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Meine Ärztin hatte mir Lorazepam verschreiben, da ich gerade in einer akuten Phase stecke, mit hoher Anspannung (Muskelschmerzen).
Ich habe es exakt zwei Wochen genommen, mit Max. 3 mg an zwei Tagen.
Ich denke, ich habe es zu schnell ausgeschlichen. Von 0,5 auf 0 direkt am nächsten Tag…
Seitdem geht es mir insgesamt wieder deutlich schlechter. Körperlich und psychisch (Schmerzen, Gedankenkarusell, Anspannung, Unruhe).
Ich sollte dann nochmal 3 Tage Lorazepam 2 x 0.5 mg einnehmen,
dann 2 Tage 1 x 0,5 mg, dann jeden 2. Tag 0,5 mg für 2 tage.

Ich habe es jetzt bis 0,5 geschafft, habe dazu aber 3 Tage bei 0,5 gebraucht.
Ich fühle mich Hundsmiserabel, mein Zustand ist schlechter denn je.

Habt ihr einen Tipp für mich, wie ich das am besten Durchstehe? Ich kann so nicht direkt auf 0 runter? Soll ich kleinere Schritte bei der Reduktion machen?
Ist das normal, dass man nach so kurzer Einnahme einen so starken Entzug spürt? Bleibt das so? Ist mein Gehirn jetzt kaputt? Ich kann so nicht arbeiten gehen… kann mir jemand Mut zusprechen? Ich bin echt verzweifelt.

LG
TiWa

Heute 15:33 • 20.04.2025 #1


13 Antworten ↓


Könnte es sein, dass es keine Entzugserscheinungen sind, sondern einfach die fehlende Wirkung nach dem Absetzen?

A


Tavor Entzug nach kurzer Einnahme ist die Hölle!

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Ich hatte solche Gefühle bisher noch nie. Also das zittrig sein, sich benommen fühlen. Tavor habe ich bekommen, weil ich so angespannt war (körperlich und geistig) und mir das sehr zu schaffen gemacht hat.
Abgesetzt habe ich es ja noch gar nicht komplett. So ein Teufelszeug. Ich bereue so, dass ich damit angefangen habe.
Wie würdest du/ihr 0,5 Tavor weiter ausschleichen?

Je länger man es nimmt umso schwerer wird das Absetzen. Vielleicht kannst du dir ein anderes Medikament geben lassen, welches dich beruhigt. Zwar wirken die meist nicht so gut oder haben andere Nebenwirkungen, aber verursachen keine Probleme mit Entzugserscheinungen.

@TiWa hallo ich mache mir genau so sorgen das ich durch Schmerztabletten meine Gesundheit zerstört habe und keiner glaubt mir

Zitat von TiWa:
Ist das normal, dass man nach so kurzer Einnahme einen so starken Entzug spürt? Bleibt das so? Ist mein Gehirn jetzt kaputt?

Dreimal Nein.
Was aber durchaus sein kann, jetzt da du ja eher keine sedative Wirkung mehr verspürst, sich dein Angstverhalten zurück meldet. Nebst körperlicher und geistiger Anspannung.

@Disturbed
Ich nehme ja noch 0,5 mg ein. Ein wenig Wirkung ist wohl
Noch da.
Wie würdest du die 0,5 vollends ausschleichen?

@TiWa ka ahnung ob es nach kurzer zeit schon absetzsymthome sind ich habe auch tavor für 2wochen bekommen allerdings nur 1,mg am tag und habe dann reduziert auf 0,5mg für 5 tage und dann nur noch 0,25mg genommen und dann weggelassen hatte keine probleme damit

@TiWa

Hallo tiwa,

Ganz ehrlich? Ich glaub, du bist grad mitten im perfekten Sturm aus Nocebo-Effekt, Entzugssymptomen und Angstspirale. Und das mein ich nicht abwertend – sondern völlig menschlich. Wenn man weiß, dass ein Medikament abhängig machen kann, und man dann plötzlich jeden Pieks, jede Unruhe, jedes Muskelzucken als Zeichen von „Oh Gott, jetzt ist alles vorbei“ bewertet, dann macht der Kopf da ne Show draus, gegen die selbst Hollywood alt aussieht.

Du hast Lorazepam zwei Wochen genommen, davon an zwei Tagen 3 mg – das ist echt keine Hochdosis- oder Langzeitnummer. Und ja, kann trotzdem was mit dem Körper machen, weil der abrupt merkt: „Huch, da fehlt was.“ ABER: genauso gut kann es auch sein, dass dein Kopf jetzt alles, was vorher auch schon da war (Anspannung, Gedankenkarussell, Muskelschmerzen), unter das neue Label „Entzug“ klebt. Und zack – bist du in der Falle.

Du schreibst, du fühlst dich miserabel. Das glaub ich dir sofort. Aber das heißt nicht, dass du dauerhaft kaputt bist. Dein Körper ist sensibel, dein System war wahrscheinlich eh auf Anschlag – und dann kommt dieser plötzliche Wechsel, dieses „Jetzt wieder allein klarkommen müssen“ – und dein System dreht durch. Verständlich. Aber nicht gefährlich.

Mein Rat? Reduktion in kleineren Schritten ist absolut okay. Lieber nen halben Schritt zu langsam als wieder komplett abstürzen. Und vor allem: Hör auf, dich bei jedem Ziepen zu fragen, ob das jetzt für immer bleibt. Dein System braucht nicht noch mehr Kontrolle, sondern Sicherheit.Du katapultierst dich bzw dein Nervensystem dauernd in angst rein dadurch. Und dadurch wirds nur schlimmer als besser. Weil all das was du beschreibst kommt auch bei einem überreiztem Nervensystem vor.

Du bist nicht kaputt. Du bist einfach gerade überfordert. Und das ist auch verständlich. Aber. Es geht vorbei – aber nicht durch Tempo, sondern durch Sanftheit.

@WayOut
Vielen Dank, für deinen netten Kommentar. Das hilft mir sehr. Dankeschön

@TiWa
Mir ging es nach nur zwei Wochen Einnahme und abrupten Absetzen von Alprazolam (1 bis 3 mg/Tag) genau wie dir und befand mich 2 bis 3 Monate in einer Entzugssyndroms- und Angstspirale. Ich hatte mir auch große Sorgen gemacht, dass durch den Konsum oder das Absetzen etwas dauerhaft geschädigt wurde. So war es aber nicht. Jetzt ist der Spuk vorbei und mir geht es wieder super. So wird es bei dir auch sein.

@frubi 2-3 Monate? Oh je. Das ist lange. Ich werde das Zeug nie wieder anrühren

Ja, das hat sich auch lange angefühlt. Ich hab jedoch auch die doppelte Dosis von dir genommen (1 mg Alprazolam ist äquivalent zu 2 mg Lorazepam), hatte auch schon eine Benzo Vorgeschichte („Kindling“) und dazu auch noch Opioide und MDMA genommen.

Geholfen hat mir:
- Sport
- Therapie
- Wieder Alltagsaktivitäten aufnehmen, obwohl es unmöglich erschien
- Sertralin

Es braucht eine Zeit, bis das Gaba-System wieder ins Gleichgewicht kommt, aber das wird es!

Zitat von TiWa:
Wie würdest du die 0,5 vollends ausschleichen?

Als ich Tavor nahm habe ich jeweils Abends 1mg genommen und es nach 20 Tagen einfach nicht mehr genommen, weil ich keine mehr hatte. Neue habe ich mir auch nicht verschreiben lassen. Ich hatte keine Entzugserscheinungen.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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