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Hallo.

Ich habe ebenfalls Venlafaxin über 15+ Jahre genommen und aufgrund eines gefühlten Wirkverlusts vor 4 Jahren bereits 2 mal versucht anzupassen aber ohne spürbare Verbesserung. Aus Verzweiflung/Alternativlosigkeit dieses dann vorerst weitergenommen. Vor 3 Monaten dann letztlich ganz abgesetzt, da sich mein Zustand nicht verbessert hat.

Ich spüre nun (nach 3 Monaten), dass es mir doch wieder deutlich schlechter geht. Ich bin zunehmend total erschöpft / Morgentief, habe Ängste, permanentes Gedankenkreisen das irgendwas mit mir nicht stimmt und das Gefühl komplett neben mir zu stehen (Depersonalisation/Derealisation). Der Arzt sagte mir allerdings, dass nach 3 Monaten keine Absetzerscheinungen mehr auftreten.

Was kann das sein? Die Grunderkrankung? Mir wurde damals eine Generalisierte Angststörung / Depression diagnostiziert. Bei einem Erstgespräch wurde mir vom Therapeuten eine depressive Episode genannt. Mein Psychiater sagt zu all dem so gut wie nichts.

Zitat von romu:
Der Arzt sagte mir allerdings, dass nach 3 Monaten keine Absetzerscheinungen mehr auftreten.

Leider doch. Schau mal auf psyab.net. Dort gibts Viele Venla-Betroffene.
Bei mir ist es Dulox. Schwerer Entzug seit 19 Monaten.

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Venlafaxin nach 18 Jahren absetzen / Erfahrungsberichte?

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@levana

könnte es nicht auch einfach die Grunderkrankung sein? Ja ich, habe das schon vermehrt gehört. Ich wunder mich, da ich in den ersten 3-4 Wochen einige direkte Absetzsymptome hatte und danach ging es eigentlich. Diese vermehrte Angst/Unruhe ist nun erst nach 3 Monaten immer extremer wieder. Dazu kommt Mundtrockenheit, Schwitzen. Bin völlig durch. Schlaf ist auch nicht gut (das aber auch schon mit Venla zuletzt).

Zitat von romu:
@levana könnte es nicht auch einfach die Grunderkrankung sein? Ja ich, habe das schon vermehrt gehört. Ich wunder mich, da ich in den ersten 3-4 ...

Klar kann es auch Grunderkrankung sein. Bei mir konnte ich das aber klar abgrenzen. Ich bekam Symptome, die ich nie jemals hatte und eine Deckelung mit Escitalo ist nicht möglich. Habe auch diverse, andere Stoffe probiert. Nützt nix.

Dass Symp. kommen und gehen, ist normal. Nennt sich Wellen- und Fenstermuster, was typ. für AD-Entzug ist. Auch bekannt ist, dass nach 2-3 Monaten der Entzug erst so richtig beginnt (vermutlich wg. Substanzdepots in der Leber etc).

@levana

Es fällt mir schwer zu sagen, da ich Venlafaxin eine gefühlte Ewigkeit genommen habe und mich nicht mehr wirklich an die Zeit davor erinnere. Nur, dass es mir nicht gut ging und ich davor auch schon vermehrt Angst hatte bis hin zu Panikattacken. Klar, sonst hätte ich damit kaum angefangen das Medikament zu nehmen. Neue Symptome/Erscheinungen sind es aber eher nicht. Mundtrockenheit, Schwitzen, Alpträume gab es damals auch vermehrt in der ersten Zeit der Einnahme.

Das mit dem Wellen- und Fenstermuster war mir bisher nicht bekannt. Interessant

Bzgl. Leber hab ich das hier gefunden

Zitat:
Venlafaxin wird in der Leber metabolisiert und hauptsächlich renal ausgeschieden. Zwei Tage nach der Einnahme sind etwa 87% des Wirkstoffs ausgeschieden

@levana

Nach nun 8 Tagen stationärer Behandlung sagen die Ärzte mir, dass meine Beschwerden auf ein Aufflammen/Neuausbruch der Grunderkrankung zurückzuführen sind und wenig die Folgen von „Entzug“. Ich selbst schließe das allerdings nach wie vor nicht aus m bzw. glaube ich zumindest, dass das abrupte Absetzen von Venlafaxin nach so einer langen Zeit nicht einfach unter den Teppich zu kehren ist.

