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Hallo zusammen,

ich schreibe euch, weil ich langsam echt verzweifle bzgl. einer medikamentösen Einstellung meiner Depression. Ich habe leider, neben Depressionen, ADHS, Hashimoto (TSH ist gut eingestellt), auch mit Hypochondrie Somatisierungsstörung zu kämpfen. Aktuell nehme ich, neben L-Thyroxin Pantoprazol, nur 15 mg Mirtazapin zum Schlafen ein (keine antidepressive Dosierung); wenn ich mehr einnehme habe ich in der Nacht mit Restless-legs zu kämpfen. Ich vertrage das Mirtazapin ansonsten eigentlich super. hab aber in den 3 Jahren 10 - 15 Kilo zugenommen. Anfang des Jahres hatte ich während eines Klinikaufenthaltes eine medikamentöse Umstellung von Mirtazapin auf Valdoxan 25mg, Quetiapin 25mg und gegen Ende auf zusätzlich Concerta (Methylphenidat) 18mg versucht. Mir ging es erst sehr gut damit, aber ich bemerkte auch sehr schnell, dass die medikamentöse Umstellung meines Libido/Potenz komplett gekillt hat, was mich extrem belastet hat. Die Ärzte haben es natürlich gleich auf meine Depression geschoben.

Zugegeben hat meine Libido natürlich auch durch die Depression etwas gelitten, aber alles in allem hatte ich vorher mit nur Mirtazapin keine großen Probleme. und durch die Umstellung eine extreme Verschlechterung. Ob es durch die diversen Substanzen oder durch ein abruptes Absetzen von Mirtazapin kam (die wenigsten Ärzte nehmen das Thema Ausschleichen leider ernst), kann ich nicht beantworten. Jedenfalls habe ich die Medikamente auf Anraten des Oberarztes alle abgesetzt um zu sehen ob es sich wieder gibt; habe dann wieder mit 15mg Mirtazapin angefangen um halbwegs schlafen zu können. Nach einiger Zeit wurde die sexuelle Funktion wieder etwas besser; habe dennoch das Gefühl dass sie bis jetzt deutlich gelitten hat und ich meistens Probleme hab ein ausreichende erek. zu halten. Hatte zwischenzeitlich nochmal einen Versuch mit Elontril, was die Erektionen deutlich verbessert hat, ich aber wegen anderer, heftigen Nebenwirkungen (stark erhöhter Blutdruck, Panikattacken, Schlafstörungen, Tinnitus) wieder absetzen musste.

Ich überlege jetzt ob ich doch nochmal versuchen soll das Mirtazapin auf 30 mg zu erhöhen (in der Hoffnung dass ich nicht noch mehr zunehme und sich das Restless-legs-Syndrom mit der Zeit bessert) oder einen Versuch mit Tianeptin starte (zu welchem mir meine Fachärztin rät); SSRI möchte ich wegen dem hohen Risiko für sexuelle Funktionsstörungen nicht einnehmen.

Ich hatte aber auch von Opipramol sowie Valdoxan (bin mir eigentlich sehr sicher, dass die entsprechenden Nebenwirkungen davon kamen - hatte ich früher durch Quetiapin oder Methylphenidat nicht) schon starke Potenz-Probleme , obwohl diese Medikamente als besonders gut verträglich inpuncto Libido angepriesen werden und im Gegensatz zu SSRI, kaum oder nur indirekt auf Serotonin wirken. .habe das Gefühl dass ich dahingehend trotzdem sehr empfindlich reagiere. wobei Mirtazapin auch auf den Serotonin-Spiegel Einfluss hat (wenn auch nur geringfügig) und davon hatte ich diese Nebenwirkungen zuvor nicht. ?

Ich weiß natürlich, dass jeder Mensch individuell auf Medikamente reagiert und ich meine Entscheidung nicht von Erfahrungsberichten abhängig machen sollte, aber dennoch wäre ich dankbar für den Austausch mit euch und zu erfahren wie es euch mit dem Medikament ging. eine gewisse Tendenz lässt sich ja in der Regel schon erkennen (wenn zB. 18 von 20 Usern keine Nebenwirkungen in diesem Bereich hatten, bei einem anderen Medikament es sich genau umgekehrt verhält).

Herzlichen Dank und passt auf euch auf! ️

29.10.2024 18:49 • 30.10.2024 #1


2 Antworten ↓


Wenn Du Zweifel hast, dass Dein Problem mit der Psyche zu tun haben könnte oder Du denkst, es könnte an den Medikamenten liegen, könntest Du einen Andrologen konsultieren. Der könnte zumindest andere Ursachen abklären. Denn da ja niemand Deinen allgemeinen Gesundheitszustand, die genaue Problematik bezüglich der „Libido“ und auch nicht Dein Alter kennt, lässt sich ja nur schwer darauf etwas antworten.

Bekannter Weise spielt der Kopf „dabei“ immer eine Rolle und funktionale Störungen sind ja wieder eine andere Geschichte. Dementsprechend wird das auch unterschiedlich behandelt.
Hypochondrie ist dann ja auch wieder was anderes, denn Hypochonder machen sich ja manchmal nur durch das lesen oder wissen, dass es Symptome gibt, Diese gerne zueigen. Was ja auch Kopfsache ist. Bei einer rein medikamentösen Behandlung der Psyche, wäre wohl eine therapeutische Behandlung eine Überlegung wert.

Zitat von Midori:
meines Libido/Potenz komplett gekillt hat

Soll heißen du bist männlich?
Jedenfalls ist Libidoverlust bei fast allen AD normal und möglich. Bei Frauen mag sich das nicht so gravierend auswirken aber bei Männern definitiv.





Dr. med. Andreas Schöpf
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