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Hallo ihr.
Ich bin w, 28 J. alt/jung. Zurückblickend auf Lebenslauf, fing alles früh an.

...Als ich so in der 2. Klasse war, war ich das erste Mal bei einer Kinder-/Jugend-Psychologin, da ich einfach nicht mehr gesprochen hatte.
...Mit 9, 10 J. fing häufiges Erbrechen an (irgendwann habe ich das gar nicht mehr erzählt); aufgehört hat es so mit 14.
...Außerdem oft Zustände von Derealisation-Depersonalisation (der Begriff kam mir erst viel später unter); irgendwann nur noch ab und an.
...Mit 16 J. von jetzt auf gleich umgekippt; seitdem wieder Verschlechterung:
- Tägl. Übelkeit + Medi.einnahme (hatte plötzlich eine Emetophobie entwickelt)
- Wenig Essen; Gewichtsverlust (logisch)
- Mit Anfag 17 wahrscheinlich die erste große Panikattacke:
Aufwachen mit starkem Beklemmungsgefühl; zielloses Herumlaufen; heftiges Kratzen am Bauch (gab richtige Striemen); hektisches Atmen und Herzrasen

Als ich umgezogen bin hatte ich fast 6 Jahre Ruhe. Nichts mehr vom obenen Geschriebenem, alles geriet in Vergessenheit und es ging mir gut.
Mit 25 J. ist etwas passiert und dann förmlich alles wieder auf mich eingestürzt. Es ging nur noch Berg ab.
...Gefühl von Atemnot, massives Erschrecken in Dauerschleife beim Einschlafen; oft gar nicht geschlafen (auch mal 2 Nächte am Stück)
...Akute Angstzustände; wieder große Panikattacken
...Ebenfalls wieder starke Entfremdungsgefühle
...Ein Waschzwang entwickelte sich
...Zunehmend depressiv; Dinge blieben mehr und mehr auf der Strecke; aus dem Haus gehen wurde weniger und weniger
...Schlimme Stimmungsschwankungen

Ich war beim sozialpsychiatrischem Dienst und auch in einer Tagesklinik zum Gespräch. Das war mir allerdings zu viel, so lange in fremder Umgebung wäre noch kontraproktiv.
Letztes Jahr im Juni wurde ein psychiatrisches Gutachten gemacht und ich bekam daraufhin eine Betreuung bewilligt.
Aktuell stehe ich bei 2 Psychologen auf der Warteliste, die einzigen in der Umgebung die überhaupt noch jemanden nehmen. Meine Betreuerin hat sich da schon dumm und dämlich telefoniert.
Es ist ein auf der Stelle trampeln. Vor medikamentöser Therapie hatte ich immer schon Angst. Trotzdem war ich jetzt dieses Jahr im Januar beim Psychiater/Neurologen, irgendwo musste ich einfach hin...
Der verschrieb mir SSRI zur und Neuroleptika. Ich war (natürlich) schon nicht begeistert. Ich dumme Nuss google dann natürlich auch noch Erfahrungsberichte und dann war es ganz vorbei.
In meinen Augen hat der mir direkt eines der schlimmsten Antidepressiva verschrieben und ich traue mich echt überhaupt nicht das zu nehmen.
Habe beide Medis abgeholt und jetzt liegen die hier ewig rum. Das zweite soll ich ja bei Bedarf nehmen bzw. zum schlafen wegen der nächtlichen Anwandlungen.

War im Februar wieder beim Psychiater und habe ihm gesagt, dass es einfach nicht packe dieses AD zu nehmen. Eine Alternative hat er mir nicht verschrieben, er meinte ich soll dann das Neuroleptikum eben nehmen und dann mal schauen ob ich das AD nicht doch nehmen möchte. Einen Termin habe ich erst Anfang Mai wieder. Dass ich das Neuroleptikum auch noch gar nicht genommen habe, habe ich mich nicht getraut ihm zu sagen.
Weiß echt nicht recht was ich jetzt machen soll, mir kann ja auch noch keiner sagen wann ich denn nun mal eine Therapie anfangen kann. :-

Vielleicht hilft mir ja der Austausch mit ein paar Gleichgesinnten schon etwas.

12.03.2016 00:43 • 13.03.2016 #1


6 Antworten ↓


Hallo eclipse

Darf ich fragen, was für ein AD und Neuroleptikum es ist? Hatte zu Anfang auch grosse Bedenken wegen AD Einnahme und bin aber mittlerweile froh um die kleinen Helferchen. Vielleicht kann ich dir meine Erfahrung berichten.

