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Ich muss dazu sagen dass ich vor den 9 Tagen Alprazolam-Konsum die letzten 14 Monate im Wechsel immer 1 bis 2 Wochen Tramadol (ca. 700 bis 1500 mg pro Tag) konsumiert habe und dann jeweils wieder 1 bis 2 Wochen Pause gemacht hat. Ernsthafte Entzugssymtome hatte ich da jedoch nie.

Bezüglich Angst/Panik: am schlimmsten ist es, wenn ich mich im Bett hinlege und die Augen schließe um zu schlafen. Es fühlt sich so an als ob ich das Atmen aufhören wenn ich einschlafe. Sobald ich dann kurz eingenickt bin, wache ich nach ein paar Sekunden wieder mit Luftnot auf. Echt grausam.

Und jetzt setzt auch noch eine extrem starke Derealisation ein. Jemand Tipps wie ich da rauskomme?

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Starke Entzugsymptome von Xanax nach paar Tagen?

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Ist dein Handy an? Wenn ich nachts Handy neben dem Bett anlasse dann hab ich öfters Stunden wo ich nicht mehr einschlafen kann. Wenn ich einschlafe- wache ich sofort mit Adrenalinschüben aus. Ein Grund war das Handy...

Also Tramal 1500mg pro Tag ist doch über der Tagesdosis oder und das alle 2 Wochen für ein Jahr lang? Hast Du das dem Hausarzt gesagt? Er kann was zur Überdosierung sagen etc..

Derealisation : schaue mal ob Notfallskills helfen wie Coolpäck auf die Haut oder Chilibonbons ob du rauskommst. Falls ja hättest Du schon mal einpaar Hilfsmittel. Google sagt Tramal über 1000mg kann zu Serotoninsyndrom führen (kann, muss nicht). Ich finde deine Befürchtung mit Serotoninproblem nicht abwegig bei diesen Dosen Tramal über lange Zeit.

Stimmt, könnte ein Grund sein. Tramadol greift stark in den Serotonin/Noradrenalinstoffwechsel ein. Durch das Absetzen kommt dann alles aus dem Gleichgewicht. Das kann zu Angststörungen führen.

Wie lässt sich das feststellen bzw. welche Medikation wäre dann angebracht? Aktuell nehme ich 25 mg Quetiapin zum Schlafen.

@frubi Ich kann dich beruhigen. Ich hatte dieselben Zustände, wie du sie beschreibst. Ich nehme seitdem ein Psychopharmaka (Cipralex 10 mg morgens) und musste wegen der anfänglichen Nebenwirkungen ( verstärkte Angst, Schlaflosigkeit) 3x täglich 0, 25 mg Xanax dazu nehmen, welches mir sehr geholfen hat, bis das Cipralex nach ca 6 Wochen wirklich hilft. Bin jetzt beim Ausschleichen von Xanax. Aber sehr langsam. Alle drei Wochen reduziere ich um 0,125mg und es funtioniert gut. Sehr geholfen haben mir dabei die Apothekerinnen, nicht unbedingt mein Hausarzt.

@Think-positive Vielen Dank für deinen netten Post. Wie lange hattest du denn Benzos konsumiert und hast du auch abrupt gestoppt und kamst dann in diese Zustände?

Wss mir sehr geholfen hat, war die Aussage einer Apothekerin, die meinte, erst muss man die Medikamente akzeptieren. Ich hatte schon eine richtige Neurose wegen der Nebenwirkungen entwickelt. Fühle mich jetzt wieder sehr gut! Alles Gute!

Keine Angst vor den Benzos. Ich habe sie jetzt insgesamt seit Mitte August genommen und bin noch am Ausschleichen. Nehme jetzt nur mehr 0, 25mg morgens. Lass dir Zeit!

Zitat von frubi:
Magnesium, den Vitaminen C, B6, Folsäure und B12, Zink, Selen, 5-HTP, Taurin, L-Cystin und L-Theanin, Gaba.

Sehr gut,Bei B vitaminen würde ich B complex nehmen,und unbedingt Vitamin d3 mit k2 noch dazu nehmen sehr wichtig.Statt 5htp würde ich al tryptophan nehmen ..da du unter ängste leidest würde ich minimum 800mg magnesium nehmen den das ist stresskiller nr.1

@Think-positive Bitte nicht falsch verstehen! Benzos ohne unterstützende Psychopharmaka halte ich für falsch, denn das Absetzen der Benzos schafft man nur- meiner Meinung nach- wenn ein Psychopharmaka die Angstzustände in den Griff bekommt. Meine Meinung.

Ich komme aktuell aus dem Zustand nicht mehr raus. Fühle mich die ganze Zeit neben mir stehend, alles fühlt sich irreal an, ich habe die ganze Zeit eine Angst/Unruhe in mir als ob gleich etwas schlimmes passieren würde, schlafen kann ich mit 50mg Quetiapin ca. 5 Stunden, dann wache ich auf und die Gedanken drehen sich die ganze Zeit darum, dass ich in diesem schlimmen Zustand gefangen bin und bleibe.

Was soll ich nur tun? Hat noch jemand Tipps?

Kannst Du bei der psychiatrischen Ambulanz nachfragen, was die Ärzte dazu sagen? Entweder kennen sie sich damit aus oder halt nicht und bei Assistenzärzten die dir nicht kompetent vorkommen, würde ich nach Oberarzt fragen und fragen was es für Möglichkeiten gibt.

Derealisation an sich ist nichts schlimmes nur wenn das zum Dauerzustand wird und du dabei dich ängstlich fühlst, dann ist das eine starke Belastung. Ich kenne Derealisationsphasen ohne Angst und das hat mich nicht gestört , kenne auch Phasen mit Ängsten und neben mir zu stehen und das macht mir auch jedesmal Angst. Hab es zum Glück nur alle paar Tage mal für paar Stunden und ich weiss das geht wieder weg und akzeptiere das und mache weiter meine Tagesroutine (ganz wichtig).

Google mal Notfallskills ob sie dir helfen aus diesen Phasen rauszukommen (laute Musik, Eis, Ammola, Telefonate, Ablenken mit Zocken). Leider ist das nur kurzfristige Lösung für paar Minuten.

700mg Tramadol hattest Du genommen? OMG
Es gibt eine Obergrenze von 200mg/Tag bzw. 24h.
Ansonsten drohen lebensgefährliche Krämpfe - u.a.

Es gibt Studien, wonach u.a. Vitamin C und Zink gegen die Neurotoxizität von T. helfen.
Und leider auch neuere Studien, wonach Tramadol sehr toxisch sein soll (Niere, Leber, Herz und Nerven (red neurons)). Man sollte es nicht langfristig einnehmen.

Generell können Medikamente natürlich erhebliche Schäden, insbes. im Gehirn verursachen.
Der Entzug von Benzos scheint der Schwierigste zu sein.
Auch das zu schnelle Abdosieren kann - leider - zu erheblichen Schäden führen.
Und erst recht das plötzliche Absetzen.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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