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@Serthralinn genau, das mit den Schweregraden ist nicht bekannt. Und das macht es meiner Meinung nach sehr aus, das ist der Unterschied. Und selbst da habe ich noch Glück gehabt, wenn ich daran denke, dass einige immer noch auf die Elektrokrampftherapie zurückgreifen müssen. Ich empfinde da nur Bedauern und finde es sehr traurig, dass jemand so sehr leidet, dass er selbst darauf zurückgreifen muss.

Aber so sieht es der grösste (Nichtbetroffene) Teil eben nicht. Da hört man dann, die liegt nur zu Hause rum etc. Ist schon schwierig. Manchmal frage ich mich, ob eine bessere Akzeptanz in der Bevölkerung nicht doch zu einer nachhaltigeren, vielleicht auch schnelleren Genesung führen würde. Ich erlebe es als sehr kräfteraubend, dass ich nicht frei sprechen darf über mich. Das ist nunmal Teil meines Lebens. Ob ich es wollte oder nicht.

Zitat von Freisein:
@Serthralinn genau, das mit den Schweregraden ist nicht bekannt. Und das macht es meiner Meinung nach sehr aus, das ist der Unterschied. Und selbst da habe ich noch Glück gehabt, wenn ich daran denke, dass einige immer noch auf die Elektrokrampftherapie zurückgreifen müssen. Ich empfinde da nur Bedauern und finde es sehr traurig, dass jemand so sehr leidet, dass er selbst darauf zurückgreifen muss.

Aber so sieht es der grösste (Nichtbetroffene) Teil eben nicht. Da hört man dann, die liegt nur zu Hause rum etc. Ist schon schwierig. Manchmal frage ich mich, ob eine bessere Akzeptanz in der Bevölkerung nicht doch zu einer nachhaltigeren, vielleicht auch schnelleren Genesung führen würde. Ich erlebe es als sehr kräfteraubend, dass ich nicht frei sprechen darf über mich. Das ist nunmal Teil meines Lebens. Ob ich es wollte oder nicht.



Gibt es das noch? Elektrokrampftherapie? Buahhhh, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter...

Das mit den Schweregraden ist so eine Sache. Der eine hat fürchterliche Ängste und Panikattacken und kann mit, sagen wir mal 20mg Citalopram als Erhaltungsdosis sein Leben meistern, ein anderer hat es ebenso schlimm, braucht aber 40mg Citalopram...wer von beiden hat es nun schlimmer?

Das ist, denke ich von Mensch zu Mensch unterschiedlich...

Und, liebe @Freisein , sprich doch darüber, warum denkst Du darfst Du das nicht?

A


Citalopram Einnahme -30mg / keine Verbesserung

x 3


Die gesellschaftliche Akzeptanz für psychische Krankheiten wird steigen die Zahl der Erkrankungen nimmt rapide zu. Aber leider sehen viele nicht ein das sie ein Problem haben und schleppen sich durch bis es knallt.
Was andere denken ist mir egal ich wünsche keinem diesen Sch...
Axel

@Süssmaul ja,das gibt es noch. Das ist das letzte Mittel, das man bei schwer Depressiven anwenden kann, wenn alles nicht mehr hilft, Medikamente etc. Das geschieht dann unter Narkose. Es gibt auch eine Operation, bei der ein Schrittmacher ins Gehirn, ins Belohnungszentrum gepflanzt wird. Das wird aber nur in Ausnahmefällen gemacht, bei denen, wo selbst Elektrokrampftherapie nicht hilft, da eigentlich noch zu wenig untersucht.

Du hast Recht, Angst ist immer schlimm. Egal ob mit 20 oder 40 mg. Dennoch, manche können ihr Leben noch meistern, mit Arbeit, einkaufen, Fortgehen und so. Ich persönlich fand die Derealisation, Depersonalisation am Schlimmsten, da dies so ein Dauerzustand war. Dann kamen noch so als Sahnehäubchen obendrauf die Panikattacken. Danke aber auch. Trotzdem ging ich, damals noch in Ausbildung, zur Schule oder Arbeit. Andere können das nicht mehr.

