Zitat von Kapstadt2008:@Paperplane Alles Gute für diese Behandlung Kannst du mal davon berichten, mir bleibt auch bloß noch das.
Weiß nicht, ob das noch relevant ist. Berichte hier allerdings mal von mir. Die Erfahrung während der Behandlung ist klassisch psychedelisch. Bester Tipp: Augen zu. Am Besten eine Schlafmaske mitnehmen und aufsetzen. Dazu noch Kopfhörer mit einer beruhigenden Musik. Ich nutze dafür binaural beats, einfach mal auf YouTube suchen. 30-45 Minuten zurück lehnen und Musik hören und dann ist es auch vorbei.
Blutdruck steigt ein paar Punkte an und danach ist ein ganz minimaler Schwindel da. Vermutlich von der Veränderung der Pupillen und dem anschließenden wieder Scharfstellen. Kann so auch problemlos aufstehen und laufen. Allerdings würde ich direkt danach nie am Straßenverkehr teilnehmen wollen. Dagegen spricht sich aber auch der Hersteller aus.
Wichtig bei psychedelischen Stoffen ist es positiv in die Sitzung zu gehen und auch versuchen nicht in Panik zu geraten, wenn dann der Trip einsetzt. Die Wirkung kennt man auch von Alk. ein bisschen. Mit Freunden gemütlich Wein trinken ist viel angenehmer als sich in einer depressiven Phase zu betrinken. Alk. verstärkt sozusagen die Grundstimmung. So ist das beim Esketamin auch ein wenig.
Noch ein ganz wichtiger Tipp: Bonbons oder besser Lollis mitnehmen! Spravato schmeckt furchtbar und wird immer ein bisschen in den Rachen laufen. Man darf ja auch nichts trinken oder essen vorher, also hilft der Zucker ganz gut. Lolli ist besser, weil man ihn im Ernstfall nicht verschluckt und auch einfach raus nehmen kann.
Erfahrungsberichte findet man übrigens auch bei Ketamin-Infusionen. Ist der ältere Weg mit dem gleichen Ziel. Esketamin ist ja lediglich das S-Enantiomer vom klassischen (R-)Ketamin. Für nicht Chemiker: Im Prinzip identisch.
Habe allerdings das Gefühl, dass die Behandlung sehr vom Arzt bzw. der Klinik abhängig ist. Wo manche recht schnell ausschleichen ziehen andere viel länger durch. Habe selbst vorher bei der Klinik nachgefragt. Die meinten es gibt generell keine Behandlungsdauer. Man versucht es zwar auszuschleichen, weil es ja im Wirkungsfall sehr lange hält, aber die Option es auch über eine sehr lange Zeit 1x die Woche bzw. 1x alle 2 Wochen zu bekommen ist vorhanden.
Natürlich darf man auch die Probleme nicht unterschlagen, die es theoretisch geben kann. Gerade wer Probleme mit dem Herz hat sollte das Zeug nicht nutzen. Auch wer zu Psychosen neigt. Das macht der Arzt aber alles vorher aus. Man bekommt auch eine niedrigere Dosis initial, damit man auf Verträglichkeit testen kann. Da ist dann auch entsprechendes Personal zugegen, das eingreifen kann. Finde es wichtig nicht zu leichtfertig damit umzugehen. Allerdings ist es auch wichtig eine Chance als solche zu begreifen. Die Antidepressiva, die wir zum Teil bekommen, sind auch alles andere als harmlos, wenn man sich den Beipackzettel mal genau durchliest.