Tag 8 (05.02.2016)
Eine Stunde nach der Einnahme haut es mich immer noch um, sodass ich erstmal aufs Sofa muss. Wie sich das äussert? Bekomme schwere Beine und vom Kopf her ist es auch so ein auf den Boden ziehendes Gefühl. Innerliches Zittern, wodurch die Angst wieder vermehrt auftritt. Bis zum Mittag legt sich sich das meistens und ich habe wieder mehr Elan irgendwelche Dinge zu tun. Die ständige innere Unruhe geht mir aber langsam richtig auf den Zeiger, bin Mittags hundemüde und denke mir, ach gönnst Dir doch mal ein Nickerchen. Nix ist, man kann einfach nicht einschlafen. Generell hat sich das ganze Schlafverhalten wieder geändert. Vor ein paar Wochen (ohne Pillen) konnte ich noch bis 07.30 Uhr schlafen. Jetzt Punkt 5 Uhr munter und kann nicht mehr einschlafen, weil man total unter Strom steht. Mir soll ja noch mal jemand erzählen, dass das mit dem Noradrenalin erst in höheren Dosen wirkt. So ein Quatsch, das wirkt bereits ab 37,5 mg. Sonst würde man ja nicht so einen Antrieb verspüren. Unter Zoloft (Sertralin) war das damals nicht so. Ich werde heute mal in der Apotheke anrufen und fragen, ob sich Venlafaxin mit Lasea verträgt, dass nimmt einem wenigstens erstmal die größte Unruhe.
Ansonsten merk ich die Wirkung schon, ist zwar noch nicht richtig ausgeprägt, aber wie gestern geschrieben, spüre ich doch mal wieder ein entspannendes Gefühl, wenn ich tief durchatme. Die negativen Gedanken schleichen sich dennoch ab und an mal ein und da liegt es an einem selbst, einen Punkt zu finden, dies gar nicht erst zuzulassen. Das ist schwer ich weiß, trägt aber maßgeblich dazu bei, den Effekt der Pillen zu spüren. Worüber ich seit gestern abend staune: So langsam merke ich, welche Dinge in meinem Leben mich triggern und mir enormen Stress bereiten. Ist zwar noch kein ganz ausgeprägtes Gefühl, aber ich merke schon die Abspaltung zwischen dem früher andauernden, auf alles bezogen, negativen Mist. Vor den Tabletten ist es ja so, dass man das ganze Leben mit seinen Leuten und Handlungen als negativ und stressig empfindet. Man versucht aus der Situation zu flüchten, aber egal wo man ist, alles triggert einen und man findet einfach keine Ruhe und Zufriedenheit mehr. Mit dem Medi kann man langsam wieder unterscheiden, welche Dinge die Stressfaktoren sind und welche Dinge einem nicht gut tun.
05.02.2016 07:54 •
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