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@freisein: Ich glaube, diese ÄVPS hab ich auch mal wo diagnostiziert bekommen. Theoretisch finde ich mich in sämtlichen Beschreibungen wieder, die annähernd mit Angststörung zu tun haben. Mir sitzt Angst im Nacken, seit ich denken kann, meine ersten Erinnerungen an früheste Kindheit sind schon mit Angst verknüpft. Überweigend hieß es aber Panikstörung mit Agoraphobie, deshalb auch erst immer Anpassungsstörung statt Depressionen. Das wurde erst später dann umbenannt. Dazu noch eine PTBS. Letztlich hab ich ziemlich hohen Leidensdruck, seit ich denken kann, und versuche aber, mein Leben trotzdem zu genießen, was mir auch großteils gelungen ist, eigentlich ist es doch völlig egal, wie sich die Störungen schimpfen. Oder spielt das für die Therapien eine große Rolle ? Die haben nämlich nicht wirklich viel gebracht in all den Jahren (sowohl VT als auch Tiefenpsychologie u.v.m) ...

@TiffyK das tut mir leid für dich, dass du so leiden musst Umso bewundernswerter, dass du trotzdem weitermachst und nicht resignierst!
Das mit den Diagnosen ist so eine Sache. Spezifische Phobien (z.b. vor Spinnen etc.) sind ja leicht mit Konfrontationstherapie behebbar. Bei eine GAS ist da schon wieder etwas mehr Vorsicht geboten denke ich, dosiert. Und eine chronische Depression, da gibt es spezifische neue Behandlungsansätze. Von einer Anpassungsstörung spricht man, wenn es nicht länger als 6 Wochen andauert.
Ob die Diagnose was bringt? Bei einigen Krankheitsbildern sicher, bei anderen sind die Übergänge fliessend.
Mir hilft es ein wenig zu verstehen, warum ich bei manchen Dingen völlig überreagiere. Aber es ist auch frustrierend. Manchmal denke ich es ist besser, wenn man wenig darüber weiss. Andererseits, wenn ich gewusst hätte dass bei einer Depression die Rückfallquote mit jedem Rezidiv zunimmt und Depressionen durch Stress ausgelöst werden, dann hätte ich vermutlich das Studium hingeschmissen und nicht durchgezogen, vielleicht ginge es mir dann heute besser. Dann wäre ich vielleicht auch nie Benzo abhängig geworden. Aber wissen tue ich es nicht. Kann auch sein dass ich genau die gleichen Fehler gemacht hätte.

A


Citalopram Einnahme -30mg / keine Verbesserung

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@TiffyK
Kennst Du eigentlich die genaue Ursache(n)
für Deine Ängste/Depressionen etc.?
Was ist passiert in Deinem Leben?

Was meinst Du mit Ich bin nicht in der Lage bei mir zu Leben .....

Zitat von Freisein:
wenn ich gewusst hätte dass bei einer Depression die Rückfallquote mit jedem Rezidiv zunimmt und Depressionen durch Stress ausgelöst werden, dann hätte ich vermutlich das Studium hingeschmissen und nicht durchgezogen, vielleicht ginge es mir dann heute besser.


Daher ist es nicht verwunderlich, dass Medizinstudenten weitaus mehr von Depressionen, Angststörungen, etc als im Bevölkerungsdurchschnitt betroffen sind. In der Studie geht es zwar um Medizinstudenten aber bei den anderen Fachrichtungen wird es auch nicht viel anders sein.

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/7 ... voelkerung

Zitat von Panikju:
@TiffyK
Kennst Du eigentlich die genaue Ursache(n)
für Deine Ängste/Depressionen etc.?
Was ist passiert in Deinem Leben?

Was meinst Du mit Ich bin nicht in der Lage bei mir zu Leben .....


Ich ertrage es nicht, bei mir zuhause zu sein, da kommt Angst und Beklemmung hoch. Ich steigere das Ganze aber gerade täglich.

