Venlafaxin + Mirtazapin durch Quetiapin ersetzen?

@Mike1789
Ja, die Unruhe kann stärker werden dann. Gerade bei den SSNRI wegen der noradrenergen Wirkung.

Bei SSNRI habe ich auch erhöhten Ruhepuls und Blutdruck gehabt, unter Milnacipran so hoch, dass ich Blutdrucksenker zusätzlich nehmen musste.

@Mike1789
Du meinst mit dem Blutdruck?
Meistens bleibt der nicht dauerhaft so, aber manchmal halt schon.
Oder die Unruhe? Das ist meistens Teil der Erstverschlimmerung und vergeht nach ca 4-6 Wochen wieder.

@Mike1789
Das kann auf jeden Fall nachlassen, tut es auch in den meisten Fällen.

Die Unruhe war bei mir auch nur die ersten Wochen, nur der Blutdruck blieb hoch und musste dann auch medikamentös eingestellt werden. Das heisst aber nicht, dass es bei dir auch so sein muss. Nach Absetzen von Milnacipran konnte ich auch sehr zeitnah die Blutdrucksenker absetzen.

@Mike1789 mach dir nicht zu viele Gedanken. Dein Puls beruhigt sich bestimmt auch wieder.
In was für Situationen misst du denn? Kann es sein, dass du dann schon die Erwartung hast, dass er zu hoch ist? Und wie hoch ist dein Puls?

@Mike1789
Ich denke, du machst dich unnötig verrückt. Der Ruhepuls gilt zwischen 60 und 90 als normal, da bist du ja nicht weit drüber. Und ich denke, dass du das auch durch deine Gedanken zum Teil hoch pusht.

Ja, ich nehme ja das Quetiapin retard, das gibt über den Tag verteilt den Wirkstoff gleichmäßig frei. Mich persönlich macht es auch nicht wirklich müde und auch nicht dusselig sondern einfach nur ruhiger. Ich kenne aber einige, die sich davon wie besoffen gefühlt haben.

Gegen die Gedanken selbst hilft es nicht. Aber ich steigere mich nicht so extrem in irgendetwas rein und kann mich von meinen Gedanken distanzieren.

Oh, ich selbst merke das tatsächlich nicht so sehr wie mein Umfeld. Ich habe dann das Gefühl, dass man mir meine Gefühle absprechen will und ich mich nicht mehr schlecht fühlen darf, weil ich ja nach außen hin nicht mehr depressiv wirke.
Aktuell habe ich das nämlich auch und es nervt mich wahnsinnig. Meine aktuelle Medikation nehme ich erst seit ca 6 Wochen. Ich merke schon, dass es langsam besser wird, aber gut fühle ich mich trotzdem nicht. Ich würde es eher als funktionieren bezeichnen.

@Mike1789
Aktuell ja, aber ich habe es auch schon morgens genommen. Ich nehme es etwa gegen 18 Uhr und schlafen gehe ich ca 22 Uhr.

Ich glaube gegen das Grübeln selbst gibt es nichts. Aber mit dem richtigen Medikament kann man damit besser umgehen und es belastet einen nicht mehr so sehr. Und der Rest ist dann Arbeit an sich selbst z. B. durch Therapie.

Wie gesagt, es ist besser geworden aber ich fühle mich noch nicht wirklich besser. Ich hoffe das kommt noch.

Ich finde es aber sehr anstrengend, wenn man mir dann versucht einzureden, dass es ja gar keinen Grund gibt, mich schlecht zu fühlen. Rational weiß ich, dass es mir heute viel viel besser geht als vor Jahren noch, dass ich viele Probleme hinter mir gelassen habe. Aber eine gewisse Traurigkeit und negative Grundstimmung begleitet mich immer noch bzw wieder.

@Mike1789
Das normale Quetiapin ist allerdings eher für Einschlafprobleme geeignet, durch die wesentlich kürzere Halbwertszeit. Aber du kannst es natürlich ausprobieren wie du damit zurecht kommst.

Genau, wenn sich dein Befinden insgesamt bessert, sind diese Gedanken nicht mehr so beängstigend und auch nicht mehr so aufdringlich, so hab ich es immer empfunden.

Ich wünsche dir jedenfalls, dass du nicht lange rum probieren musst. Das kann auch ziemlich anstrengend sein.

Ja, das denke ich auch. Aktuell warte ich auch wieder auf einen Therapieplatz. Diesmal soll es eine Traumatherapie sein.
Wenn ich zurück denke, ist es heute auf jeden Fall besser.

@Mike1789
Das retard gibt es erst ab 50 mg.
Ich nehme es derzeit mit 100 mg und merke beim einschlafen keinen großen Unterschied wenn ich es mal einen Abend vergessen habe. Aber beim einschlafen hab ich generell keine sonderlichen Probleme.

Man kann aber auch beides kombinieren.

@Mike1789
Zu dem Mirtazapin kann ich nicht viel sagen, das habe ich nur ein einziges Mal genommen und nicht vertragen.

Venlafaxin kann auch müde machen, ist selten aber kommt durchaus vor. Ich selbst wurde auch nach der Einnahme müde. Aber nicht extrem, es war auszuhalten.
Also unabhängig vom Mirtazapin. Ob die sich gegenseitig beeinflussen und diese Wirkung verstärkt wird weiß ich nicht.

Rufst du heute bei dem Psychiater an? Mich würde interessieren, was er sagt und ob er was anderes ausprobieren möchte.