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Guten Morgen zusammen,

ich habe neue Tavor Tabletten von meiner Ärztin gegen meine Angstzustände bekommen. Dabei handelt es sich um 1 mg Tabletten der Firma Aristo. Darf ich über 1mg Einzeldosis kommen? Und was ist die Höchstdosis ohne Toleranz.

Habe wirklich Angst. helft mir schnell.

08.08.2023 06:28 • 07.09.2023 #1


Zitat von einsamerSoldat:
Und was ist die Höchstdosis ohne Toleranz.

Gibt es nicht. Toleranz kann sich schon bei einer Dosis von 1mg entwickeln, wenn man es über längere Zeit nimmt. Irgendwann wirkt es nicht mehr und man muss mehr nehmen, um eine Wirkung zu erzielen.

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Tavor/Lorazepam Höchstdosis

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Hast du mit deiner Ärztin keine Schema festgelegt? 1mg akut kann gut helfen, wird aber schnell vom Körper toleriert. Ich habe vor 2,5 Wochen nach absetzen von Mirtazapin Lorazepam bekommen. Musste die ersten Tage abends 2mg nehmen und klar zu kommen. Habe es fast eine Woche so genommen und dann auf 0,5 morgens und abends gewechselt. Seit 5 Tagen 0,25 morgens und 0,25 abends. Die Tage lasse ich dann morgens weg. Glaub mir schon nach sehr kurzer Zeit wirst du davon abhängig und Körper und Geist wollen mehr davon. Die absetzerscheinungen knallen dann schlimmer rein als die ursprünglichen Symptome. Bitte versuche so wenig wie möglich zu nehmen und ansonsten andere Wege zu finden.

LG Daniel

@DanielHB86

Naja, einfach wird es nicht werden. Meine Ärztin sagt, ich solle es erstmal bei Bedarf weiter nehmen. Und der Bedarf ist jetzt leider aufgrund meiner angefangenen Ausbildung 5x die Woche da. Ich hätte die 1mg Tabletten auch teilen können, jedoch tue ich das aufgrund der schwachen Wirkung nicht.
1mg gehen aber noch, wobei auch dort Ängste nicht wie weggeblasen sind...nur zumutbar.

Mein Paroxetin könnte ich bei Bedarf ja jetzt auch wieder erhöhen...will nur nicht immer an Gewicht zunehmen...

@DanielHB86

Ich weiß auch nicht, wie ich meinen Alltag derzeit nur mit den ADs bestreiten soll...

Brauche das Tavor einfach immer und immer öfters....

Auch ich habe Angst vor einer Suchtentwicklung. Nehme es aber dafür noch zu unregelmäßig (derzeit eher so 1x Woche höchstens.).

Demnächst jedoch bestimmt mehr....

Ich nehme momentan auch 0,5 mg, ich weiß, dass das nicht optimal ist, werde es auch wieder absetzen, wenn sich alles mal mehr beruhigt hat. Aber vielleicht wichtig zu wissen, es gibt momentan massive Lieferengpässe bei Tavor. Ich nehme es immer von Neuraxpharm, weil man die am besten teilen kann. War in 2 Apotheken, die letzte hatte zum Glück noch eine Packung, meinte aber, dass sie es von vielen Firmen nicht nachbestellen können. Die Expidet gibt es wohl gerade gar nicht in Deutschland.

Ich nehme klassisch Lorazepam als 1mg Tablette und teile sie momentan in 4 teile. 0,25 direkt vor dem schlafen und 0,25 am Vormittag wenn nötig. Bin aber mittlerweile bei nur noch abends ganz gut dabei. Man muss den Teufelskreis damit leider durchbrechen auch wenn es hart ist. Bei mir waren die Symptome tagsüber schlimmer als vor Lorazepam und habe es so gut es ging aushalten können mit dem Bewusstsein das es besser wird. Und das tut es! Ich wünsche euch allen viel Kraft dabei. Mich ziehen momentan neurologische Symptome sehr runter und ich arbeite dagegen an. Durch den hohen Stress habe ich bei Ruhe Muskelzuckungen und starke Einschlafzuckungen entwickelt. Da ist Lorazepam beim absetzen keine große Hilfe da es die Reizschwelle ebenfalls herabsetzt.

