neurologen-und-psychiater-i.../therapie/

@Grace_99 werde ich mit meinem Arzt am Freitag auf jeden Fall besprechen, aber nachdem ich es schon Jahre zuvor genommen habe, jedoch in einer Anderen Dosierung, hoffe ich doch, dass es das Richtige Medikament ist. Aber sag niemals nie...
Danke für deine Antwort und gute Besserung!

Zitat von Markus1996:
@Grace_99 werde ich mit meinem Arzt am Freitag auf jeden Fall besprechen, aber nachdem ich es schon Jahre zuvor genommen habe, jedoch in einer ...

Sei offen für alle Optionen. Vielleicht war vorher etwas wo das Venlafaxin gut geholfen hat, aber jetzt bei den Problemen mit dem Antrieb und Zwangsgedanken nicht mehr.

@Markus1996 Hey
Ich kenne deine Problematik aus eigener Erfahrung.
Bei mir wurde die DPDR durch mein erstes Antidepressiva auch verstärkt. Seitdem ich ein anderes nehme, geht es mir mit der DPDR deutlich besser, es ist kaum mehr vorhanden.
Sei also wirklich offen für anderes, es wirkt nicht alles gleich.

@MS07 super, so eine Antwort baut mich auf und gibt mir ein bisschen zuversicht!
Die DP/DR Symptome sind wie gesagt mein Hauptproblem und wenn ich eben wohin gehe, an einem mir nicht Vertrauten Ort sind diese Symptome dort noch um vieles schlimmer und machen mir noch viel mehr Angst in so einem Moment, dass ich am liebsten sofort wieder Heim würde. Das hängt eventuell auch mit der Agoraphobie zusammen.
Danke für deine Antwort

@Markus1996 gerne
So wie sich das bei dir anhört hängt es definitiv mit der Agoraphobie zusammen. Allein der Gedanke daran, wo anders hinzugehen wo es dir schlechter gehen könnte hält das "Problem" schon aufrecht, wodurch die DPDR sich natürlich nährt.
Seh als dein Hauptproblem also nich die DPDR sondern die Agoraphobie. Ich weiß das ist schwer, da die Symptome der DPDR sehr aufdringlich sind aber sie tun nur eines: sie schützen deine Psyche vor der Angst die du in dir trägst.
Du schaffst das!

@MS07 ganz genau, und wenn ich mich quasi aus meiner Wohlfühlzone entferne, sind die DP/DR Symptome dann stärker und machen mir noch mehr Angst...
Nehme jetzt wie gesagt die Tabletten noch bis Freitag weiter, dann bespreche ich mit meinem Psychiater, wie wir weiter vorgehen...
Danke für deine lieben Worte

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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