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Hallo,

ich leide unter einer generalisierten Angststörung. Durch die Verhaltenstherapie komm ich mittlerweile mit der Angst gut klar. Es spielt sich bei mir nun eher unbewusst ab und äussert sich mehr in körperlichen also vegetativen Beschwerden. Dabei ist das Hauptproblem für mich mein Dauerschwankschiwndel. Durch die Verspannung in Stresssituationen hab ich zudem teilweise kurze Aussetzer in der Nackenmuskulatur, wo mir dann immer fast der Kopf nach vorn kippt.

Mein Neurologe meinte nun, ich könnte dagegen mal Sulpirid ausprobieren, ob es mir was hilft kann er mir auch nicht versprechen. Jetzt hab ich das mal nachgeschlagen und festgestellt, dass es zu den Neuroleptika gehört mit denen man Psychosen behandelt. Früher war mal Opipramol im Gespräch also ein Antidepressivum. Versteh nun gar nicht, wie er auf dieses Neuroleptikum kommt. Zumal ich gelesen hab dass es eigentlich nur dämpft.
Fühl mich irgendwie ganz schrecklich bei dem Gedanken dass er anscheinend denkt, ich bin so ein hoffnungsloser Fall, dass man zu solch drastischen Maßnahmen greifen muss:-(

Kennt das jemand von euch?

Liebe Grüße, sunshine

23.08.2008 08:41 • 17.06.2019 #1


12 Antworten ↓


Hallo Sunshine,

mit hoffnungslos hat das nichts zu tun, es ist ganz einfach so, dass einige Neuroleptika erfahrungsgemäß gegen Schwindel gut helfen können. Sulpirid hat dafür sogar eine Indikation. Früher wurden Angstpatienten mit hartnäckigem Schwindel sogar recht häufig und viel zu bereitwillig mit dem hochpotenten NL Fluspirilen behandelt, was wegen der möglichen Spätfolgen nicht unbedenklich ist.

Du würdest Sulpirid ja wohl nur in einer äußerst niedrigen Dosis bekommen, da könnte es einen Versuch wert sein.

Liebe Grüße
Christina

A


Sulpirid und Dauerschwankschiwndel

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Hallo,

danke für deine Antwort, hat mich sehr beruhigt. Ich wusste das alles gar nicht über Sulpirid.
Mal sehen, wenns nicht anders geht, dann wärs vielleicht ne Alternative.

Liebe Grüße,
sunshine

Hallo sunshine,

ich nehme auch Sulpirid, allerdings verschrieb sie mir mein Therapeut gegen meine Autoaggressionen. Zuerst war ich nach knapp drei Tagen Einnahme plötzlich aggressiv, aber gegen andere Leute, was nun überhaupt nicht mein Grundcharakter ist. Ich führte das auf Sulpirid zurück, setzte sie ab, nehme sie nun aber wieder seit ein paar Monaten. Ich nehme sie nachts, weil sie etwas die Nerven runterfahren. Was die Aggressionen auf andere betrifft, so hat sich das in nichts aufgelöst, Gott sei Dank, denn so wollte ich nicht sein. Ich denke, Du solltest sie auf jeden Fall einmal ausprobieren. Wenn du mit der Wirkung nicht zufrieden bist oder inakzeptable Nebenwirkungen bei dir feststellst, kannst du sie ja wieder absetzen. Eine gute Nebenwirkung hat das Zeug vor allem bei den weiblichen Zweibeinern, zumindest mir gefällt das. Will das aber öffentlich nicht schreiben...

Hoffe, dass es dir hilft. Niemand hier ist ein hoffnungsloser Fall, auch wenn er/sie noch so viele Medis nimmt!

Danke für den Tipp, weiß nicht was du meinst mit den Nebenwirkungen...?
Naja, jedenfalls hab ich dennoch bis auf weiteres davon abgesehen, Sulpirid zu nehmen. hab zwar nach wie vor den Schwindel aber dem liegt halt ne Angsterkrankung zugrunde und dagegen würden halt Antidepressiva mehr helfen denk ich. Der Schwindel lässt sich zur Zeit aushalten. Ausserdem hab ich mir sagen lassen dass die Spätfolgen auf Organe etc. einfach nicht abzusehen sind, also nicht so kalkulierbar wie bei Antidepressiva, da hält es sich ja im Rahmen.

Ich denke, es läuft mir nicht weg. Möcht es jetz erst mal so probieren. Bis einfach der Typ, der versucht es erst mal allein zu schaffen, auch wenn ich es dadurch schwerer hab als manch anderer, aber irgendwann muss halt jeder mal seine tabletten absetzen. Und heilen tun die halt nix. Deswegen bin ich da vorsichtig, weil an ner Aufschiebung is mir nicht gelegen.

Jedenfalls danke für eure Antworten!!

Liebe Grüße, sunshine

Huhu,

ist zwar schon älter der Thread, aber ich möcht trotzdem mal kurz meine Erfahrungen mit Sulpirid schildern. Ich nahm (vom Arzt verordnet) 150mg (also 3 Tabletten) am Tag. Anfangs merkte ich, wie ich nicht mehr so von meinem Job gestresst war, was für mich schon eine positive Wirkung war. Wenger Stress= weniger Anfälligkeit gegen Ängste. Es half aber nicht ansich gegen die heftigeren Panikattacken.
Nach ca. ein paar Monaten kam es zu ersten Menstruationsstörungen, nach einem halben Jahr blieb sie ganz aus. Es gab zudem noch ein paar andere Nebenwirkungen (wers wissen will, bitte pn).
Achja, und dann noch die Nebenwirkung Gewichtszunahme - in einem Jahr 10 Kilo und ich habe vorher nie unter Gewichtsschwankungen oder Übergewicht gelitten.


Absetzen:
Nach einem halben Jahr machte ich einen Absetzversuch und ließ die Tabletten einfach weg. Die Folge waren derbste Depressionen und Angstzustände über den ganzen Tag, woraufhin ich die Tabletten wieder genommen habe.

LG Insomnia

Achja...weitere Nebenwirkungen:

Gefühl von neben sich stehen
Anriebslosigkeit
Schlafstörungen

Habe auch ne ganze Zeit Sulpirid genommen,aber auch in kurzer zeit 10 kg zugenommen,Milchfluss und keine Regel,darum habe ich diese abgesetzt.

Hallo!

Bin ja froh, dass ich das Zeug nicht genommen hab!
Hab zwar nach wie vor ständig den Schwindel, aber die heftigen Schwindel-Attacken, wegen denen mein Neurologe mir das Zeug verordnen wollte, von denen weiß ich mittlerweile, dass sie von meinen Verspannungen im Kiefer/Hals/Nacken-Bereich kommen. Also wär schön gewesen, wenn der Neurologe für die ganzheitliche Medizin ein wneig offener gewesen wäre anstatt mal schnell ein Neuroleptikum auszuprobieren.
Klar kommt diese Anspannung die zum Schwindel führt von der Angst, trotzdem denk ich dass da ne andere Therapie hilfreicher ist.

Also wenn ich das von euch so lese...hab ich alles richtig gemacht

LG, sunshine

Hallo sunshine,

jo, hast du definitiv!
Ich würd die Tabs nicht mehr anrühren und bin froh, dass ich sie los bin.


LG Insomnia


Hat jemand damit Erfahrungen?

Nimmt jemand das zufällig ?

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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