Ich habe zu einem grossen Teil die Erfahrung gemacht, dass wenn ich darüber spreche, die Menschen ihr Verhalten mir gegenüber ändern. Meistens gehen sie dann auf Distanz, als hätte ich irgendeine ansteckende Krankheit. In ihrem Ansehen sinke ich dann auch. Sie verhalten sich dann eigenartig mir gegenüber. Bei den Arbeitskollegen war ich offen, das war ein Fehler. Sie wussten es alle besser als ich, was ich brauche. Am Ende wurde mir vorgeworfen, ich wolle ja nicht gesund werden, der Chef meinte, nach meinen Klinikaufenthalt, ziemlich sarkastisch, ob das reden gut gewesen sei. Wenn ich von der Klinik sprach, machten alle zu, selbst im engen (Mini)Freundeskreis merke ich das.

Ich spreche also nicht darüber, weil die Reaktionen mir meistens weh tun. Und wenn ich einen schlechten, dünnhäutigen Tag habe, zieht mich das zu sehr runter.

Ich möchte aber gerne darüber sprechen, da ich finde, die Akzeptanz in der Bevölkerung muss verbessert werden. Es gibt da einen Verein in der CH mit Betroffenen, die Aufklärung machen. Ich habe mir auch schon überlegt, dort mit zuhelfen, mein Outing zu machen. Im Moment könnte ich aber mit den Vorurteilen und der Kritik nicht umgehen.

Zitat von Blues63:
Was andere denken ist mir egal ich wünsche keinem diesen Sch...
Axel


Da bin ich nicht mehr so generös. Wenn da einer mit solchen Sprüchen kommt, dann wünsche ich dem das schon, damit er mal weiss, über was er eigentlich so lamentiert. So mal für 2 Wochen oder so. Dann würde er so klein mit Hut und würde dann vielleicht mal seine Klappe halten.

Hmmmmm, interessantes Thema.
Also... ich hab überwiegend negative Erfahrungen damit gemacht, darüber zu sprechen.
Folglich lasse ich es großteils bleiben, komme damit aber auch ganz gut klar.
Ich kann auch irgendwie verstehen, dass das Nicht- Betroffene schwer nachvollziehen können, allerdings kotzt mich die fehlende Toleranz anderer Menschen schon oft an. Ich urteile doch auch nicht über das Befinden anderer, das ist doch eine absolut individuelle Sache und kann man ohnehin nie vergleichen.
Jedenfalls: Ich habe, wenn ich darüber offen gesprochen habe, sowohl im beruflichen Bereich als auch im privaten, fast nur negative Erfahrungen gemacht.

Allerdings sehe ich es nicht so wie Axel @Blues63
Die gesellschaftliche Akzeptanz psychischer Erkrankungen wird nicht wachsen. Zwar wird die Anzahl der Betroffenen steigen, nicht aber die öffentliche Akzeptanz. Dafür ist unser System das Falsche.

Das betrifft übrigens auch andere Erkrankungen, von denen immer groß behauptet wird, sie wären mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert. Aber bekomm mal in München auf dem Hauptbahnhof einen Krampfanfall... Du hast mindestens zwanzig Gaffer um dich herum, wirst erst mal wie ein Junkie oder Alk. behandelt und den Leuten steht das Entsetzen auf dem Gesicht (Hallo Mittelalter). Wenn Du auf dem Dorf wohnst, geht am nächsten Tag das Geschwätz los. Hast Du als Frau noch lange rote Haare, hast du verloren

So gibt es noch zig andere Erkrankungen.

Letztlich hilft nur, sich selbst zu lieben und ein dickes Fell.

Mm, anscheinend merkt man euch das nicht an.

Meine Unsicherheit, Angst, Anspannung, Kompliziertheit, Zwänge merkt man sowieso. Trotzdem spreche ich es oft nicht an.

Anscheinend habt ihr es nicht so stark, dass es im Alltag auffällt.

@Serthralinn ich habe da so meine lustig Maske in der Öffentlichkeit. Das ist wie ein Schutz. Auch wenn ich mich gar nicht lustig fühle. So kann ich Distanz herstellen, damit ich nicht über Persönliches oder mich sprechen muss. Es kommt aber auch aus dem Gefühl heraus, sonst nichts bieten zu können. Ich denke ich bin eigentlich eher ein langweiliger Mensch.

Es gibt da einen Song von Mani Matter, einem Schweizer Liedermacher. Der singt über einen, über den immer gelacht wurde. Der hat dann entschieden, dass er dann halt einen auf Lustig macht, damit die Menschen nicht mehr über ihn, sondern mit ihm lachen. Aber eigentlich war er total traurig und hat sich am Schluss das Leben genommen, er stürzte sich von der Kirchenfeldbrücke in Bern. So in etwa fühle ich mich manchmal (ausser den Teil mit dem von der Brücke stürzen don't worry).

