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Hallo,

habe hier schon öfters geschrieben, der ein oder andere kennt mich vielleicht. Nochmal kurz zusammengefasst: Vor 6 Jahren fing alles an mit Panikattacken und entwickelte sich im Laufe d. Zeit in eine hypochondrische Angsstörung mit der Differenzialdiagnostik generalisierte Angsstörung (Diagnose meiner Psychotherapeutin).
Lebe seit 6 Wochen mit meinem Sohn allein, weil mein Ehemann und ich uns getrennt haben. Ich kann in der Wohnung nicht alleine mit Joshua schlafen, weil ich Angst habe, mir könnte etwas zustoßen und ich bin dann hilflos. Und mein Sohn eben auch. Schlafe seit dem mit ihm bei meiner Oma. Halte mich tagsüber nur so kurz wie möglich in der Wohnung auf. Ab 1.9.08 habe ich eine Wohnung für meinen Sohn und mich angemietet, da die jetzige zu teuer ist für eine alleinerziehende Mama.
Seit ein paar Wochen sind meine Ängste auf einem Höhenflug, dazu kommt eine ätzende depressive Verstimmung. Ich habe das Gefühl, ich hätte in den letzetn 6 Jahren garnicht, aber auch wirklich garnicht kapiert, was mir meine Angst sagen will. Oder ich kann es nicht umsetzen, ich weiss es nicht.
Mir grault es jetzt schon davor, wenn ich nur dran denke, mit meinem Sohn alleine in der Wohnung sein zu müssen. Ständig habe ich somatoforme Beschwerden, die mich direkt an das Schlimmste denken lassen. Und ruck zuck ist man im Kreislauf... Das macht mich noch verrückt.
Bis jetzt habe ich komplett auf die Einnahme von Medis verzichtet, aber ehrlich gesagt fehlt mir langsam die Kraft und der Mut.

Jedenfalls habe ich jetzt vielpositives über TREVILOR gelesen.
Kann mir denn jmd. einen Rat geben, ob ich es vielleicht mal damit versuche?
Ich will doch nur ein glückliches Leben mit meinem Sohn führen können...

Vielen Dank fürs Durchlesen und Beantworten

LG

20.08.2008 20:20 • 02.09.2008 #1


8 Antworten ↓


Hallo Miriam,

wenn Du Dich gerade erst von Deinem Mann getrennt hast, ist Deine derzeitige psychische Schieflage wohl mehr oder weniger normal. Du bist in einer stressigen Phase, hinter Dir liegt eine stressige Phase und vor Dir sieht's auch nicht wirklich ruhig aus. Und da reagieren Angstpatienten nunmal immer mit Angst. Zumindest teilweise werden Deine Ängste demnächst sicher zur Landung ansetzen. Wenn Du nicht mehr in Therapie bist, wäre es vielleicht gut, das nochmal aufzunehmen, als vorübergehende Unterstützung.

Was Trevilor angeht, das nehme ich z.B. und mir hat es geholfen. Aber: Das heißt noch längst nicht, dass es Dir auch helfen wird. Es gibt genauso gut Erfahrungsberichte, nach denen Trevilor gar nichts taugt. Im Einzelfall muss man es ausprobieren. Und da Du bisher noch keine Medikamente genommen hast, würde ich Dir eher davon abraten, mit Trevilor anzufangen. Es ist tendenziell schon ein schwereres Geschütz und soll - wie auch das SSRI Paroxetin - beim Absetzen häufiger mal Probleme bereiten. Deshalb würde ich, wenn es ein SSRI sein soll, als ersten Versuch Cipralex nehmen, weil es das selektivste SSRI mit (theoretisch) den wenigsten Nebenwirkungen ist. Aber auch das kann im Einzelfall anders aussehen.

Was ist denn zur Überbrückung der jetzigen Phase mit dem Klassiker bei GAS, Opipramol? Das kann man ggf. sogar als Bedarfsmedikament einsetzen, es hat nicht die typischen Einschleichprobleme wie SSRI und ist überhaupt ein recht harmloses Medikament. Es kann allerdings ganz schön müde machen, und manche reagieren auf dieses gedämpft sein wiederum mit Angst. Jedenfalls solltest Du m.E. zum Facharzt gehen und Dich mit diesem beraten. Dabei solltest Du auch klar sagen, dass Du Vorbehalte gegen Medikamente hast und im Zweifelsfall etwas möglichst Unbedenkliches haben möchtest.

Liebe Grüße
Christina

A


Trevilor oder Rescue?

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Meine Erfahrung mit Trevilor:

Eine Tablette 37.5mg hat dazu geführt dass ich den ganzen Tag gekotzt habe und den Tag danach noch wie neben mir war..

hallo

meine mutter hat auch jahre lang diese tabletten genommen... sie war immer total abwesend, von morgens bis abends total müde, beim essen ist sie fast eingeschlafen und das einzige was sie außer arbeiten noch gemacht hat war schlafen... sie hatte nie wirklich zeit für meine schwester und mich... wenn man mal mit ihr reden wollte wars als hätte man gegen eine wand gesprochen... ich selbst habe trevilor anfang des jahres auch ausprobiert weil ich an einer sozialen phobie leide.. unteranderem war mir immer schlecht und ich war total müde. irgendwann hab ich die tabletten dann wieder abgesetzt und mir war so als hätte ich stromschläge im gehirn... das ist dann aber zum glück wieder weg gegangen...

es wirkt zwar bei jedem anders aber ich halte von diesen tabletten nichts

Hallo

meine Erfahrung mit Trevilor ist positiv. Nehme 150mg (1 retard Kapsel) täglich.
Es hilft mir recht gut und Nebenwirkungen hab ich keine.
Geh zum Arzt besprich mit ihm Deine Probleme und dann kann Dir, evtl auch mit Medikamenten, geholfen werden.

Liebe Grüße und alles Gute
smeilt

Hallo

erstam danke für die Antworten. Ich habe mal mit meiner Therapeutin sowie mit meiner Heilpraktikern über die event. Einnahme gesprochen. Meine Therapeutin sagt, ich solle mal noch abwarten, weil ich schon sehr viele starke Fortschritte gemacht hätte und meine HP sagt, es gäbe da ein homöopathisches Mittel, das man alle 3 Tage gespritzt bekommt. Sie hat damit wohl gute Erfahrungen gemacht..
Ich bin hin- und hergerissen.....
An schwachen Tagen würde ich am liebsten zum Notdienst fahren und mir was chemische aufschreiben lassen und an starken Tagen denke ich mir 'wieso machst du dir Gedanken über medis? Dir kanns doch prima gehen!'

Ähm, jetzt mal ehrlich, auf die Gefahr hin, das ich das größte Fettnapf der Welt finde. Die Frage ob Trevilor oder Rescue ist so ähnlich verwandt wie:Soll ich Formel 1 Pilot werden oder Babysitter ...
Die Grundfrage bei Rescue lautet da wohl eher: Glaube ich daran?
Chemie wirkt, ob man will oder nicht, oder hast du mal versucht bei der Verabreichung einer Vollnarkose zu sagen: Nö, ich bleib einfach wach?
Die körpereigene Chemie wirkt doch auch entsprechend = Panik
Entschuldigung, wenn ich das hier so platt formuliere

Grüssli
Iris

Nee, @Powerladyiris - das ist weder der größte Fettnapf noch ein Fettnäpfchen.

Den Vergleich mit F1 und Babysitter ist irgendwie gut...

Puhhhhhhh*Angstschweiss von Stirn tupf*





Dr. med. Andreas Schöpf
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