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Hallo zusammen,

ich hatte vor zwei Monaten 9 Tage lang Alprazolam (anfangs 1mg, dann 3mg) genommen (+ am 2. Tag zusätzlich etwas MDMA). Als ich nach 9 Tagen damit aufgehört habe, habe ich mich am nächsten Tag neben mir stehend gefühlt und dann 2 Tage Tramadol (je ca. 700 mg) genommen. Am Tag nach der letzten Einnahme ging es dann los: Meine Unwelt und ich selbst kamen mir extrem unwirklich vor, was einfach nicht besser wurde. Eine Woche später nahm ich nochmal 200 mg Tramadol, weil ich gehofft habe, dass das hilft (war aber nicht so).
Zwischenzeitlich hatte ich extreme Ängste, mein Puls war tagelang auf 100 und ich traue mich kaum noch aus dem Haus. Dinge die für mich vor 6 Wochen noch alltäglich waren (Einkaufen gehen, im Restaurant essen, mit dem Auto fahren …) sind zu totalen Qual geworden.

Letztendlich bin ich dann vor 4 Wochen in die psychiatrische Ambulanz und habe dort Diazepam erhalten, das ich 2 Tage (je 4 mg) genommen habe. Komischerweise ist das immer noch im Urin nachweisbar (ich habe gestern einen Test gemacht).

Mit geht es jetzt immer noch sehr schlecht: Unwirklichkeitsgefühl, Ängste, das Gefühl einen Schleier im Kopf zu haben und ich fühle mich kognitiv eingeschränkt. Es fühlt sich so an, als ob ich ein völlig anderer Mensch bin als vor 6 Wochen: ängstlich, zurückgezogen und nicht fähig am normalen Leben teilzunehmen.

Kann das alles von den paar Tagen Alprazolam (in Kombination mit Tramadol) kommen?

Hat jemand Tipps für mich, wie ich da wieder raus komme?

Ich bin bereits bei einem Psychotherapeuten und mache Achtsamkeitsübungen, habe auf Anraten meines Hausarztes meine Ernährung umgestellt (kein Zucker/Weißmehl/Lactose …) aber bisher gibt es keine signifikante Verbesserung. In den letzten 3 Tagen ist es eher wieder schlechter geworden.

Meine größte Angst ist, dass ich nie wieder „normal“ werde und in diesem Zustand gefangen bleibe.

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mich unterstützen könntet.

Herzliche Grüße
frubi

16.11.2024 11:14 • 12.12.2024 x 1 #1


33 Antworten ↓


Ein Entzugssyndrom ist bei der kurzen Dauer der Einnahme extrem Unwahrscheinlich.

A


Starke Entzugsymptome von Xanax nach paar Tagen?

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Ich weiß nicht, ob eine Einnahme von starken Schmerzmitteln gegen Ängste so gut ist und in Verbindung mit Benzos gleich gar nicht.
Tramadol greift in den Hirnstoffwechsel ein, um Schmerzen zu stoppen. Könnte mir da schon einen negativen. Zusammenhang vorstellen.
Nimmst du noch andere Medikamente oder Dro.?

Tramadol ist nicht nur ein Opipid sondern auch noch ein SNRI nebenbei. Aber wegen ein paar Tagen sollte eigentlich auch das nichts ausmachen. Kann aber sein, dass der Körper ein wenig braucht um die Ordnung im Hirnstoffwechsel wieder herzustellen, und das kann sich schon bemerkbar machen.

Danke für eure Antworten.
Ich nehme noch Medikamente gegen zu hohen Blutdruck/Cholesterien (Rosuvastatin/Ezetimib/Candesartancilexetil/Amlodipin), Alk./Dro. nehme ich nicht.

Ich mache mir große Sorgen dass ich mein Hirn dauerhaft geschädigt habe und nie wieder aus dieser Situation rauskomme.

Meine Hausärztin hat mir jetzt zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel verschrieben:

Magnesium, den Vitaminen C, B6, Folsäure und B12, Zink, Selen, 5-HTP, Taurin, L-Cystin und L-Theanin, Gaba.

Ich habe damit gestern begonnen und das Gefühl, dass mich das noch unruhiger bzw. ängstlicher macht. Eventuell liegt das an dem 5-HTP?

Kommt drauf an, wie gut du es vertägst, wenn schlecht, dann kann das schon sein, was du beschreibst.

Mit um die 40 Jahre, sollte die Entwicklung des Hirns ja abgeschlossen sein und solche Schädigungen treten ja meist bei Jugendlichen auf, bei denen die Entwicklung noch im vollen Gang ist.

5 HTP greift wie Tramal auch direkt ins Serotoninsystem ein- wieviel nimmst du? Ich wäre da vorsichtig mit 5 HTP wenn nicht geklärt ist ob du auf Tramal/MDMA so stark reagiert hast da alle drei ins Serotoninsystem eingreifen.
Kann dir dein Arzt /Psychiater nicht weiterhelfen mit Infos?