Naja, bei mir merkt man das sehr schnell.
Bin oft sehr ruhig, distanziert, sehr ernst , Rede meist wenig , reagiere sehr begrenzt. Weiß mit vielen Situationen schlecht umzugehen. Wirke stets abwesend, überfordert.

Hab wenig Kontakt zu Menschen, bin meist alleine. Die meisten finden mich seltsam.
Wenn ich z.b. spüle oder irgendwas mache, kriegen die Leute die Krise , weil ich so langsam oder kompliziert bin.
Die Liste ließe sich beliebig weiterführen

Ich stecke wohl auch gerade wieder mal in einer depressiven Phase. Einige Zeit ging es mir relativ gut. Nun merke ich, dass ich zu nichts mehr Lust habe und mir alles sehr schwer fällt. Muss mich schon zwingen überhaupt was zu essen.

Ich hoffe, dass die Phase nicht wieder zu lange anhält.

Hatte erst kürzlich irgendwo gelesen, dass Depression eine mit der schlimmsten Krankheiten ist. Manchmal hatte ich Träume wo ich im Treibsand etc langsam versinke. So fühlt sich für mich eine Depression an.

Petrus

Ich find Zwangsstörung mindestens genauso schlimm und Alles in Kombination furchtbar. Brauche 30 Minuten, um mal ein paar Teile Wäsche im Keller aufzuhängen. Zum

@Freisein
@TiffyK

Es ist total schade, das Ihr damit so schlechte Erfahrungen gemacht habt, wenn ihr offen über Eure Krankheit sprecht...

Ich renne jetzt auch nicht zu jedem hin und sage: Du hör mal ich bin psychisch krank, aber wenn ich es ausgewählten Leuten erzähle und erkläre ist mir bisher nichts negatives entgegengekommen.

Anfangs hatte ich auch Bedenken, darüber zu sprechen, aber wenn man jemanden seit 3 Jahren kennt, denke ich ist es o.k darüber zu reden. Ich habe mich ja nicht verändert, also die Leute haben mich ja schon mit der Krankheit kennengelernt ohne zu wissen das ich sie habe. Wenn nach dieser langen Zeit des Kennenlernen jemand vor mir zurückweicht oder Abstand nimmt, dann weiß ich ja woran ich bin...

Die meisten wollen dann gerne genauer darüber Bescheid wissen und ich gebe dann auch gerne und bereitwillig den Erklärbär...

Wen das nicht interessiert, oder sich lustig macht, der kann mir mal im Mondschein begegnen.

@Süssmaul das ist schön dass deine Freunde so unvoreingenommen sind. Das finde ich schön, das ist nicht jeder.

Zitat von petrus57:
Ich stecke wohl auch gerade wieder mal in einer depressiven Phase. Einige Zeit ging es mir relativ gut. Nun merke ich, dass ich zu nichts mehr Lust habe und mir alles sehr schwer fällt. Muss mich schon zwingen überhaupt was zu essen.

Ich hoffe, dass die Phase nicht wieder zu lange anhält.

Hatte erst kürzlich irgendwo gelesen, dass Depression eine mit der schlimmsten Krankheiten ist. Manchmal hatte ich Träume wo ich im Treibsand etc langsam versinke. So fühlt sich für mich eine Depression an.

Petrus


eine Frau hat mir mal erzählt, dass sie die Depression als Krebs der Seele betrachtet.

Ich wünsche dir, dass es nicht schlimmer wird, sondern nur besser. So November bis Januar ist für viele eine schwierige Zeit. Ich bin auch wieder weinerlicher ohne das Escitalopram halt. Heule wieder viel mehr rum.

Wir stehen das durch, das wird schon wieder

Danke für's

Ich bin ja ein Weihnachtshasser. Seit dem ich dran gedacht habe, dass ja bald wieder Weihnachten ist, ging es mit mir bergab. Das düstere Wetter trägt ja auch nicht gerade zur Freude bei. Aber erstaunlich wie schnell sich der Gemütszustand ändern kann. Noch vor kurzem hatte ich mich überhaupt nicht depressiv gefühlt.

Petrus

Zitat von Freisein:
@Süssmaul das ist schön dass deine Freunde so unvoreingenommen sind. Das finde ich schön, das ist nicht jeder.



