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Einen schönen Abend an alle!
Ich habe momentan eine schwere depressive Episode (durch Antibiotika ausgelöst), seit 1 Jahr. Mehrere Antidepressiva und 2 Neuroleptika haben nichts gebrauch, auch ein Klinikaufenthalt habe ich hinter mir. Habe unbeschreibliche Qualen, die ich jeden Tag, jede Minute erleiden muss. Immer wieder habe mir irgendeine Hoffnung gemacht, die dann zerplatzt war. Bis vor kurzem bin ich nur so durchgekommen, indem ich mir ab und zu 1mg Tavor gegönnt habe. Dann hatte ich einen ruhigen entspannten Tag, ohne Qual und Selbstmordgedanken. Letzte Zeit ging es mir aber ziemlich gut, sodass ich am Stück 10 Tage keine Tavor gebraucht habe...

Seit Paar Monaten habe ich versucht, Quetiapin abzusetzen, und das war wohl zu schnell. Erst später habe ich erfahren, dass die Absetzsymptome erst auftreten, wenn mann weniger als 25 mg am Tag nimmt. Selbst mein Arzt hat nicht damit gerechnet, dass die Reaktion so heftig wird... Am 12 Juni hat sich mein Zustand rapide verschlechtert und die Tage danach waren reiner Horror! Ich habe mich unbeschreiblich schlecht gefühlt, wollte nur sterben, als ich abends im Bett war, habe ich angefangen zu zittern... Eine Angstattacke, rein körperlich, ohne Angst selbst. War trotzdem schrecklich.

Und jetzt zu meinem Problem: seitdem das passiert ist, hilft mir Tavor kaum! Egal, auf leeren oder vollen Magen, die Wirkung tritt entweder kaum ein, oder verspätet nach mehreren Stunden und hält nur 2-3 Stunden insgesamt. Auch schon Diazepam probiert - dieselbe Geschichte. Ich bin nicht vom Tavor abhängig! Momentan nehme ich wieder 50 mg Quetiapin und mir geht es ein kleines Bisschen besser, aber Tavor wirkt immer noch sehr schwach und sehr kurz...
Früher war es meine Rettung, ich wusste, dass mir Tavor jede Minute helfen kann, egal, wie schlecht es mir geht, jetzt bin ich ängstlich und verzweifelt, weil mein Schutz nicht mehr wirkt... Ich habe versucht, im Internet, aber auch hier im Forum, eine Antwort darauf zu finden, warum Tavor plötzlich nicht mehr hilft, aber keiner weiß es wirklich... Und ich habe das Gefühl, dass mir mein Psychiater nicht ganz glaubt...

Hat jemand ne Idee, warum es so ist? Und hatte jemand schon erlebt, dass Tavor irgendwann später wie gewonnt wirkte? Ohne diese Tavor-Pause ist mein Zustand kaum auszuhalten....

29.06.2018 22:16 • 06.10.2024 #1


71 Antworten ↓


Gleich vorneweg, ich bin kein Arzt und kann keine Garantie darauf geben, dass alles, was ich schreibe richtig ist, sondern nur von selbst erfahrenem und angelesenem, erzähltem berichten! Außerdem, jeder Mensch ist anders.


Tavor ist ein Medikament, das man eigentlich nur im Notfall einsetzt wegen der möglichen Abhängigkeit davon. Das kann man mal für ein paar Wochen auch regelmäßig machen, aber nicht hü und hott, sondern so wie verordnet einnehmen. Nimmst Du Beispielsweise jeden 2. Tag eine Tavor über einen längeren Zeitraum werden die sogenannten Gaba-Rezeptoren komplett besetzt mit dem Medikament und können selbst keine Neurotransmitter mehr bilden. Dein Körper und Seele spielen verrückt.

Irgendwann ist zwar der Wirkspiegel nach dem längeren Absetzen weg, nicht jedoch arbeiten die Rezeptoren sofort wieder(besser kann ich das nicht ausdrücken). Die Entzugserscheinungen sind stark.

Außerdem steigt mit jeder Tablette mehr auch die Toleranzschwelle, so wie man sich auch das beim Alk. vorstellen kann. Einer ist nach einem Glas voll, der andere hat 5 Gläser getrunken und merkt immer noch nichts, weil er regelmäßig trinkt.

Der Körper will also immer mehr davon. Wer Mindermengen nimmt, muss sich dessen bewusst sein, dass von Anfang an mind. 4 Tage Pause eingelegt werden müssen, damit die Rezeptoren sich erholen können.

