Ich hatte auch eine schwere Agoraphobie mit Panikattacken und konnte geraume Zeit meine Wohnung nicht verlassen. Mein bester Kumpel damals war der Pizzabote. Wenn es sich gar nicht vermeiden ließ, musste ich meine alten Eltern bitten, mich zu begleiten. Das wollte ich Ihnen aber nicht dauerhaft zumuten und irgendwann waren sie auch ratlos genervt, weil es sie einfach überforderte. Akutstation, Tagesklinik, Psychisch funktionelle Ergotherapie, Rehaklinik und AD konnten mich soweit stabilisieren, dass ich nach einem Jahr über Wiedereingliederung wieder arbeiten gehen konnte, Teilzeit. Ist sch ..... wenn man niemanden hat aber auf der anderen Seite war ich so eben auch gezwungen, mich dadurch zu beißen. Ich stand auch mehr als einmal zitternd an irgend welchen Straßenecken herum, hab hyperventiliert, geschwitzt, derealisiert, bin aus Bussen gesprungen und hab dabei Menschen bei Seite geschubst. Die ganze Pallette eben, kennt ja jeder Ängstler so oder ähnlich. Ich konnte mich auf Niemanden stützen, weil ich Niemanden mehr hatte. Und somit begann ich zu kämpfen, um mein Leben, meine Freiheit. Jetzt, 5 Jahre später, kann ich sagen, dass ich mir mein Leben zurück erobert habe. War hart. Aber geht. Wünsche Dir von Herzen alles Gute.
15.11.2020 13:31 •
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