Guten Tag,
bevor ich zu meinem derzeitigen Problem komme, möchte ich vorher kurz und knapp erzählen, was ich bereits hinter mir habe.
Ich bin 21 Jahre, Panikattacken hatte ich vermutlich schon ca. mit 9 Jahren. Mit ca. 15 Jahren habe ich eine Essstörung (Magersucht) entwickelt. Mit 18 Jahren kam ich deshalb in Behandlung. Zu der Zeit hatte ich auch extreme Panikattacken, von denen ich allerdings nicht wusste, dass es welche sind. Mir war der Begriff in diesem Sinne bezüglich der Symptome nicht geläufig. Diese führten zunehmend dazu, dass ich überwiegend in der 12. Klasse (2008) kaum zur Schule konnte. Ich wurde von einer Psychiaterin vorrübergehnd in eine Tagesklinik eingewiesen. Meine Panikattacken hielt ich aus Unwissenheit zurück. Ich wurde versucht hinsichtlich meiner Essstörung behandelt zu werden. Mit wenig Erfolg. 5 Monate vergingen. Ich brach das Abitur ab bzw. wurde ich beurlaubt. Ich begab mich auf Ausbildungssuche (mit dem eigentlichem Wissen, es nicht zu schaffen). Ich wurde dann Ende 2009 ins Krankenhaus eingewiesen, wegen starkem Gewichtsverlust. Danach kam ich in eine spezielle Klinik für Essstörungen, 6 Wochen. Daraufhin wieder zurück in die psychosomatische Klinik und dann erneut in die Tagesklinik. Ich began eine ambulante Therapie. Auch wegen den Panikattacken, über die ich zwischenzeitlich aufgeklärt wurde. Bisher wurde ich nicht darauf behandelt. Ich bin 2010, November, wieder in die psychosom. Klinik. Wieder 6 Wochen. Dann beschloss ich in der ambulanten Therapie, die Schule in der 12. Klasse wieder aufzunehmen. Mittlerweile war ich 20 Jahre. Bin von zu Hause ausgezogen, lebe mit meinem Freund zusammen.
Nun, jetzt bin ich 21 Jahre, gehe seit August wieder in die 12. Klasse. Meine Noten liegen im 1ser und 2er Bereich. Zwischenzeitlich hatte ich nicht selten Panikattacken in der Schule. Ich konnte jedoch halbwegs damit umgehen. Bis vor den Weihnachtsferien lief alles sehr gut, doch dann bekam ich so heftige Attacken, dass ich kurz davor war mich zu übergeben. Ich konnte daraufhin die letzte Woche vor den Ferien nicht zur Schule und wurde krankgeschrieben. Die Panik hat sich soweit aufgebaut, sodass ich wieder kaum fähig war auch nur ein Schritt in die Schule zu setzen. Die Panikattacke kam kurz vor einem Vortrag, der sehr gut vorbereitet war.
Nachdem ich nach den Ferien den ersten Tag wieder nicht zur Schule konnte, hat mir meine Psychiaterin 4x Tavor mitgegeben (0.5mg bei Bedarf). Damit hat es dann geklappt und ich konnte zur Schule gehen. Das geht jetzt seit letzter Woche so. Montag muss ich nun endlich meinen Vortrag halten. Da ich aber bereits Freitag im Chemie-Test eine so heftige Attacke hatte, wo ich nur mit Mühe das Erbrechen zurückhalten konnte (trotz Tavor), hab ich nun Angst, dass die 0,5mg morgen nicht reichen. Oder habe ich sie Freitag nur nicht rechtzeitig eingenommen?
Genrell habe ich Angst, nicht ohne Tavor in die Schule zu können. Ein erneuter Abbruch wäre unverzeihbar. Ich kann nicht nochmal wiederholen (weil ich bereits wegen der Essstörung wiederhole) und es hätte gerichtl. Konsequenzen, da es Fam. (väterl.seits) Probleme (Unterhalt) gibt, was mich zu nehmend unter Druck setzt.
Ich möchte meine Schule erfolgreich beenden. Meine Noten lassen das zu. Meine Lehrer sind sehr guter Dinge, sie wissen auch über mein Problem bescheid, nachdem mein Freund sie telefonisch nach meiner Krankmeldung darüber informieren lies. Sie haben dafür Verständnis. Ich darf auch jeder Zeit aus dem Unterricht gehen, wenn meine Panikattacke es nicht anders zulässt.
Trotzdem, das möchte ich anmerken, bin ich ein absoluter Kontrollmensch. Das Wort Versagen gibt es eigentlich nicht in meinem Duden. Zu erbrechen (Emetophobie), aus dem Unterricht zu müssen etc. kann und will ich mir nicht erlauben. Ich möchte kein Mitleid mehr.
Ich fühle mich schuldig genug, da ich bereits aufgrund der Krankheiten mehrfach versagt habe. Ich möchte endlich etwas erreichen, einen guten Beruf erlernen. Es gäbe da keine Probleme, wäre da nicht meine Psyche. Meine Familie tut sich sehr schwer mit dem Thema, aber sie versuchen es zu verstehen. Auch diesbezüglich fühle ich mich unter Druck.
Mittlerweile wird die Luft immer dünner. Ich möchte Tavor eigentlich nicht länger nehmen, aber mein Zustand lässt es nicht zu. Ich bezweifle auch, dass man es mir erneut geben wird.
