App im Playstore
Pfeil rechts
64

Hallo zusammen,
Ich war mal mutig und bin heute von 12 auf 11 Tropfen. Mal sehen was die Tage so kommt.

Hallo

Ich hatte letztes Jahr zu Ostern von nur noch 2,5 Escitalopram auf 0 reduziert.
Vorher hatte ich es wie du auch ca. 16 Monate genommen. Meine Maximaldosis war 10 mg.
Bin dann den Schritt von 10 auf 5 und von 5 nochmal auf 2,5 gegangen.

Meine Erfahrungen zu den Beschwerden des Absetzens waren bei mir leichte Brain Zaps (einfach nur nervig),
hin und wieder verstärkte Übelkeit, Krankheitsgefühl wie Schwäche, Konzentrationsschwierigkeiten die auf der Arbeit
und beim Autofahren eine erhöhte Ängstlichkeit Fehler zu machen ausgelöst hatte.
Außerdem hatte ich noch mit Gangunsicherheit, gelegentliches Zittern der Hände und vor allem Abends im Bett
mit starken Muskelanspannungen und zuckenden Beinen zu kämpfen. Schlaflosigkeit und wenn mal Schlafen dann
nur mit sehr realistischen Alpträumen waren dann noch das I Tüpfelchen.
Also alles recht gut auszuhalten ( Ironisch gemeint )

Es gab aber auch viele positive Empfindungen die mich bestärkt haben das negative einfach als Entzugserscheinungen
zu akzeptieren die irgendwann wieder verschwinden. Ich wurde viel klarer im Kopf und hatte komischerweise eine lange
Phase sehr viel weniger Angstgefühle als mit Tablette trotz der Entzugsymptomatiken.
Trotz dieser ganzen Symptome war meine Grundstimmung gut viel besser als mit AD.

Schließlich 4 Monate nach 0 war ich sozusagen wieder in der Realität angekommen. Alles fiel mir sehr schwer
und die Konzentrationsschwierigkeiten wurden immer schlimmer. Mein Körper fühlte sich völlig schwach an.
Tagsüber war es sehr schwierig sich auf irgendwas zu konzentrieren Gespräche mit Mitmenschen prallten so
an mir ab ohne das mein Gehirn das eben geführte Gespräch gespeichert hätte. Es war sehr schwierig die
Gedanken beisammen zu halten und an wichtige Dinge zu denken.
Komischerweise wurde es im laufe des Tages aber besser und Abends habe ich mich so gut und normal
gefühlt wie immer.
Schon nach kurzer Zeit am Computer überkam mich regelmäßig eine extreme Müdigkeit und ich hatte das
Gefühl das mein Blutdruck völlig in den Keller fiel sodass ich mich erstmal hinlegen musste.
Auto fahren war so schwierig wie nie zuvor aber ich musste und wenigstens das klappte dann auch wieder
zunehmend besser.

Im folgenden war ich auch in der Notaufnahme nicht aus Angst sondern aus Vorsicht.
Ich bekam eines Abends ein starkes Herzstolpern und mein ganzer Körper zitterte unkontrolliert.
Innerlich verspürte ich keine Angst dachte mir auch wieder ein Absetzsymptom.
Aber zur Sicherheit ging ich in die Notaufnahme. EKG und Blutabnahme war alles ok.
Und was hatte der Arzt Diagnostitziert? ganz klar eine Panikattacke während ich seelenruhig
auf dem Bett lag.
Konnte ich nicht so ganz glauben weil dann wäre ich innerlich bestimmt nicht so gelassen
geblieben.

Na ja durch den Druck in unserer Leistungsgesellschaft war ich erstmal gezwungen das Escitalopram
wieder einzuschleichen und siehe da es wurde allmählich besser nicht schlagartig aber im laufe
der folgenden Wochen.
Ich stand nicht mehr neben mir und konnte mich wieder gut konzentrieren.
Bin jetzt nach ca. 5 Monaten Wiedereinahme mit 10 mg vom körperlichen her einigermaßen fit.
Mir geht es nicht gut damit mit dem Gedanken wieder dieses Medikament nehmen zu müssen und
hätte ich keine Verpflichtungen hätte ich damit nicht wieder angefangen und ich bin mir ganz sicher
das ich jetzt wieder vollständig in Ordnung wäre mit mehr Lebensfreude.

Finde ADs werden viel zu schnell verschrieben nur das man in dieser Leistungsgessellschaft schnell
wieder funktioniert.

Du machst das schon sehr gut mit den Tropfen und dieses ganz langsame reduzieren, wahrscheinlich
war es bei mir noch zu schnell. Ich wünsche Dir jedenfalls weiterhin viel Erfolg und das es nicht in so
einem Desaster endet wie bei mir.

A


Tagebuch Escitalopram absetzen

x 3


@Stusa22 wie lange hast du dir beim absetzen Zeit gelassen ?

ich bin von 10 auf 5 das war wahrscheinlich viel zu viel auf einmal, bin dann 12 Wochen auf 5 geblieben und dann auf 2,5 ebenfalls 12 Wochen denke das war alles viel zu schnell sodass mich die Absetzsymptome zeitversetzt eingeholt hatten

@Stusa22 oh man, wenn ich das lese, dann habe Ich schon gar keinen Bock mehr das Medikament weiter zu nehmen. Wenn 12 Wochen auf einer Dosis beim ausschleichen schon zu schnell ist, dann werde ich das Zeug ja ewig nicht los. Ich nehme 15 mg und würde dann ja 3 Jahre zum ausschleichen brauchen. Es tut mir echt leid, dass du es wieder nehmen musstest. Hast du in der Einnahmezeit parallel auch eine Therapie gemacht?