Die Ursachen kenne ich, ich hatte einen miserablen Start ins Leben, wurde direkt nach der Geburt für mehrere Wochen von meiner Mutter getrennt (da Frühgeburt und Neugeborenenhepatitis), daher angeblich auch fehlendes Urvertrauen, dann bei Eltern mit Karrierestreben aufgewachsen und einer Mutter mit Essstörung, Ängsten und Putzzwang. Diese Mutter hat mir ständig eingetrichtert, wie gefährlich die Welt da draußen ist, und dass ich immer in höchster Gefahr bin. Vor der wirklichen (realen) Gefahr, nämlich ihrem eigenen Vater (sprich meinem Großvater) hat sie mich nicht beschützt, von dieser Geschichte wussten meine Eltern nämlich nichts. Dumm gelaufen.
Ich hab mich dann mit Ängsten und Zwängen durch Kindergarten, Grundschule und Gymnasium bis zum Abitur gehangelt, während des Studiums hatte ich dann Ruhe und war fast symptomfrei.
Leider nicht dauerhaft. Irgendwann dann die Benzogeschichte, und damit Verdrängung pur. Teuer erkaufte gute Jahre.

Die Ursachen hab ich alle in mehreren Therapien be- und verarbeitet, und letzten Endes das Buch zugeklappt.

@petrus57 oh ja, das passt. Das Medizinstudium ist eines der härtesten. Aber ich in anderen Studiengängen häufen sich Burnouts, vor allem seit der Bologna Reform wo man noch den ECTS hinterherhechten muss. Ich hatte da völlig falsche Vorstellungen, hab mir gedacht ja so vielleicht 20 h Vorlesung die Woche aber denkste, es waren 36 h. Ohne lernen, nur Kontaktlektion. Aber meine Angst nicht zu genügen, durchzufallen hat mich dort auch angetrieben, ich hätte wohl mit weniger Aufwand genauso durchkommen können.

Ich muss rückblickend feststellen, dass die Zeit des Studiums bei mir die schönste war, obwohl ich nebenbei noch gejobbt habe. Das war bei mir mit die symptomfreiste Zeit.
Vielleicht neige ich eher zu Bore Out, oder ich passe nicht in dieses Land.

Heute wage ich mich an Duloxetin. Vielleicht hilft es.
Wünsche euch allen ein schönes Wochenende, hier ist es klirrend kalt.

Zitat von TiffyK:
Heute wage ich mich an Duloxetin. Vielleicht hilft es.


Dann drücke ich dir mal die Daumen.

Mir geht es auch immer bescheidener. Am meisten nerven mich die wirren Gedankensprünge und Zwangsimpulse. Entweder liegt das an der höheren Dosis Escitalopram oder am fehlenden Tavor.

@petrus57
Wie lange bist du nun schon ohne Tavor ?
Kann gut sein, dass die Zwangsimpulse daher rühren.
Sie sind aber deshalb dennoch genauso harmlos, nur extrem nervig

Escitalopram hat bei mir damals mit 10mg super gewirkt (gegen Zwangsgedanken und Angst), ab 15mg eher gegenteilig. Die 10mg hab ich konstant über ein Jahr lang genommen und dann reduziert auf 5mg.
Das war aber noch vor Benzo.
Jetzt hab ich 25-30mg Citalopram benötigt, um überhaupt Wirkung auf Angst und Zwangsgedanken zu haben.

Bin jetzt 11 Tage ohne Tavor.Habe davor aber auch gut 10 Tage nur 0,16 mg genommen

Werde wohl wieder auf 10 mg Escitalopram zurück gehen.

Und schon Duloxetin genommen?

Zitat von petrus57:
Bin jetzt 11 Tage ohne Tavor.Habe davor aber auch gut 10 Tage nur 0,16 mg genommen

Werde wohl wieder auf 10 mg Escitalopram zurück gehen.

Und schon Duloxetin genommen?


11 Tage super... das klingt gut !

Ja, erste Duloxetin schon gegen Mittag genommen, sollte gleich mit 60 mg einsteigen.

Zitat von TiffyK:
Ja, erste Duloxetin schon gegen Mittag genommen, sollte gleich mit 60 mg einsteigen.


Und schon irgendwelche Wirkung oder Nebenwirkung?

Hallo,

Nehme seit 1 Jahr 0.5mg Tavor täglich. Möchte jetzt mit Diazepam Entzug machen.

0.5mg Tavor entsprechen 10 Tropfen Diazepam.

1. Woche 10 Tropfen
2. Woche 8 Tropfen
3. Woche 6 Tropfen
Und so weiter.

Geht das?

Ich würde alle 10 Tage 1 Tropfen weniger nehmen. In der Ruhe liegt die Kraft.

Zitat von Sheep2016:
Hallo,

Nehme seit 1 Jahr 0.5mg Tavor täglich. Möchte jetzt mit Diazepam Entzug machen.

0.5mg Tavor entsprechen 10 Tropfen Diazepam.

