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Hallo ihr Lieben, nehme schon seit Jahren Venlafaxin retard und da es nicht mehr so gut gewirkt hat, habe ich es ausgeschlichen, habe am Freitag 28.2 die letzte 37,5 mg genommen und mit Sertralin 50 mg angefangen, mir ging es die letzten 10 Tage extrem schlecht, körperlich, geistig, seelisch. Habe dann 3 Tage lang Sertralin auf 100 mg übers Wochenende erhöht. Keine Besserung, ich dachte, ich drehe durch und das geht nie mehr weg. Steige ab morgen wieder mit 37,5 mg Venlafaxin retard ein.
Frage:Ist das wieder einschleichen, auch nach so kurzer Absetzzeit, wieder so heftig mit den Symptomen?
Wer hat Erfahrung damit und kann mir mit dieser Frage helfen.
Vielen lieben Dank
Namasté Ulrike

Heute 18:28 • 10.03.2025 #1


5 Antworten ↓


Zu deiner Frage. Nein, in der Regel nicht. Insbesondere nicht, wenn du das vorher schon lange Zeit eingenommen hast. Ich kann leider nicht sagen, ob das auch noch der Fall ist, wenn du zwischenzeitlich schon auf Sertralin gewechselt hast. Ich vermute aber, dass auch dann nach kurzer Zeit keine besonderen Symptome beim erneuten Einschleichen von Venlafaxin eintreten werden.

Hast du selbst entscheiden auf Sertralin zu wechseln? Was sagt dein Arzt dazu? Ich würde nicht selbst die Medikation beliebig verändern, sondern den Anweisungen des Arztes folgen, der dir die Medikamemte verschrieben hat? Eine Dosiserhöhung sollte nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen und nach 3 Tagen wird man davon in der Regel sowieso keine Verbesserung spüren. Das dauert dann in der Regel auch noch mal einige Wochen bis man dazu dann was sagen kann.

Grüße!

A


Venlafaxin ausschleichen und wieder einschleichen

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Klar kläre ich das immer mit meiner Ärztin ab. Bin selbst Krankenschwester. Sertralin hatte ich vorher noch nicht, es ging mir dermaßen schlecht dass ich es nicht mehr ausgehalten habe und nun den Entschluss gefasst habe wieder Venlafaxin zu nehmen. Es war ein Versuch aber das Ganze war die Hölle.

Habe 7 Tage lang 50 mg Sertralin genommen und 3 Tage 100 mg. Ist ja auch nicht so wichtig, alles was zählt ist doch, dass ich da schnell wieder heraus komme und mich wieder besser fühle

Das ist interessant. Ich selbst nehme seit 20 Jahren Paroxetin, und hatte in dieser Zeit auch immer wieder mal den Eindruck, es schleift sich etwas ab. In Abständen von vielen Jahren habe ich dreimal versucht was anderes auszuprobieren, bin dann aber immer wieder zum Paroxetin zurück.

Was mich hier irritiert ist allerdings die Dauer. Hatte denn das Sertralin in der kurzen Zeit überhaupt eine Chance? 10 Tage scheinen mir zum einpendeln zu kurz, und dass es in der Phase bis die Wirkung richtig einsetzt, eher schlimmer wird als besser, ist doch eigentlich normal.

@Ulrike1

Ich habe vor 2 Jahren mal einen fliegenden Wechsel (ohne Ausschleichen) versucht von 150 mg Venlafaxin auf Desvenlafaxin und das hat für mich nach einigen Tagen ebenfalls zu erheblichen Nebenwirkungen geführt. Nach 5 Tagen hatte ich so ziemlich alle Nebenwirkungen die auf dem Beipackzettel gelistet waren innerhalb von wenigen Stunden. Darauf hin war ich so fertig mit Welt, dass ich ebenfalls zu meiner Dosis von 150 mg Venlafaxin zurückgegangen bin und hatte mich bereits nach wenigen Stunden wieder deutlich besser gefühlt (ohne wieder Einzuschleichen und Nebenwirkungen dabei)

Und das obwohl Desvenlafaxin eigentlich sehr ähnlich zum Venlafaxin sei sollte, da selbe Wirkstoffklasse (SNRI).

Sertralin gehört zur Klasse der SSRI. Ich erinnere mich damals (20 Jahre her) ebenfalls vor dem Venlafaxin ein SSRI zuerst verordnet bekommen zu haben, dass außer ebenfalls einen Haufen Nebenwirkung überhaupt keinen positiven Effekt bei mir hatte.

Grundsätzlich scheint aber auch jedes Antidepressiva (egal welche Wirkstoffklasse) ganz individuell unterschiedlich bei jedem Menschen zu wirken (oder nicht). Auch beim Einschleichen/Auschleichen scheint das der Fall zu sein, auch wenn es Ähnlichkeiten geben mag.

Ich hoffe es hilft dir ein wenig. Du bist nicht alleine damit.

Grüße und alles Gute!





Dr. med. Andreas Schöpf
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