Bis auf eine Person sind das nicht einmal enge Freunde, eher Zufallsbekanntschaften, die sich einfach positiv entwickelt haben. Man wohnt nicht weit voneinander entfernt, geht mal einen Kaffee trinken, findet sich sympathisch und besucht sich hin und wieder gegenseitig. Als wirklich enge Freunde bezeichne ich sie NOCH nicht, aber das kann werden

Es gibt nur eine Person, die ich bereits kennengelernt hatte bevor ich das Citalopram bekam. Sie kennt mich also mit und ohne AD und hat die Veränderung deutlich wahrgenommen. Das schöne ist, das sie mich auch vorher mit meinem ganzen Angst-Panik-Depressionsmist bereits akzeptierte. Vielleicht war sie einfach verständnisvoller als andere, weil sie selbst nicht ganz gesund ist und an Diabetes leidet?
Schade ist, das wir ja nach Österreich gezogen sind, sie aber noch immer am Bodensee wohnt...wir haben uns seit Jahren nicht persönlich getroffen.

Ich weiß es nicht, aber wenn sich sogenannte wirkliche Freunde von einem abwenden, weil man ein psychische Störung hat, finde ich das zum kotzen. Vor allen Dingen dann, wenn sie einem ja vorher schon kannten.

Manche Menschen sind schon echt komisch drauf...

Oh man, wieso brauche ich für Alles 5-10x länger als Andere
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Serthralinn:
Oh man, wieso brauche ich für Alles 5-10x länger als Andere



Da müsste sich deine Freundin doch freuen?

Zitat von petrus57:
Zitat von Serthralinn:
Oh man, wieso brauche ich für Alles 5-10x länger als Andere



Da müsste sich deine Freundin doch freuen?


Das betrifft dann aber wohl nur einen Aspekt über den sie sich freuen könnte...ich sage jetzt hier nicht welchen, die Gedanken dürft ihr Euch selbst im Kopf herumspuken lassen

Uff... ich hatte die Freundin mit ihrem Mann gestern noch zum Abendessen eingeladen. Ich koche sehr gerne und hab jetzt auch wieder die Kraft dazu.

Sie hat dann über Klinik geflucht, warum dann Menschen überhaupt noch dahin gehen wenn es Ihnen nachhher schlechter geht und hat mich ausgequetscht wegen Jobsuche, was ich mir denn so vorstelle, und dann Tips gegeben was ich noch alles tun könnte (das ist ja nett gemeint, aber das weiss ich selber und habe auch schon alles in die Wege geleitet). Und als sie da so über die Klinik fluchte da kam wie angeschossen so eine Welle wo ich plötzlich irgendwie nicht mehr da war und Schwindel und ich musste da raus und bin geflüchtet und dann Schwindel und wieder Zittern am ganzen Körper und weinen ohne Tränen. War das Angst? Vermutlich. Habe mich dann in die Küche zurückgezogen, sie kam dann und hat sich entschuldigt. Ich hab dann die Milch geschlagen zum Schaum machen und dann ging der Schwindel wieder weg.

Aber ich heule nun die ganze Zeit wieder. Sobald sie weg waren könnte ich die Maske fallen lassen und hab nur noch geweint. Mein Freund hat das dann richtig gesehen, dass ich da getäuscht wurde von alten Geistern (Mutter). Die hat manchmal über alles negativ geredet was mich auch betrifft, das war wie ein auf mich einreden so kam es mir vor, ich war also ganz subtil grundsätzlich nicht in Ordnung.

Trotzdem, das Ganze hallt nach und nach und nach und ich bin schon wieder am weinen weil ich jetzt wirklich alle Klischees erfülle, über die sich die Menschen so empören. Ich habe auch das Gefühl ich muss mich leider von ihr zurückziehen los Selbstschutz. Als es im weiteren Gespräch manchmal wieder um Arbeit ging, meistens ein bisschen negativ gefärbt, hatte ich wieder meine Sekunden Aussetzer, kurz weg, manchmal etwas länger, und dann wieder zurück.

Und ich schäme mich so, dass ich so auf das Thema reagiere....

@petrus57 ich bin auch erstaunt wie schnell es kippen kann. Vorletzte Woche hatte ich noch mehr Zuversicht. Jetzt bin ich wieder am überlegen, ob ich halt doch wieder ein drittes AD nehmen soll...
Kann dir da also voll nachfühlen. Vielleicht hilft dir eine Tageslichtlampe?

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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