SSRI die falsche Wirkstoffgruppe?

Zitat von Märi:

Hallo ihr lieben, Ich hab eine Frage, vielleicht kann mir jemand helfen: Ich habe im Oktober mit Sertralin begonnen weil ich Angst und panikstörungen habe, unter diesem Medikament ging es mir aber auch nach 8 Wochen nicht besser und habe sämtliche Nebenwirkungen bekommen die auch nicht weg ging, also hab ich es ...

Sicher haben Menschen die Erfahrung gemacht.
Ich erinnere da z.b an meinen letzten Versuch mit Bupropion was nichts gebracht hat.
Dann gibt's die (wo ich mich auch dazu zähle) wo es einmal eine kurzfristige Besserung gebracht hat und dann war der Effekt plötzlich weg und die Nebenwirkungen standen im Vordergrund!
Man könnte es als einen Teilerfolg bezeichnen denn Ängste und Panik habe ich seitdem keine mehr dafür umso schwerere Depressionen.
Die Vorgehensweise der Psychiater ist dann halt wir probieren einfach einmal alles durch und wenn gar nichts hilft sind sie halt austherapiert bzw ein hoffnungsloser Fall.Dem einen oder anderen hilft dann halt noch eine Psychotherapie.
Diese Unruhe was du beschreibst könnte man ja auch positiv sehen und als einen Beweis das es wirkt.
Ich hatte die auch und kurz danach gings mir kurzfristig deutlich besser.
Da muss man bei diesen SSRI einfach durch und zur Not bekommt man vom Arzt auch was damit es einem leichter fällt.

Ich frag mich halt da es mir beim Sertralin und jetzt auch beim escitalopram immer schlechter geht statt besser ob vielleicht mein Körper/psyche mir sagen will das es das nicht möchte, klingt jetzt ein bisschen sehr komisch, kann es aber anders nicht erklären…
Das es einfach das falsche ist und ich damit auf dem Holzweg bin…
Nebenwirkungen sind mir bewusst, aber wenn es dir Tag für Tag nach einiger Zeit Einnahme schlechter geht, teilweise schon quälend mit Unruhe und dadurch verstärkte Ängste, statt besser, ist es doch falsch?
Manchmal hab ich das Gefühl das die Unruhe und die Ängste gar nicht von mir selber kommen, sondern vom Medikament, und wenn ich in so einer akuten Situation bin, habe ich keinen Zugang zu mir, da nützt keine Ablenkung/ Entspannung irgendwas, und das macht mir dann noch mehr Angst und Unruhe…

Zitat von Märi:

Nebenwirkungen sind mir bewusst, aber wenn es dir Tag für Tag nach einiger Zeit Einnahme schlechter geht, teilweise schon quälend mit Unruhe und dadurch verstärkte Ängste, statt besser, ist es doch falsch?

It's not a bug - it's a feature. Steht sogar im Waschzettel mit drauf, dass es in der Einschleichphase zu diesen unerwünschten Wirkungen kommen kann.

Zitat von Märi:

das die Unruhe und die Ängste gar nicht von mir selber kommen

Glaube ich langsam allerdings schon. Du bist durch die negativen Erfahrungen mit dem Sertralin schon sowas von negativ vorgeprimed, dass der neue Versuch eigentlich nur schief gehen kann. Dabei achtest du akribisch auf jede kleinste Veränderung, die offensichtelich in der eigenen Wahrnehmung auf das x-fache verstärkt wird.
Ergebnis: Noch mehr Angst und noch mehr Unruhe, aka self fullfilling prophecy.- Finde den Fehler ...

Wenn es halt gar nicht mehr auszuhalten ist, dann mach - wie ich bereits vorgeschlagen habe - einen notfallmäßigen Facharzttermin und lass dir was anderes verschreiben - vielleicht Venlafaxin oder Bupropion.
Letzteres hat auch noch den ggf. angenehmen Nebeneffekt, dass es im Gegensatz zu SSRIs so gut wir keine sexuellen Funktionsstörungen macht.