Das funktioniert nicht immer, weil es Situationen gibt, in denen ein Arzt eine regelmäßige Einnahme verordnen muss. Wie das in deinem Fall war, weiß ich natürlich nicht.

Soll das Medikament abgesetzt werden, dann macht man das schrittweise, damit es nicht zu diesen von Dir geschilderten Horror-Symptomen kommt.

Wenn Du nun auch noch ein anderes Medikament absetzen musst, dann kann es durchaus sein, dass Dein Kopf und Körper noch mehr rebellieren.
Nicht jeder Mensch ist gleich. Jeder reagiert etwas anders auf ein Medikament oder umgekehrt auch auf das Absetzen. Kein Arzt kann es so genau wissen, wie das bei Dir ist. Sie benutzen die üblichen Absetzmethoden, die bisher fast jeder vertragen hat.
Tavor ist in der Tat nur ein sehr kurz wirkendes Medikament. Um die 3 Stunden volle Wirkzeit, selbst wenn der Wirkstoff noch 2 oder 3 Tage im Körper ist. das macht es eben so gefährlich, genauso wie es ein Segen ist, wenn man, so wie Du, enorm leiden würde, wenn man das nicht täte.
Bitte deinen Arzt darum, Dir einen Rat zu geben, ob Du nun das eine oder andere Medikament aufdosieren und das andere in kleineren Schritten ausdosieren kannst. Immer eins nach dem anderen.

Auch ich habe gedacht, ich sei nicht abhängig. Weit gefehlt. Die Symptome bei Nicht-Einnahme waren mir zuerst nicht klar. Irgendwann ist es mir aufgefallen, dass es mir spätestens 3 Tage nach der Einnahme von Tavor und dem dann Weglassen mies ging für ungefähr eine Woche. Das kommt schleichend, man nimmt dann eben noch eine, weil es so gut hilft - zuerst . Selbst wenn Du es ein paar Monate nicht mehr genommen hast, sind die Rezeptoren noch nicht so gut wieder hergestellt, dass eine Minimaldosis die Entzugserscheinungen sofort wieder ausbügeln können. Wie das jetzt mit dem anderen Medikament ist, weiß ich nicht, weil ich es nicht kenne.

Das von mir erzählte klingt zwar hart, sollte Dir aber keine Angst einjagen.

Ein vernünftiger Arzt kennt Mittel, die Du durchprobieren kannst oder Du fragst ihn, ob Du für den Übergang eben 1,5 oder auch 2 mg nehmen darfst oder auch Diazepam erhöhen (weiß ich nicht) und Tavor erst absetzt , wenn Du mit dem anderen durch bist oder auch umgekehrt.
Also nichts wie hin zum Arzt, auch wenn es schwer fällt. Er soll Dir aufschreiben, wie Du es machen sollst.

Ein schneller Entzug ist die Hölle. Langsam geht. ich habe es hinter mir. Geschafft und frei davon.
Also es ist möglich.
Nur eben nicht sofort, sondern ganz langsam.

Wenn es jetzt am Wochenende zu schlimm wird, fahr in eine Klinik. Auch dort kann man Dir helfen.

Ich hoffe, dass Du sofort Hilfe bekommst. Ich würde sogar nachts in die Notaufnahme fahren oder dort anrufen, was ich tun soll. Vielleicht sitzt gerade jetzt ein Arzt dort, der sich damit bestens auskennt.

Ps: nimm einen Kalender und schreibe auf, was und wieviel Du von welchem Medikament an welchem Tag nimmst und alle Symptome, die Du hast, jeden Tag. Vielleicht findest Du oder dein Arzt eher die Zusammenhänge heraus.

Immer daran denken: es funktioniert und es wird besser, aber es dauert eben seine Zeit.

Hoffentlich war das jetzt nicht zu viel Text

A


Tavor hilft kaum noch!

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Hallo Ratmad,
ich benutze Tavor als Notausschalter, wenn meine Panikattacken kommen, oder wenn ich so eine Phase habe, in der ich täglich starke Angst empfinde, ohne eine konkrete abgegrenzte panikattacje zu haben. Irgendwann ist dann auch bei mir die Sehnsucht nach einem erholsamen Tag mit Tavor gegeben. Ist aber glücklicherweise recht selten.
Die Angststörung habe ich jetzt über 20 Jahre, und Tavor (1.0mg expedit) hatte bei mir auch immer sehr schnell und für viele Stunden intensiv gewirkt. Leider ist das bei mir in den letzten Jahren auch nicht mehr so.
Allerdings habe ich in den letzten 4 Jahren dank schei. tabletten auch massiv zugenommen (+30kg).
Ich brauche jetzt einfach mehr, und nehme nach Rücksprache mit meinem Doc 1,5mg bedarfsweise.
Ausserden habe ich festgestellt, das die Tabletten, wenn sie dem mhd näher kommen weniger wirken.