LG Daniel

@DanielHB86 dann drücke ich dir die Daumen, dass du es schaffst. Interessant, dass du sie viertelst, das will ich auch versuchen. Eine Woche jeden Tag 0,25 mg und dann ganz weg. Mir geht es oft gar nicht so wirklich schlecht und bräuchte sie nicht wegen der Psyche, aber ich bin derart zitterig, unruhig und gehe in die Luft vor Anspannung, dass mich 0,5 mg herunterholen.

Zitat von einsamerSoldat:
Guten Morgen zusammen, ich habe neue Tavor Tabletten von meiner Ärztin gegen meine Angstzustände bekommen. Dabei handelt es sich um 1 mg Tabletten der Firma Aristo. Darf ich über 1mg Einzeldosis kommen? Und was ist die Höchstdosis ohne Toleranz. Habe wirklich Angst. helft mir schnell.

1 mg Tavor (Lorazepam) ist schon eine kräftige Dosis. Du bist jetzt nicht 1,95 cm groß und 94 kg schwer. Für eine Benzodiazepinkarriere bist du zu jung. Es ist klug, sich diese hochwirksamen und hilfreichen Medikamente für später aufzusparen. Insofern würde ich dir schon raten, Tavor o. ä. so selten wie möglich einzunehmen. Als ich jünger war, wir reden hier von vierzig Jahren, nahm ich alle halbe Jahre eine halbe Tablette Bromazepam, das entspricht circa 0,5 mg Tavor. Heute viel öfter. Du hast durchblicken lassen, dass du Gefallen an Alk. findest. Alk. ist auch ein gutes, wirksames „Medikament“ mit beruhigender und angstlösender Wirkung. Aber: nutze es bewusst und gezielt und nicht als Ersatz für’s Leben und als ständige Gewohnheit. Du hast jetzt noch Energien, die du in dreißig Jahren nicht mehr haben wirst. Nutze sie jetzt für dich und die Angstbewältigung, dann wird dein gesamtes Standing besser und du bleibst nicht in der Medikamentenspirale hängen. Therapie, Sport, Freundesgruppen u.v.m. bringen dich besser drauf als Beruhigungsmittel.
Das wäre mein Ratschlag

Guten Morgen, ich weiß nicht ob du hier noch liest, aber ich würde dennoch gerne meine Erfahrungen hier mitteilen.

Meine allererste Tavor Einnahme waren 5mg (in 1mg Schritten innerhalb von 2 Stunden) weil ich bei weniger absolut gar nichts gemerkt habe, und auch diese Dosis beruhigte mich nur so weit, dass die Panik auf ein aushaltbares Maß abflachte (es gab also keine Toleranz, weil eben noch nie genommen) . So nahm ich im Akutfall also 5mg auf einmal, mal 2-3x am Tag, mal gab es auch 10 Tage zwischen den Einnahmen.
Was mir bei mir ganz viel Einfluss im Laufe der Zeit hatte, war meine Dauermedikation. Als diese endlich passend eingestellt war, konnte ich meine Tavordosis von 5 auf 1mg reduzieren.
Nun habe ich seit März 22 eine 50er Dose 1mg Tavor im Schrank stehen, aus der genau 12 Tabletten raus sind.

Ich möchte dir damit deutlich machen, es ist einfach ganz individuell. Der eine benötigt von Anfang an eine Hammerdosis, der andere kommt nach Jahren noch mit einer Minimaldosis. Und auch das Abhängigkeitspotenzial ist eine ganz individuelle Sache.

Vielleicht kannst du aber auch an deiner Grundmedikation etwas ändern, so dass du insgesamt ruhiger und entspannter bist und die Anspannungsspitzen nicht ins unermessliche schießen.

Achso, weil mein Vorposter schrieb : du bist nicht 1,95 groß und 94kg schwer.
Ich bin 1,58 groß, und bei meiner ersten Tavor Einnahme hab ich um die 60kg gewogen, damit hat das absolut gar nichts zu tun.

