@hopeleless5381
Ich erzähle dir, wie es mir beim Benzoentzug ging, und wie ich es gemacht hatte;)
Ich bin auch durch AD Entzug bzw. Absetzen dazu gekommen es zu nehmen. Hatte damals noch keine Ahnung vom Entzugssyndrom.
Hatte Venla genommen, und das sehr langsam über 2 Jahre abgesetzt, und trotzdem sehr unter Absetzsymptomen gelitten, vor allem unstillbare Übelkeit, Hab extrem abgenommen, konnte nichts essen, 24/ Übelkeit. Es war grausam.
Dann bekam ich noch die Diagnose Gehirntumor - ich war am Ende. So hab ich begonnen Tavor zu nehmen. Zuerst nur ab und zu, weil ich so Angst hatte abhängig zu werden, zuerst nur 0,25 mg, dann 0,5 mg, und dann täglich.
Dann hatte ich meine 3 Kopfoperationen, und ständig furchtbare Ängste.
Hab während der Klinikaufenthalte 1 mg genommen, zuhause dann weiter. Manchmal auch 1,5 mg.
Ich hab zuerst versucht 0,25 mg weniger zu nehmen. Also eine Viertel Tablette weniger. Ging nicht gut, ich hatte den ganzen Tag nur Angst.
Ich habe dann auf Diazepam Tropfen umgestellt, die wirken länger als Tavor, man ist nicht so entzügig.
Umgestellt habe ich auch in Etappen. Also immer 0,25 mg Tavor gegen Diazepam getauscht, also in der Zeit beides genommen - Ein Teil Tavor, ein Teil Diazepam. Das geht gut.
Jede Woche habe ich 0,25 mg Tavor gegen die jeweiligen Tropfen Diazepam getauscht. In dieser Zeit nichts abgesetzt, nur ausgetauscht.
Als ich ganz auf Diazepam ungestellt hatte, blieb ich ca. 14 Tagen auf dieser Dosis, und dann habe ich tropfenweise abgesetzt.
Ohne festes Zeitlimt, damit ich den Druck rausgenommen hatte. Immer wenn ich mich ausreichend stabil gefühlt habe, hab ich einen Tropfen Diazepam weniger genommen.
Das klappte mal schneller, mal dauerte es länger. Manchmal brauchte ich 4-6 Wochen auf einer Dosis, mal ging es schon nach 10 Tagen.
Mein Hausarzt hat super mitgemacht - man braucht ja immer auch die Rezepte für das jeweilige Benzo.
Insgesamt habe ich über 2 Jahre abgesetzt.
Mit diesem langsamen Absetzen ging es sehr gut. Klar, hatte ich auch schlechte Phasen, aber ich hab nie erhöht, und immer weiter gemacht.
Du hast jetzt zwar eine sehr hohe Dosis, aber ich würde es wirklich mal allein zuhause probieren.
0,25 mg bei deiner Dosis solltest du nicht merken, wenn du reduzierst - also merken wirst du es schon, aber bei so geringer Reduktion ist die Gefahr eines Krampfanfalls sehr gering - das passiert eher wenn man es schnell reduziert, oder ganz wegläßt.
Vierteln geht gut, wenn du unsicher bist, kannst du es aber auch mit der Lösemethode absetzen. Wenn du 0,25 mg absetzen willst, dann nimmst du z.B. bei 6 mg 5 ganze Tabletten ein, und die 6. Tablette löst du in 100 ml Wasser, schüttest 25 ml weg, und trinkst 75 ml.
Ich würde mit der Mittagsdosis beginnen zu reduzieren, wenn du es 3x am Tag nimmst, also von der Mittagsdosis 0, 25 mg weniger nehmen.
Bevor du eventuell auf ein länger wirkendes Benzo umstellst, solltest du versuchen, von der sehr hohen Dosis etwas runterzukommen.
Das Wichtigste ist, dass man es wirklich will;)
Leidensfähig muß man sein, beim Absetzen bzw. reduzieren, ganze ohne geht es nicht.
Ich hatte auch alles - Schmerzen, Ängste, Schlaflosigkeit, usw. - aber ich wollte weg davon, und dann klappt das auch.
Setz dich zeitlich nicht unter Druck, vielleicht macht dein Arzt da ja mit - wenn er bis jetzt diese hohe Dosis rezeptiert hat, dann sollte er auch jetzt mitmachen.
Hauruck geht bei so hoher Dosis nicht.
In der Klinik diese Turboentzüge gehen meist nicht lange gut. Man wird schnell entzogen, hält das aber nicht aus, und fängt dann wieder an. Und mit jedem Versuch klappt es weniger, weil man schon so Angst davor hat.
Langfristig gesehen klappt ein langsamer Entzug besser, weil man damit den ganz krassen Entzusgsymptomen nicht so ausgeliefert ist, weil man dem ZNS immer Zeit gibt sich an die niedrigere Dosis zu gewohnen, und dann erst geht man den nächsten Schritt runter.
Alles Liebe und Gute für deinen Entzug! Du schaffst das!
27.12.2024 17:57 •
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