Nun weiß ich nicht was ich tun soll, das es mir bisher irgendwie nicht besser geht und ich den Eindruck habe aus diesem tiefen Loch evtl. nicht ohne Medikamente rauszukommen. Mir wurde vorgeschlagen Venlafaxin weiter zu nehmen oder Escitalopram auszuprobieren. Meine Angst bzw. Escitalopram ist, dass es ein neues Medikament ist wäre, dass mein System nicht kennt. Beim Venlafaxin sind meine Bedenken, dass ich das ja nicht grundlos abgesetzt hatte (da es mir die letzten Jahre damit auch schon nicht mehr so gut ging wie früher).

Die Ärzte sind da wenig hilfreich und sagen einfach, dass ich das selbst entscheiden müsste.

Darüber fühle ich mich seitdem Absetzen von Venlafaxin vermehrt total verändert. Irgendwie in allem. Mein ganzes Empfinden für Raum und Zeit, ich habe sehr viele Angstzustände über den Tag verteilt und fühle mich total neben der Spur. Vielleicht ist das auch „normal“ nach so einer langen Zeit der Einnahme.

Also, ich wollte nach Jahre langer Einnahme Venlafaxin absetzen und auf Sertralin umsteigen, weil mir Venlafaxin nicht mehr so gut half. Es hat nicht geklappt, bin gerade dabei Venlafaxin wieder einzuschleichen und es ist sehr schwer. Bin heute bei 112,5mg retard, von ehemals 150 mg.
Ich denke bei dir ist es deine Grunderkrankung und das Antidepressiva das dir fehlt.
Ich würde es wieder nehmen, und evtl. die Dosis neu anpassen.
Herzliche Grüße Ulrike

Hallo Ulrike,

ja, ich habe wieder mit der Einnahme begonnen heute (37,5 mg). Es bleibt ein Gefühl, dass ich das ja nicht grundlos abgesetzt hatte und mich damit auch nicht mehr gut gefühlt habe. Die Psychologin hier meinte, dass ich mich evtl. in diesen gefühlten Wirkverlust damals zu sehr „reingesteigert“ habe. Ich kann nur sagen, dass ich mich die letzten Jahre mit dem Venlafaxin auch schon nicht mehr wohlgefühlt habe, da ich trotzdem ständig in Gedankenkreisen war, traurig, erschöpft und eine vielzahl von anderen negativen Gedanken und Gefühlen hatte. Das im Prinzip täglich der Fall war. Gegen diese diffusen Angstzustände hat es immerhin bis zuletzt im November einigermaßen geholfen.

Grüße!

Genau deshalb wollte ich auch wechseln. Nun ist es an der Zeit außer Tabletten zu nehmen, an mir zu arbeiten Stück für Stück

@Ulrike1

Ja, verstehe. Das ist echt eine unschöne Situation (milde ausgedrückt). Eine Dosierung auf 225 mg hatte ich versucht, wie auch eine Kombination mit zwei anderen Medikament aber nach jeweils 3 Wochen abgebrochen, da es mir damit eher noch schlechter ging.

Wie lange war denn die Unterbrechung bei dir, bevor du zurück zum Venlafaxin bist und hast/hattest du Nebenwirkungen beim erneuten Einschleichen?

Ich hoffe zumindest nicht die selben Nebenwirkungen wie damals beim Einschleichen zu bekommen oder zumindest weniger stark, da mein System den Wirkstoff ja eigentlich kennen sollte.

Also ich war etwa 7 Tage ohne Venlafaxin und in der Zeit bei Sertralin, habe dann wieder mit 37,5 mg angefangen, dann 75 mg und bin nun bei 112,5 mg, das ganze in etwa knapp zwei Wochen.
Es war /ist furchtbar gewesen und ich denke es wird ganz langsam besser. Sertralin habe ich wieder abgesetzt. Aber jeder ist/reagiert unterschiedlich.