Wenn dein Nervensystem so sensibel ist, würde ich nicht so viele einem aufeinmal nehmen sondern eher kleine Dosis und auch einschleichen. Nimmst du aktiviertest Vit b6? Das nur morgens nehmen das kann auch unruhig machen in grossen Dosen und das aktiviert auch einen mit 5 HTP zusammen.
Schwer zu sagen ob es an einem liegt oder an deinem Nervensystem was zur Ruhe kommen muss.
Hast Du ein Produkt mit den ganzen Vitaminen oder einzelne Vitamine da kannst du besser einschleichen. Hat deine Ärztin dir nichts zur Dosierung gesagt?
Wünsche Dir baldige Besserung!

Wenn du mit Gaba, Gabapentin meinst, dann wäre ich vorsichtig.
Hatte das mal gegen Nervenschmerzen und wegen Halluzinationen in der Aufwachphase schnell wieder abgesetzt.

besten Dank für eure Rückmeldungen!
- mit Gaba meinte ich Gamma-Amminobuttersäure. Da hatte ich gestern Abend das erste mal 500 mg genommen. Das habe ich als einzelnes Präparat.
- die ganzen anderen Nahrungsergänzungsmittel sind ein Kombipräparat.
- die Ärztin hat schon was zur Dosierung gesagt, aber nichts zum Ein- bzw. ausschleichen. Ich bin mir auch nicht sicher, in wie weit sie sich mit der Thematik Benzos und Gaba auskennt. Sie ist Hausärztin bzw. Internistin. Ich gehe mal davon aus, dass sie einfach pauschal diese Nahrungsergänzungsmittel verschrieben hat, ohne sich jetzt im Detail darüber Gedanken zu machen, ob das 5-HTP das ganze nicht noch verschlimmern kann, da mein Gehirn aktuell sehr empfindlich auf alles reagiert.


Ja, es fühlt sich so an als ob mein Gehirn auf alle Reize extrem reagiert und total schnell (unbegründet) Angst/Derealisation/Nebel im Kopf usw. erzeugt. Ich fühle mich seit 6 Wochen durchgängig nicht normal und jeder Tag ist zur Qual geworden.

Ich denke ich lasse das jetzt erst mal die Nahrungsergänzungsmittel von der Hausärztin alle weg und hoffe, dass das alles tatsächlich von dem Alprazolam/MDMA/Tramdol-Mix kommt und sich meine Neurotransmitter mit der Zeit wieder beruhigen.

Denke, das ist der richtige Weg.

Vor ca. 2 Wochen ist ein für mich noch seltsames und neues Symptom hinzugekommen: beim Bewegen knacken alle meine Gelenke hörbar. Zunächst nur der Nacken, mittlerweile auch die Knie, Füße, Arme und Beine. So etwas hatte ich noch nie im Leben.

Kann das auch durch den Substanzkonsum ausgelöst worden sein? Eventuell war auch etwas verunreinigtes dabei?
Oder mittelbar durch meine psychische Ausnahmesituation?
Ich mache mir große Sorgen. Hat jemand eine Idee?

Herzlichen Dank für eure Unterstützung.

Zitat von frubi:
Herzlichen Dank für eure Unterstützung.

Danke, aber drück mal auf das Dankeknöpfchen, da bekommen wir einen Bonbon von der Forenleitung für unsere Hilfe.

Im Knie hatte ich das auch. Der Orthopäde meinte, da wäre Luft im Gelenk was das Knacken verursacht.

Dankeknöpchen sind gedrückt

Kennt jemand einen guten Psychiater/Neurologen o. Ä. der sich mit Benzo-Entzug auskennt? Idealerweise im Raum München.

Hallo frubi,

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Beste Grüße
Carsten

Es wird leider nicht besser. In der Psychiatrischen Ambulanz habe ich Opipramol bekommen, das hat bei der nach der ersten Einnahme ein schreckliches „Brennen“ im Kopf und noch mehr Unruhe ausgelöst. Habe dann nochmal 4 Tage Tavor von der Abmulanz erhalten, was aber auch nur in den ersten beiden Tagen geholfen hat. Ich hab es dann nach dem 4. Tag abgesetzt und jetzt Seroquel probiert, das fühlt sich für mich auch richtig eklig an: so starkes Herzklopfen dass ich genau so wenig schlafen kann wie ohne.

Mein Hausarzt hat mir jetzt Trimipramin verschrieben. Eventuell teste ich das?

Hat noch jemand Ideen wie ich aus diesem Zustand rauskommen kann? Mein komplettes Leben ist hinüber, kann nicht arbeiten und traue mich, bis auf zu den Arzt und Psychotherapie-Besuchen nicht aus dem Haus.

Meine Frau versorgt mich zwar, aber ich muss da irgendwie rauskommen!

Danke für eure Unterstützung!

Hast du dann auch Panikattacken undso was oder nur Unruhe?
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Sorry, nur ist ein blödes Wort in dem Zusammenhang.

Beides

Das klingt wie ne Panikstörung. Allerdings schon merkwürdig dass sowas durch 9 Tage Konsum ausgelöst wird.
Naja, das kann man aufjedenfall medikamentös therapieren.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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