Hallo, ich finde die Tagebücher hier im Forum toll und möchte nun selbst über mich ein bisschen schreiben. Vielleicht habt ihr Lust, mich zu begleiten und euch mit mir auszutauschen. Ich habe mich mit einem Thema schon einmal vorgestellt, das ist dann aber in einem Sammelthema verschwunden. Vor sieben Jahren hat sich nach dreißig Jahren Ehe mein Mann von mir getrennt. Das war traumatisch für mich und im Sommer 2015 hatte ich einen Zusammenbruch und bekam Escitalopram 10 mg. Ob das damals eine richtige Entscheidung war. es ging mir aber schnell wieder relativ gut und ich konnte arbeiten, mir ein neues Zuhause einrichten und weiterleben. 2020 ging es mir so gut, dass ich in Begleitung meiner Psychiaterin das Medikament absetzen wollte. Langsam über etwa vier Monate. Ab den unteren Dosierungen gab es immer wieder sogenannte Absetzprobleme mit Panik, Unruhe und Angst. Aber ich wollte da durch. Ich wurde immer unruhiger, schneller, fast aggressiv und bekam, sechs Wochen nach dem kompletten Absetzen einen fiesen Tinnitus. Das führte zu einem erneuten Zusammenbruch im September 2020. Ich sollte wieder Escitalopram nehmen; es half aber nicht mehr so wie vorher und der Tinnitus ist bis heute geblieben. Ich nehme seit dem 8mg Escitalopram und habe zusätzlich seit damals eine low dose Abhängigkeit von Zopiclon, das ich mehrmals in der Woche zum Schlafen brauche- nie mehr als eine, eher halbe. Ich habe seit letztem Jahr viel probiert und gelernt; war in einer psychosomatischen Tinnitus Klinik, meditiere viel, jogge, mache Yoga. Bis jetzt war ich krankgeschrieben; am Montag fange ich wieder an zu arbeiten. Ich habe große Angst davor, freue mich aber auch. Zum Glück habe ich einen Kurs ( ich unterrichte Deutsch für Migrant*innen und Geflüchtete) am Nachmittag, weil ich morgens zu früh aufwache, Angstschübe habe und lange brauche, um überhaupt klarzukommen. Danke euch fürs Lesen; ich freue mich auf einen Austausch.
17.10.2021 10:59 • • 29.09.2023 x 2 #1
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