@Molly1605 ja ich würd die Zeit auch gerne zurück drehen. Und meine Stärke ist nicht die Geduld

@Stusa22 ich frag mich auch immer, woran man merken soll, wann der richtige Zeitpunkt ist. Ich glaub ich muss auch schauen, dass ich alles was unter zehn ist dann wirklich langsam mache

@RK1986 also das finde ich eigentlich echt unzumutbar. Man kann doch nicht ein Medikament verordnen und zwar ohne vorher zu sagen, dass der Weg raus, sich so lange ziehen wird. Ich hätte das Zeug nie genommen, wenn ich das gewusst hätte. Dann wäre ich lieber mit Bedarfsmedikation für die erste Zeit gestartet und Therapie langfristig. Da nehmen die Ärzte es lieber in Kauf, dass wir immer wieder „ rückfällig“ werden und die Medis dann wieder brauchen.

@Molly1605 Ich hatte damals gar keine absetzprobleme...bin von 20mg monatlich immer 5mg weniger...

@Molly1605 ich seh das auch so aber frag mal einen Arzt. Die sagen das gibt’s net

Also mich würde mal die echte Lage interessieren… wie viele Menschen haben nur einmal in ihrem Leben ein AD gebraucht und danach nie wieder. Egal wo man hier hin hört kommen immer und immer wieder Rückfälle und es wird erneut eingeschlichen. Das kann doch irgendwie auch nicht der Weg sein. Ich meine da muss doch dann mal die Ursache angegangen werden. Also mit kommt es so vor als ob die Ärzte selbst nicht genau wissen wie die ADs genau wirken und was eigentlich genau da im Gehirn passiert. Immer wieder höre ich… das kann nicht vom Medikament kommen…! Doch sehr wohl kann das davon kommen! Hier schildern so viele die gleichen Probleme und vom Psychiater höre ich dazu dann nur… das ist ungewöhnlich, sie sind da wohl sehr empfindlich..

@RK1986 Juhuuuuu, du schaffst das!‍️

@Sprotte wie lieb von dir. Ich muss bei jedem Schritt auch an dich denken

@Stusa22 Hey, ich glaube , du sprichst @rki1986 und mir jedenfalls voll aus der Seele. Ich habe es vor etwa zehn Jahren bekommen, vielleicht war es gar nicht nötig ‍️ und nach fünf Jahren das erste Mal abgesetzt. In meinen Beiträgen beschreibe ich das genauer- das hier ist ja ein Mutmach Thread . LG

@Molly1605 die meisten beheben auch nicht ihre Ursache, sondern nehmen nur das Medikament und das war es...keine Therapie kein nix.. und wenn gewisse ursachen während der Medikamente aber nicht behoben wurden, denn kommt es nach dem absetzen natürlich früher oder später wieder zu den alten Problemen... und dazu kommt noch, wenn nun einmal solch eine Krankheit hatte, ist man für eine weitere psychische Krankheit vorbelastet... Ich weiß bei mir die ersten Wochen der Einnahme nicht mehr vor drei Jahren, aber ich hatte meine Ursache beseitigt und konnte innerhalb von 3 Monaten ohne irgendwelche absetzsymptome absetzen und alles war top... im internet liest man meist nur von leuten etwas, die negative erfahrungen haben.. von den positiven meldet sich doch hier kaum niemand an..Warum auch, wenn es denen super geht...

@StefH Das würde ich jetzt nicht verallgemeinern. Ich arbeite sehr viel an mir und weiß das auch von anderen und trotzdem hat das Absetzen bisher nicht geklappt.

@Sprotte das streite ich gar nicht ab, aber viele die absetzen sind noch nicht vollständig genesen.. und klar gibt es auch immer Ausnahmen..
Sponsor-Mitgliedschaft

@StefH ich denke da gibt es solche und solche. Ich kann von mir sagen, dass ich ganz viele an mir arbeite und alles mitnehme, was geht aber ich finde das Medikament macht was es will mit mir und das ist so ein totaler Kontrollverlust, die man da erlangt und da kann man noch so gut an sich arbeiten.

@RK1986 aber ist auch irgendwo klar, dass das absetzen nicht einfach ist für einige...Beim einschleichen ist es doch genauso..die Gehirnchemie wird nunmal gewissermaßen verändert..und das weiß man bevor man so ein Medikament nimmt..Sollte man zumindest wissen

@StefH als ich es angefangen habe war ich so im Eimer das ich weder denken noch lesen konnte. Meine Ärztin sagte Nebenwirkung nur Kopfweh.
Ich hab einmal im Leben gemacht was jemand gesagt hat.
Weil mein Zustand einfach nicht so war das ich was hätte tun können.
Ja so viel dazu. Ich wusste das nicht. Hab mich nie mit Medikamenten solcher Art befasst.

Zum anderen gibt es auch viele die aufgrund hormoneller schiefstände oder sonst was so was nehmen weil es gleich heißt Psyche.

Die Aufklärung und Hilfe reicht in meinen Augen nicht aus.

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. med. Andreas Schöpf
App im Playstore