Zitat von Schlaflose:
Gibt es nicht. Toleranz kann sich schon bei einer Dosis von 1mg entwickeln, wenn man es über längere Zeit nimmt. Irgendwann wirkt es nicht mehr und ...

Genauso ist es....du hast schon in großen Abständen nach 3 oder 4 Mal, nichtmehr die gleiche Wirkung wie beim ersten Mal, wenn die Dosis nicht erhöht wird. Eigentlich kann man es wirklich nur im absoluten Notfall nehmen, und so wenig wie möglich. Alles andere kann eigentlich nur in ne Abhängigkeit führen

Zitat von ZobieLynchbox:
Genauso ist es....du hast schon in großen Abständen nach 3 oder 4 Mal, nichtmehr die gleiche Wirkung wie beim ersten Mal, wenn die Dosis nicht erhöht wird. Eigentlich kann man es wirklich nur im absoluten Notfall nehmen, und so wenig wie möglich. Alles andere kann eigentlich nur in ne Abhängigkeit führen


Das ist nicht korrekt. Es entsteht keine Toleranz bei der Einnahme von Benzodiazepinen in großen Abständen. Über Benzodiazepine wird viel unkorrektes gesagt, einfach weil man es so gehört oder gelesen hat. Sie werden zum Teil verteufelt und es gibt die berechtigte Vermutung, dass es auch deshalb gemacht wird, weil sie billig herzustellen und zu verkaufen sind und man die teuren Antidepressiva, wie Serotonin-Wiederaufnahme Hemmer (SSRI), bevorzugen will. Diese haben jedoch allesamt schwerere Nebenwirkungen und ihre Wirkung überhaupt ist unsicher. Dass inzwischen feststeht, dass Serotoninmangel in keinem ursächlichen Zusammenhang mit Depressionen steht, wurde schnell wieder „vergessen“. Warum? Die Phallanx der Antidepressiva steht seit langem unter dem Verdacht, wirkungslos zu sein (https://www.quarks.de/gesellschaft/psyc...h-wirksam/)
Man könnte einmal einen Thread auf psychic.de eröffnen, in dem Patienten ihre konkreten Erfahrungen mit Benzodiazepinen aus erster Hand schildern. Ich kenne niemanden, der von ihnen abhängig wurde, unter Toleranz litt oder Probleme beim Absetzen hatte. Vielleicht gibt es das nur bei exzessivem Gebrauch und bei Patienten, die auch andere Dro.gen konsumieren oder Suchterfahrung haben. Es gibt im Internet Quellen, die von der sogenannten Low-Dose-Abhängigkeit unter älteren Patienten berichten, die unproblematisch sein soll. Also: hier wird viel geredet und empfohlen ohne empirische Grundlage. Für Menschen in seelischer Not sind Medikamente, die zuverlässig wirken und nebenwirkungsfrei sind, erstmal als Segen anzusehen.

@Reconquista ähm, also ich hab selbst Benzodiazepine genommen, und glaube dass ich das ganz bewerten kann. Zu sagen dass es keine Toleranzentwicklung gibt, ist ja schon fast so als würde man schwarz von weiß nicht unterscheiden können. Manche Leute sind bei 10mg oder höher, weil dass Tavor auf einem niedrigeren Level die Symptomatik sogar selbst hervorruft und natürlich ist alles ne Frage des Umgangs damit, und ich bin definitiv auch nicht der Meinung, dass Benzodiazepine generell irgendwie schlimmer oder Schädlicher als Antidepressia sind, aber das ändert nichts an der Tatsache. Alles ist ne Frage dessen, wie man damit umgeht. Aber gewisse Voraussetzungen, provozieren automatisch auch gewisse Situationen, und dazu gehört auch die Suchtgefahr für Psychisch anfällige.

Zitat von ZobieLynchbox:
Zu sagen dass es keine Toleranzentwicklung gibt, ist ja schon fast so als würde man schwarz von weiß nicht unterscheiden können.

Ich habe nicht gesagt, dass es keine Toleranzentwicklung gibt, sondern, dass es bei der Einnahme in größeren Abständen keine gibt, wie du behauptet hast.