1. Woche 10 Tropfen
2. Woche 8 Tropfen
3. Woche 6 Tropfen
Und so weiter.

Geht das?


Ob das geht, kann niemand vorhersagen.
Musst du ausprobieren.
Optimalerweise macht man immer dann den nächsten Schritt, wenn man mit der Dosis keine Entzugssymptome mehr hat.
Es kann aber gut sein, dass du im oberen Bereich noch gar keine Probleme hast.
Es gibt auch die Möglichkeit, erst nur 0,25mg des Tavor durch Diazepam zu ersetzen. Je nachdem, wie Diazepam bei dir wirkt.
Ich denke, man muss einen individuellen Weg finden und den Plan gegebenenfalls anpassen.

Zitat von petrus57:
Zitat von TiffyK:
Ja, erste Duloxetin schon gegen Mittag genommen, sollte gleich mit 60 mg einsteigen.


Und schon irgendwelche Wirkung oder Nebenwirkung?


Oh ja.
Nebenwirkung: Appetitlosigkeit, Ekel vor Essen. Sonst noch nichts.
Wirkung: gestern Abend konnte ich das erste Mal seit langem wieder richtig lachen.
Die bleierne Kraftlosigkeit und Traurigkeit ist wesentlich besser.
Ich denke aber, ich hab mit Duloxetin keine Wirkung auf Angst, wenn Citalopram vollends aus dem Körper ist.
Mal sehen...
Vielleicht schütte ich nachher die Hälfte aus der Kapsel weg,, so dass ich nur auf 30mg komme.
Es ist mir fast etwas zuviel.
Andererseits pendelt es sich vielleicht auch ein.
Bin noch am Überlegen.

Zitat von TiffyK:
Vielleicht schütte ich nachher die Hälfte aus der Kapsel weg,, so dass ich nur auf 30mg komme.


Eigentlich sollte man ja auch mit 30 mg anfangen. Übelkeit soll wohl eine weitverbreitete Nebenwirkung des Medikaments zu sein.
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Zitat von petrus57:
Zitat von TiffyK:
Vielleicht schütte ich nachher die Hälfte aus der Kapsel weg,, so dass ich nur auf 30mg komme.


Eigentlich sollte man ja auch mit 30 mg anfangen. Übelkeit soll wohl eine weitverbreitete Nebenwirkung des Medikaments zu sein.


Bei generalisierter Angststörung wohl drei Tage lang 30 mg, dann auf 60 mg. Arzt meinte, bei Komorbiditäten mit Depressionen steigt man direkt mit 60 mg ein. Naja. Schon seltsam. Ich merke zwar jetzt, wie heftig mich Citalopram gedämpft und erschlagen hat, aber der Zustand jetzt fühlt sich auch nicht wirklich gut an. Es sind eben wirklich alles künstliche Zustände.

Übelkeit ist es nicht, es ist nur absolute Appetitlosigkeit und wenn ich mir etwas zu essen hole, hab ich absolut keine Lust, das zu essen, richtige Blockade. Das hatte ich aber bei anderen Medis auch schon, verging meist nach ein paar Tagen. Ist auch relativ harmlos, ich hab durch die SSRI eh zuviel gegessen in letzter Zeit.

Heut merke ich allerdings diffusen Schwindel und Sehstörungen. Und einen heißen Kopf. Blutdruck messe ich extra nicht.

Dann klappt es ja mit dem Gewichtsverlust

Du machst schon wieder den Fehler des herumdosierens. Eine Pille kann nicht wirken, da bist Du leider im Land von Placebo.

Jedes AD hat seine NW - jeder muss entscheiden, ob er damit Leben kann/will.

Ich sollte nicht abnehmen, das ist nur mein innerer Kritiker.

Ich hatte schon immer bereits nach einer Tablette eine bestimmte Wirkung (wenn auch nicht die Endwirkung), das war auch schon als Kind so, und hat auch nichts mit Placebo zu tun.
Die volle Escitalopramwirkung hatte ich zB nach 10 Tagen, danach änderte sich auch nichts mehr trotz kontinuierlicher Einnahme über Jahre. Und ohne Dosis-hopping.
Mag sein, dass ich da nicht die breite Masse reflektiere.
Da Duloxetin aber chemisch ähnlich wirkt wie Amphetamine ist es auch nicht verwunderlich, dass ich 6-8 Stunden nach der Einnahme gewisse Wirkung hatte.
Der Endzustand ist das hoffentlich freilich noch nicht.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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