Tianeptin/Tianeurax

Hallo,

hat hier evtl. jemand Erfahrungen mit diesem Medikament in Bezug auf eine generalisierte Angststörung + Depression?
Ich habe über 15 Jahre das Medikament Venlafaxin in einer täglichen Dosierung von 150 mg genommen, welches seinen positiven Effekt über die letzten 5 Jahre bei mir zunehmend verspielt hat.

Mein behandelnder Psychiater hat darauf hin 2-mal versucht das Medikament mit einem anderen Medikament zu kombinieren (Mirtazapin, Bupropion) sowie die Dosis auf 225 mg zu erhöhen. Leider hat dies zu keiner Verbesserung meiner Situation/Beschwerden geführt.

Vor 3 Monaten dann habe ich mich dann dazu entschlossen das Venlafaxin komplett abzusetzen. Da es mir weiterhin überhaupt nicht besser geht und die genannten Beschwerden/Symptome mich mittlerweile stark im Alltag eingrenzen habe ich auf erneuter Nachfrage beim Arzt das Medikament Tianeptin/Tianeurax verordnet bekommen.

Ich möchte ebenfalls eine ambulante Psychotherapie machen, da ich gemerkt habe, dass am Ende so ein Medikament wohl doch nichts nachhaltig heilt. Mitte der Woche habe ich dazu ein Erstgespräch bei einem Therapeuten erhalten. Ich bin mir bedauerlicherweise überhaupt nicht sicher wie ausreichend das sein wird (falls ich dort überhaupt in absehbarer Zeit dann einen Therapieplatz erhalte), da mich diese Beschwerden massiv im Alltag einschränken.

Meine Beschwerden sind insbesondere Ängste, permanentes Gedankenkreisen, andauernde Selbstbeobachtung, Selbstkritik/Hass, starke Konzentrationsprobleme und Verspannungen. Dazu kommen Traurigkeit, Verzweiflung zunehmende Hoffnungslosigkeit und morgens schon das Gefühl keine Kraft mehr zu haben. Ich liege morgens teilweise wie versteinert im Bett und kann dann erst nach einigen Stunden überhaupt aufstehen.

Meine bisherigen Strategien zur Bewältigung (z.B. Sport) helfen ebenfalls kaum noch.

Ich habe nun vermehrt gelesen (unter anderem hier im Forum), dass das Medikament (Tianeptin/Tianeurax) kaum bis überhaupt nicht bei Ängsten hilft und bin daher zusätzlich verunsichert, ob es sich lohnt dies auszuprobieren. Ist das Medikament beim Absetzen (insbesondere bei längerer Einnahme) auch so schwierig wieder loszuwerden wie Venlafaxin?

Beste Grüße!

@Mysticangel

Das ist schon mal beruhigend zu hören. Hast du von dem Medikament irgendwelche unerwünschten Nebenwirkungen und kannst du dich noch daran erinnern, wie lange es gedauert hat bis es dir damit/dadurch besser ging?

Beste Grüße,
R.

@Mysticangel

Danke. Nimmst du es 1x, 2x oder 3x täglich und wie gelingt dir so die regelmäßige Einnahme? Ich hatte beim Venlafaxin zuletzt schon das Problem dieses noch regelmäßig morgens einzunehmen und habe teilweise die Einnahme vergessen und dann erst Mittags nachgeholt.

Das wäre hier vermutlich dann nicht mehr so einfach. Mir wurde es für Morgens und Mittags verordnet.

@SamiraElk

Danke für deine Antwort! Es freut mich zu hören, dass es dir bereits nach so kurzer Zeit besser geht.

Beste Grüße!

@SamiraElk

Hast du das Gefühl von Mundtrockenheit seit Einnahme von Tianeptin? Das scheint ja eine häufigere Nebenwirkung zu sein.

Wie hast du gemerkt das Venlafaxin die Wirkung verliert? Kam das schleichend oder?

@SamiraElk

Das ist gut zu wissen. Wie lange hast du Sertralin eingenommen bevor du zu Tianeptin gewechselt bist? Ich habe eine lange Zeit Venlafaxin genommen, aber durch den zunehmenden Wirkverlust dann auch vor 3 Monate abgesetzt. Alpträume, ja das kenne ich vom Venlafaxin ebenfalls. Gerade in der Anfangszeit kam das bei mir häufig, später dann nur noch sporadisch.

Beste Grüße!

@romu
Wow, du hast Venla erfolgreich abgesetzt? Kenne Viele, die damit zu kämpfen haben.
Wie schnell hast du ausgeschlichen?

@levana

Ich habe Venlafaxin 150 mg täglich über 17 Jahre lang eingenommen. Hatte es in dieser Zeit 2 x vergebens versucht auszuschleichen und musste nach 4-6 Wochen zurückrudern. Das letzte mal dann Ende November von 150 auf 0 runter von ein auf den anderen Tag. Es hat aber wie gesagt schon einige Jahre zuvor nicht mehr richtig gewirkt. Daher ist es mir vielleicht diesmal etwas einfacher gefallen. Ich würde es generell trotzdem nur empfehlen ganz langsam auszuschleichen und sich dabei ruhig viel Zeit zu lassen.

Gibt es irgendwelche zeitlichen Vorgaben in welchen Abständen man das Medikament nehmen soll? Mein Arzt hat dazu leider nichts gesagt außer (Morgens/Mittags). Ich gehe so von 4-6 Std. zwischen zwei Einnahmen aus?

@SamiraElk

Danke. Ja, es steht auch überall morgens, mittags und abends. Ich habe das Medikament laut Rezept/Arzt (zumindest vorerst) nur für morgens und mittags erhalten und mich gefragt wie viel Zeit zwischen den Einnahmen so liegen sollte da ich nicht immer zur gleichen Uhrzeit aufstehe. Wenn ich sagen wir erst um 11:00 Uhr aufstehe macht es wohl keinen Sinn die 2. Einnahme um 12:00 Uhr vorzunehmen, sondern dann vielleicht auch erst gegen 16:00 Uhr (was ja schon eher Nachmittags wäre).

@SamiraElk

Schön zu wissen, dass ich damit nicht alleine bin. Danke für deine Hilfe!

Ich habe heute morgen mit der Einnahme begonnen. Fühle mich aktuell eher noch ängstlicher als vorher.