Ich nehme Tavor seit 3 Jahren jeden Tag 0.5mg.

@Ratmad

Welche Antibiotika hattest du denn genommen? Kannst es ja auch mal mit CBD öl probieren.


Zitat von Filoubee:
Ich nehme Tavor seit 3 Jahren jeden Tag 0.5mg.



Schon mal probiert die abzusetzen?

Zitat von petrus57:
@Ratmad

Welche Antibiotika hattest du denn genommen? Kannst es ja auch mal mit CBD öl probieren.





Schon mal probiert die abzusetzen?


Ne noch nicht. Will ich auch gar nicht. Ohne geht es nicht mehr.

Zitat von Filoubee:
Ich nehme Tavor seit 3 Jahren jeden Tag 0.5mg.

Hi, wirkt der Tavor denn noch in der Dosierung? Theoretisch solltest du immer mehr und mehr brauchen...

Hi Petrus,
ich glaube, wir kennen uns von einem anderen Thread, Antibiotika als Angstauslöser, kann das sein? Ich hatte zuerst Amoxicillin und
Clarithromycin genommen und nach 3 Tagen abgebrochen, wegen Panikattacken, und dann im Januar Tetracyclin und Metronidazol genommen, um meine Magenbakterien endlich zu töten.

CBD Öl kenne ich nicht, werde danach googeln. So langsam glaube ich aber, dass mir nichts mehr helfen kann, wenn das harte Zeug wie Neuroleptika nichts bringt... Als nächstes steht bei mir EKT aufm Plan

Wie sieht es bei dir zur Zeit aus?

Hi, Mäuserich,
die Tabletten, wegen denen du zugenommen hast, sind Antidepressiva? Wirken sie denn bei dir ausreichend? Ich habe so verstanden, dass nicht, weil du ab und zu Tavor brauchst.
Ich hatte wegen Sertralin und Venlafaxin nur 18 Kilo zugenommen, aber die beiden haben kaum Wirkung gezeigt und ich habe sie abgesetzt... Und Schwups - keine Fressattacken abends mehr.

Hi Miss PanicII,
Danke für deine ausführliche Antwort. Leider kam ich bis heute nicht dazu, was zu schreiben, weil ich zuhause 3 kleine Kinder habe
Ich glaube nicht, dass ich von Tavor abhängig bin, weil ich immer drauf geachtet habe, genug Abstand zwischen der Einnahmen einzuhalten, am Anfang des Jahres waren es sogar 2 Monate und kurz bevor mein Zustand sich verschlechtert hat, waren es 10 Tage. Ich bin es schon gewohnt, einiges auszuhalten und nehme es nur dann, wenn es ganz kritisch ist. Ok, ab und zu, ganz selten, um einen Tag urlaub zu haben...

Was mich ja wundert, dass der Tavor nicht schleichend seine Wirkung verloren hat, was in dem Fall der Abhängigkeit zu erwarten wäre, sondern von einem Tag auf den anderen! Und am vergangenen Sonntag, übrigens, als wir eine Ausflug mit den Kindern hatten und ich eine Tavor dafür nehmen musste, war die Wirkung plötzlich wieder da und hat den ganzen Tag angehalten!

Und das erschreckt mich, dass man sich in Notsituation nicht immer mit dem Tavor rechnen kann!

Mein Arzt hat mich natürlich informiert, wieviel Tavor ich am Tag nehmen darf... Und unsere Klinik kannst du vergessen...ich war schon mal dort 6 Wochen, es war eher traumatisierend, als was anderes. Es herrschte Ignoranz, Gleichgültigkeit und Inkompetenz der Ärzte gegenüber den Patienten (wenn es dir mal ganz schlecht geht, bekommst du ne Tavor - Nein, Danke, das kann ich auch zuhause). Und das schlimmste war die Trennung von meinen Kindern... Als ich entlassen wurde, war ich immer noch schwer depressiv...
Als nächstes würde ich EKT ausprobieren (dafür muss ich wieder in die Klinik), leider kann es bis zu 6 Monaten dauern, bis ich nen Termin bekomme. Na toll...

Zitat von Ratmad:
Hi, Mäuserich,
die Tabletten, wegen denen du zugenommen hast, sind Antidepressiva? Wirken sie denn bei dir ausreichend? Ich habe so verstanden, dass nicht, weil du ab und zu Tavor brauchst.
Ich hatte wegen Sertralin und Venlafaxin nur 18 Kilo zugenommen, aber die beiden haben kaum Wirkung gezeigt und ich habe sie abgesetzt... Und Schwups - keine Fressattacken abends mehr.