@Ulrike1

ich hatte vor 1,5 Jahren auch schon einmal versucht das Venlafaxin auf Desvenlafaxin umzustellen.

Das war auch schrecklich und hat nicht geklappt, da ich sofort massive Nebenwirkungen von dem neuen Medikament bekam. Ich hatte dann unmittelbar wieder auf Venlafaxin 150 mg umgestellt und hatte dabei aber zum Glück keine erneuten Nebenwirkungen. Das war allerdings auch nur 5 Tage Unterbrechung durch das neu ausprobierte Medikament.

Ja, mal schauen nun. Bisher merke ich von den 37,5 mg Venlafaxin nichts. Ich habe aber auch erst heute morgen damit begonnen.

Grüße!

Sehr gut

@Ulrike1

Nach wie vielen Tagen bist du von 37,5 mg auf 75 mg gegangen?

Grüße!

Ich glaube nach 4 oder 5 Tagen

Dieses Medikament ist bekannt dafür, daß es eine hohe Abhängigkeit erzeugt. Nach einem halben Jahr, habe ich einen kalten Entzug gemacht, weil ich mir die langwierige Absetzungswirkungsfahrt ersparen wollte, wo viele dann aber sowieso dann wieder auf eine höhere Dosis zurückkommen. Ich hatte furchtbare Nervenschmerzen, vor allen in den Beinen. Die ersten vier Tage kommen einem Dro..genenztug gleich, wo der vierte Tag das schlimmste war, was ich in meinem Leben erlebt habe. Ich hatte so etwas wie Stromstöße durch den ganzen Körper und das anhaltend. Das Stromgefühl hatte ich noch Monate danach, aber es wurde immer schwächer. Dieses Medikament werde ich mit Sicherheit nie wieder nehmen, denn ich hab davon soviel geschlafen wie nie zuvor und kam mir irgendwann vor, wie ein lebender Zombie. Da nehme ich lieber meine bisher lebenslangen Schlafstörungen in Kauf, als mir sowas nochmal anzutun. Im Nachhinein frage ich mich, wie so ein Medikament überhaupt erlaubt sein kann und zur Zeit anscheinend auch, eines der beliebtesten. Quasi in Modemittel.

Jeder sollte seine eigenen Erfahrungen machen ob positiv oder negativ. Bitte schließe nicht von dir auf Andere, das schürt Ängste bei Anderen die schon genug mit ihrer Angststörung zu tun haben, wir Angstis sind schon genug mit psychosomatischen Beschwerden behaftet und empfinden unser körperliches Empfinden viel intensiver.
Das Ein und Ausschleichen von Antidepressiva ist und da gebe ich dir absolut Recht sehr schwierig und verlangt einiges von einem ab und ist weiß Gott sehr schlimm, zumindestens bei vielen Menschen.
Aber jeder reagiert auf seine ganz eigene Art, körperlich, geistig und seelischNamasté Ulrike
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Zitat von Ulrike1:
wir Angstis sind schon genug mit psychosomatischen Beschwerden behaftet und empfinden unser körperliches Empfinden viel intensiver.

Habe schon über 30 Jahre damit zu tun. Diese Angststörungen sind Denkfehler, geistige Überaktivität, die mit Medikamenten zwar gelindert werden können, aber die Ursache wird nie dadurch beseitigt, nämlich sich im Denken zu disziplinieren und dabei zu bleiben. Wenn das Denken sich beruhigt, dann beruhigt sich auch der Körper und Medis brauchts dann nicht mehr, bis auf die schweren Fälle, wo das aber auch keine Dauerlösung sein sollte. Gerade, wenn die Nebenwirkungen die positiiven Wirkungen nicht rechtferigt.

Venlafaxin gibt es schon seit 1995 auf dem Markt

Ja, aber in letzter Zeit ist es zum Modemedikament avanciert.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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