Gruss

A


Traue mich nicht, meine Medikamente zu nehmen - was tun?

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Paroxetin und Promethazin.
Zu Paroxetin lese ich so vieles, was mich echt. abschreckt. :-/ Anscheinend gilt das ja als Mittel erster Wahl, wenn Zwangsneurosen mitspielen.

Hey Eclipse.

Begrüße Dich ganz lieb bei uns.

Nun, da Du schon sehr früh Probleme hattest wäre eine Therapie mehr als wichtig um endlich den Kreislauf zu durchbrechen.

Es mag sein, dass das Medi bei Zwangsneurosen eingesetzt wird. Viele Medis greifen aber auch in andere Bereiche. So bekam ich auch ein Neuroleptika, was bei Psyhosen eingesetzt wird, obwohl ich keine habe. Es kommt auf die Dosierung an. Daher würde ich Dir anraten, die Medis zu nehmen.

Ja, mir macht das auch ganz schön Angst... Wenn man liest, dass Angstzustände sich häufig erstmal verschlimmern, Suizidgedanken, etc. und wegen meiner Phobie habe ich auch immer Bammel vor Nebenwirkungen im Magen-/Darm-Bereich. Außerdem lese ich immer, dass gerade Paroxetin viel Probleme beim Absetzen macht. Das ist auch wieder so eine Sache... wenn man ein Medikament mal eben nicht einfach so wieder absetzen kann. :-/


Von dem Paroxetin soll ich 1 Woche lang 10mg nehmen und danach 20mg und vom Promethazin immer 25mg.

Wegen der Zwänge will ich ja eine Verhatenstherapie machen, aber ich warte und warte da ja schon ewig jetzt auf einen Platz. Hier in der Gegend ist das auch echt schlimm. :-/

Ich habe keine Erfahrung mit Paroxetin und Promethazin. Habe infolgedessen ein bisschen gegoogelt und ein Erfahrungsbericht mit genau derselben Kombination gefunden. Diese Person sagt, das Promethazin helfe gehen die Ängste und das Paroxetin gegen die Zwangsgedanken. Ich schlage vor, es einfach mal zu probieren. Und ein bisschen Geduld aufzubringen (2 bis 3 Wochen). Dass jedes AD ausgeschlichen werden muss, ist tatsächlich so, das wird auch bei Paroxetin nicht anders sein. Aber wenn das dann mal zur Diskussion steht, es abzusetzen, dann bist du einen grossen Schritt weiter, denn das bedeutet, dass du stabil bist und es dir gut geht. Dann erträgt man auch unangenehme Absetzsymptome besser. Und man darf da auch nett zu sich sein und ganz langsam ausschleichen.

Ich habe einige Erfahrung mit anderen ADs. Dort hab ich es jeweils so gemacht: als die Nebenwirkungen sehr schlimm waren (bei mir Anafranil) habe ich es 2 Tage genommen. Bei Trittico hatte ich mittlere bis schlimme Beschwerden, das habe ich 5 Tage probiert. Bei Trimipramin ( bin jetzt gerade dran) habe ich mittlere Beschwerden, ziehe es noch eine weitere Woche durch. Bei Cipralex, Citalopram hatte ich wenig Beschwerden, daher durchgezogen. Auch wenn es jetzt eigenartig klingt: ich könnte besser mit den Nebenwirkungen umgehen, da ich wusste, woher sie kommen, und das nur temporär vorhanden sein wird. Mit den Ängsten allgemein kann ich weniger gut umgehen, denn die überfallen mich manchmal wie ich meine grundlos, wo gesunde Menschen keine Angst haben.

Sei mutig und trau dir die Medikamenteneinnahme zu. Du kannst sie jederzeit wieder absetzen! Und wenn es die richtigen für dich sind, werden sie dir helfen. Ich habe auch während einer Erschöpfungsdepression lange ohne Medis probiert, bis ich an den Punkt kam, wo ich bemerkte, es geht nicht ohne. Und dann ging es tatsächlich mit Medis relativ rasch bergauf.

Hey eclipse,

mag die Zeilen von Freisein voll unterstreichen. Nimm die Medis nach Anweisung des Arztes. Und ja, beim Absetzen können immer Probleme entstehen, daher werden sie auch langsam reduziert.





Dr. med. Andreas Schöpf
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