@Reconquista OK darüber kann man sicherlich streiten, ABER meine Erfahrung, und die von allen die ich persönlich kenne die es konsumieren ist diese: wenn man es zum ersten Mal nimmt, und ein paar Monate später zum zweiten, ist auch schon der Effekt abgeflachter als beim ersten Mal, wenn auch nicht unbedingt spürbar. Wenn ich dass ganze aber über die selben Abstände noch circa 2-3 wiederhole, werde ich definitiv schon merken, dass die Wirkung nichtmehr so ist, wie beim ersten Mal. Es ist natürlich auch immer ne Frage was man jetzt unter großen Abständen versteht über viele Jahre hin gesehen wird dass natürlich auch völlig anders sein, das ist klar. Dennoch bin ich der Meinung dass die meisten es definitiv nicht nur für Notfallzwecke verwenden, sondern sich sogar ne regelmäßige Auszeit damit gönnen,um ihre Sorgen und Probleme damit zu unterdrücken. Und das kann ich sogar verstehen und nachvollziehen. Man kann da jetzt natürlich die Lösung, oder das Problem darin sehen, je nachdem was man daraus macht

@ZobieLynchbox interessant.
Bei mir ist es genau umgekehrt. Als es ganz akut war und ich Tavor zum allerersten mal nahm, merkte ich erst ab 5mg etwas. Also bekam ich direkt, wenn es zu schlimm wurde, 5mg auf einmal. Teils mehrfach am Tag wenn nötig.
Durch die Anpassung meiner Dauermedikation konnte ich die benötigte Dosis auf 1mg pro Einnahme reduzieren. Seit März 22 habe ich die aktuelle 50er Dose mit 1mg stehen, und da sind bis jetzt 12 Stück raus.
Aus Erfahrung kann ich das mit der Toleranzentwicklung also nicht bestätigen.
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@TheCrazyTeam klar, es bezieht sich natürlich nicht auf ALLE, aber meiner Meinung nach auf nen großen Anteil. ab 5mg?und das haben die dir mit einmal gegeben, ohne erstmal ne niedrigere zu probieren oder wie?ich kenne auch jemanden bei dem Tavor angeblich nicht wirkt, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Beim ersten Mal ist es aber tatsächlich bei mir auch anders gewesen, und ich habe es eher erst gespürt, als das Medikament schon Abbau war. Meine Psychiaterin hat mir das als Beispiel Mal mit dem angewöhnen vom Rauchen erklärt: der körper muss es erst kennenlernen, um es vermissen zu können. Wenn die Abstände groß genug sind dass sich die Rezeptoren im Gehirn wieder völlig regeneriert haben, wirkt natürlich auch ne niedrigere Dosis, das ist logisch, und Ausnahmen gibt es immer. Es wird auch definitiv noch beeinflusst durch andere Medikamente.

@ZobieLynchbox Sie sind in 1mg Schritten innerhalb von 2 Stunden hochgegangen. Weil es aber damals richtig akut war, wurde mir danach immer direkt 5mg gegeben, damit nicht jedesmal aufs neue ausprobiert werden musste, ob denn nun auch 1mg weniger gereicht hätte. Zu der Zeit hatte ich auch noch mit ganz schlimmen Dissoziationen zu tun.

@TheCrazyTeam naja ich weiß nicht...innerhalb von zwei Stunden so drastisch zu erhöhen find ich ja auch schon irgendwie...Hammer heftig. Selbst die höchste Dosis in Tablettenform ist 2,5mg. Meiner Meinung nach werden so die Leute abhängig gemacht, sorry. Ist ja gut wenn du wieder Distanz dazu gewonnen hast, aber ich frag mich manchmal ernsthaft ob man sich in solchen Kliniken auch nen Kopf darüber macht, was dann wird, wenn die Wirkung wieder nachlässt?! Aber gut, es ist ein schwieriges Thema, und polarisiert sicherlich zurecht. Ich kenne jemanden der seit 10Jahren Lorazepam 2,5mg nimmt, und mittlerweile bei 10mg am Tag ist. Da kann man sich ja selbst so'n bisschen ein Bild der Verhältnisse machen, wenn anderen beim ersten Mal schon 5mg gegeben werden. Das runterkommen war bestimmt auch heavy oder?

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Dr. med. Andreas Schöpf
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