Hallo Hodges,
erstmal vorweg: Mir hat es der Psychiater genau so verordnet, wie Du es machst, um keine Abhängigkeit entstehen zu lassen. Also wenn möglich auf gar keinen Fall über längere Zeit täglich oder in irgendeiner Regelmäßigkeit. (Wenn ich also z.B. 5 mg in der Woche nehme, soll ich diese auf nur 2 oder 3 Tage zu verteilen und die anderen Tage auszusetzen.)
Aber: Das ist immer eine individuelle Sache, die mit dem Arzt abgeklärt werden sollte, und bei mir spielen Faktoren eine Rolle, die wieder bei anderen Personen ganz anders aussehen können, es ist also nur bedingt vergleichbar.
Natürlich sollte das Ziel sein, auf jeden Fall eine Alternative zu finden. Bei mir waren mal hochpotente Neuroleptika in regelmäßiger Einnahme die Alternative, die kann ich jetzt aufgrund einer körperlichen Erkrankung nicht mehr nehmen, auch habe ich sanftere Mittel wie Atosil oder Truxal ausprobiert (die mir aber nicht helfen). Und ich mache Therapie, das sollte Voraussetzung sein.
Also, wenn man Therapie und macht es und gerade keine Alternative gibt:
Dann, so haben mir mehrere Psychiater es erklärt, dann lieber nur bei Bedarf (und dann ausreichend hochdosiert) nehmen, unbedingt Pausen einbauen.
Aktuell komme ich gerade wieder aus einer Phase heraus, in der ich 3x die Woche jeweils zwischen 2 und 4 mg eingenommen habe, inzwischen bin ich wieder auf 1 oder 2x die Woche jeweils 1mg runter, manche Wochen sogar wieder ohne.
In Kliniken hatte ich auch mal Phasen, wo es auch mal über Wochen fast täglich sein musste, zwischen 2 und 5 mg, aber das waren auch Ausnahmezustände, die aber auch keine Abhängigkeit zur Folge hatten. Ich komme aus solchen Phasen gut wieder raus, habe auch Phasen, in denen ich über Monate gar kein (oder sehr wenig) Tavor nehme.
Ich bin aber auch nicht der Typ, der zu Abhängigkeit neigt, das muss ich dazusagen.
Es gibt Leute, die werden sehr schnell abhängig von Benzos, bei mir ist das nicht der Fall, darum geht das so.
Aber mein Psychiater hat mir in meinem Fall ganz klar gesagt: Lieber an wenigen Tagen in der Woche (dann ggf. mehr mg) nehmen. Also dann nehmen, wenn es nötig ist, und dann in ausreichend hoher Dosierung.
Was ich vermeiden sollte, ist eine niedrige Dosis täglich, das sollte ich zumindest möglichst nicht machen, da der Körper sich dann schnell daran gewöhnt, was nicht passieren sollte.
Aber nochmal ganz deutlich: Das ist bei jedem anders, man sollte es unbedingt mit dem Arzt besprechen und nach Alternativen suchen.
Aber um auf Deine Eingangsfrage zurückzukommen: Ich mache es auf ärztliche Anweisung so wie Du, mit Pausen dazwischen, lieber an wenigen Tagen höher dosiert als täglich niedrig dosiert.
LG Silver
04.06.2022 17:29 •
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