Eigentlich bekomme ich AD schon seit etwa 6 Wochen nach dem Beginn dieser Angstphase (seit Okt.2015). Anfangs war das sicher auch nötig.
Ich glaube das Venlafaxin wirkt schon ganz gut AD. Aber die Angst beeinflusst keines meiner Medikamente außer Tavor.
Wie ich in meinem Tagebuch-Thread schon geschrieben habe, hatte ich grade einen Arzttermin wo ich die Empfehlung bekam CBD oder THC zu nehmen, also Can na bis.
Wie das läuft werde ich weiter in meinem Thread berichten.

@Ratmad Was das spontane nichtwirken von Tavor angeht: Das hatte ich dieses Jahr auch einmal. Möglicherweise ist deine Charge nahe dem MHD? Dann wirkt es nämlich weniger!

Zitat von Ratmad:
Hi Petrus,
ich glaube, wir kennen uns von einem anderen Thread, Antibiotika als Angstauslöser, kann das sein?


Ja, irgendwie kamst du mir auch bekannt vor. Aber im Alter lässt das Gedächtnis langsam nach. Manchmal schreibe ich dann etwas doppelt oder dreifach. Man kann sich ja kaum alles merken wem man und was man schreibt.

Mir geht es so durchwachsen. Guten Tagen, folgen meist oft Schlechte. Ich schleppe mich eher durchs Leben. Aber ich versuche es nicht immer so negativ zu sehen.

Petrus

Uff...dann kann ich von Glück reden, dass ich nur Depri habe. Bei mir Hat Venlafaxib´n vor einigen Jahren gut gewirkt, im Frühling dieses Jahres aber kaum - wieder abgesetzt. Das ist so wie mit Tavor - irgendwas passiert im Kopf, was Medikamente unterschiedlich wirken lässt - ein Rätsel!

Mein Tavor, den ich gerade nehme, ist sehr weit von MHD entfernt. Hatte früher mal abgelaufenen Tavor genommen, der gut gewirkt hat ...

Und CBD oder THC, bekommt man es auf Rezept oder muss man selber kaufen?

Ich probiere z.Z. den Kratom. Mann muss aber viel ausprobieren, die Sorten und Dosierungen, bis man die gewünschte Wirkung erreicht. Aber eine Linderung verschafft das auf jeden Fall...

Hi Petrus,
erinnerst du dich, du hast mich noch gefragt, ob ich Ratten habe. Und du auch welche hattest?
Was belastet dich momentan am meisten? Angst oder Depri? Hast du schon an die härtere Sachen gedacht, EKT, Vagusnervstimulation? Es gibt noch Ketamintherapie, sehr viel versprechend, sie wird aber nur in einigen Städten gemacht (in Berlin auch). In Berlin wird die in der Charite durchgeführt und dann gibt es noch ne Praxis in Köln, da muss man selbst bezahlen, und nicht wenig...

Zitat von Ratmad:

Und CBD oder THC, bekommt man es auf Rezept oder muss man selber kaufen?

CBD gibts im Netz überall freiverkäuflich.
THC verschreibt dir der Arzt (wenn er will).
Er kann auch can na bis Blüten verschreiben, die enthalten immer beide Stoffe.
Je nach Sorte ist das Verhältnis THC zu CBD 1:20, 1:1, 20:1 oder alles dazwischen.
Von wilden Versuchen mit billigem Gras vom Dealer rate ich ab. Da weist du nie was drin ist. Auch ist die Gafahr von Streckmitteln dann groß (siehe www.graspreis.de).

Also alles hübsch mit dem Arzt absprechen - es soll ja helfen und nichts verschlimmern. Es kann bei unsachgemäßer Behandlung nämlich beides.

Zitat von Ratmad:
Hi Petrus,
erinnerst du dich, du hast mich noch gefragt, ob ich Ratten habe. Und du auch welche hattest?


Jetzt wo du es schreibst, fällt es mir ganz dunkel ein. Ich war aber immer schon irgendwie vergesslich. Konnte mir in der Schule auch nichts merken. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich 7 Wochen zu früh geboren wurde.

So schlecht geht es mir noch nicht, dass ich härtere Sachen angehen würde. Die Depris sind nicht mehr so schlimm wie früher. Die aggressiven Zwangsgedanken sind auch nicht mehr so präsent.

PS.
Hatte gerade gesehen dass, du vor einer Woche Geburtstag hattest. Dazu noch nachträglich die allerbesten Glückwünsche . Wünsche dir vor allem Gesundheit.

Zitat von Ratmad:
Einen schönen Abend an alle!
Ich habe momentan eine schwere depressive Episode (durch Antibiotika ausgelöst), seit 1 Jahr. Mehrere Antidepressiva und 2 Neuroleptika haben nichts gebrauch, auch ein Klinikaufenthalt habe ich hinter mir. Habe unbeschreibliche Qualen, die ich jeden Tag, jede Minute erleiden muss. Immer wieder habe mir irgendeine Hoffnung gemacht, die dann zerplatzt war. Bis vor kurzem bin ich nur so durchgekommen, indem ich mir ab und zu 1mg Tavor gegönnt habe. Dann hatte ich einen ruhigen entspannten Tag, ohne Qual und Selbstmordgedanken. Letzte Zeit ging es mir aber ziemlich gut, sodass ich am Stück 10 Tage keine Tavor gebraucht habe...

Seit Paar Monaten habe ich versucht, Quetiapin abzusetzen, und das war wohl zu schnell. Erst später habe ich erfahren, dass die Absetzsymptome erst auftreten, wenn mann weniger als 25 mg am Tag nimmt. Selbst mein Arzt hat nicht damit gerechnet, dass die Reaktion so heftig wird... Am 12 Juni hat sich mein Zustand rapide verschlechtert und die Tage danach waren reiner Horror! Ich habe mich unbeschreiblich schlecht gefühlt, wollte nur sterben, als ich abends im Bett war, habe ich angefangen zu zittern... Eine Angstattacke, rein körperlich, ohne Angst selbst. War trotzdem schrecklich.

Und jetzt zu meinem Problem: seitdem das passiert ist, hilft mir Tavor kaum! Egal, auf leeren oder vollen Magen, die Wirkung tritt entweder kaum ein, oder verspätet nach mehreren Stunden und hält nur 2-3 Stunden insgesamt. Auch schon Diazepam probiert - dieselbe Geschichte. Ich bin nicht vom Tavor abhängig! Momentan nehme ich wieder 50 mg Quetiapin und mir geht es ein kleines Bisschen besser, aber Tavor wirkt immer noch sehr schwach und sehr kurz...
Früher war es meine Rettung, ich wusste, dass mir Tavor jede Minute helfen kann, egal, wie schlecht es mir geht, jetzt bin ich ängstlich und verzweifelt, weil mein Schutz nicht mehr wirkt... Ich habe versucht, im Internet, aber auch hier im Forum, eine Antwort darauf zu finden, warum Tavor plötzlich nicht mehr hilft, aber keiner weiß es wirklich... Und ich habe das Gefühl, dass mir mein Psychiater nicht ganz glaubt...

Hat jemand ne Idee, warum es so ist? Und hatte jemand schon erlebt, dass Tavor irgendwann später wie gewonnt wirkte? Ohne diese Tavor-Pause ist mein Zustand kaum auszuhalten....

Heute geht es mir genauso, habe eine Tavor 0,5 mg genommen und hilft nicht, diese kleine Dosis nehme ich ab und zu wenn es ganz schlimm ist.
LG Sily
Sponsor-Mitgliedschaft

@Sily Ist dir das schon öfter passiert? Ich musste gestern 2x1mg nehmen, weil nach der ersten Tablette gleich nach paar Stunden die Wirkung weg war... Die zweite hat genauso wenig gewirkt. am Sonntag hat mir eine gereicht, um einigermaßen normalen Tag zu haben... Ich verstehe es nicht...

Zitat von Ratmad:
@Sily Ist dir das schon öfter passiert? Ich musste gestern 2x1mg nehmen, weil nach der ersten Tablette gleich nach paar Stunden die Wirkung weg war... Die zweite hat genauso wenig gewirkt. am Sonntag hat mir eine gereicht, um einigermaßen normalen Tag zu haben... Ich verstehe es nicht...

Mir ging es gestern und vorgestern so, keine Wirkung vom Tavor. Jetzt habe ich nicht mal mehr die kleine Auszeit.

Zitat von Sily:
Mir ging es gestern und vorgestern so, keine Wirkung vom Tavor. Jetzt habe ich nicht mal mehr die kleine Auszeit.


Es muss doch irgendeine Erklärung für diesen Phänomen geben... Verliere nicht die Hoffnung, die Wirkung kommt wieder. Ich hatte das schon paar Mal so, und später half mir Tavor wieder. Nur warum das so ist, kann ich mir nicht erklären...

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Dr. med. Andreas Schöpf
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