Meine Therapeutin habe ich bereits per Email kontaktiert (sie ist im Urlaub, erst ab morgen wieder da.), die nahm jedoch das Problem nicht ganz so ernst. Habe sie gestern erneut kontaktiert und sie darüber informiert, dass mir Tavor gegeben wurde und wie der jetzige Stand der Dinge ist. Sie wird darüber nicht erfreut sein. Die Therapie läuft zu dem bald aus. Wurde bereits mehrfach verlängert. Klinik ist unmöglich. Sowohl geldtechnisch, wie auch vom Willen her. Mir konnte diesbezüglich kaum jemand ernsthaft helfen. Alle Strategien die ich probiere sind zurzeit erfolglos. Die Ursachen meines Problems sind mir auch bekannt, aber leider korrigiert es meine Attacken nicht.
Ich bin ratlos.
Vielleicht gibt es hier jemanden, der ähnliche Probleme bezüglich der Schule, Tavor und Therapien hat. Auch über sonstige Beiträge bin ich gespannt.
LG,
Campitelli
bevor ich zu meinem derzeitigen Problem komme, möchte ich vorher kurz und knapp erzählen, was ich bereits hinter mir habe.
Ich bin 21 Jahre, Panikattacken hatte ich vermutlich schon ca. mit 9 Jahren. Mit ca. 15 Jahren habe ich eine Essstörung (Magersucht) entwickelt. Mit 18 Jahren kam ich deshalb in Behandlung. Zu der Zeit hatte ich auch extreme Panikattacken, von denen ich allerdings nicht wusste, dass es welche sind. Mir war der Begriff in diesem Sinne bezüglich der Symptome nicht geläufig. Diese führten zunehmend dazu, dass ich überwiegend in der 12. Klasse (2008) kaum zur Schule konnte. Ich wurde von einer Psychiaterin vorrübergehnd in eine Tagesklinik eingewiesen. Meine Panikattacken hielt ich aus Unwissenheit zurück. Ich wurde versucht hinsichtlich meiner Essstörung behandelt zu werden. Mit wenig Erfolg. 5 Monate vergingen. Ich brach das Abitur ab bzw. wurde ich beurlaubt. Ich begab mich auf Ausbildungssuche (mit dem eigentlichem Wissen, es nicht zu schaffen). Ich wurde dann Ende 2009 ins Krankenhaus eingewiesen, wegen starkem Gewichtsverlust. Danach kam ich in eine spezielle Klinik für Essstörungen, 6 Wochen. Daraufhin wieder zurück in die psychosomatische Klinik und dann erneut in die Tagesklinik. Ich began eine ambulante Therapie. Auch wegen den Panikattacken, über die ich zwischenzeitlich aufgeklärt wurde. Bisher wurde ich nicht darauf behandelt. Ich bin 2010, November, wieder in die psychosom. Klinik. Wieder 6 Wochen. Dann beschloss ich in der ambulanten Therapie, die Schule in der 12. Klasse wieder aufzunehmen. Mittlerweile war ich 20 Jahre. Bin von zu Hause ausgezogen, lebe mit meinem Freund zusammen.
Nun, jetzt bin ich 21 Jahre, gehe seit August wieder in die 12. Klasse. Meine Noten liegen im 1ser und 2er Bereich. Zwischenzeitlich hatte ich nicht selten Panikattacken in der Schule. Ich konnte jedoch halbwegs damit umgehen. Bis vor den Weihnachtsferien lief alles sehr gut, doch dann bekam ich so heftige Attacken, dass ich kurz davor war mich zu übergeben. Ich konnte daraufhin die letzte Woche vor den Ferien nicht zur Schule und wurde krankgeschrieben. Die Panik hat sich soweit aufgebaut, sodass ich wieder kaum fähig war auch nur ein Schritt in die Schule zu setzen. Die Panikattacke kam kurz vor einem Vortrag, der sehr gut vorbereitet war.
Nachdem ich nach den Ferien den ersten Tag wieder nicht zur Schule konnte, hat mir meine Psychiaterin 4x Tavor mitgegeben (0.5mg bei Bedarf). Damit hat es dann geklappt und ich konnte zur Schule gehen. Das geht jetzt seit letzter Woche so. Montag muss ich nun endlich meinen Vortrag halten. Da ich aber bereits Freitag im Chemie-Test eine so heftige Attacke hatte, wo ich nur mit Mühe das Erbrechen zurückhalten konnte (trotz Tavor), hab ich nun Angst, dass die 0,5mg morgen nicht reichen. Oder habe ich sie Freitag nur nicht rechtzeitig eingenommen?
Genrell habe ich Angst, nicht ohne Tavor in die Schule zu können. Ein erneuter Abbruch wäre unverzeihbar. Ich kann nicht nochmal wiederholen (weil ich bereits wegen der Essstörung wiederhole) und es hätte gerichtl. Konsequenzen, da es Fam. (väterl.seits) Probleme (Unterhalt) gibt, was mich zu nehmend unter Druck setzt.
Ich möchte meine Schule erfolgreich beenden. Meine Noten lassen das zu. Meine Lehrer sind sehr guter Dinge, sie wissen auch über mein Problem bescheid, nachdem mein Freund sie telefonisch nach meiner Krankmeldung darüber informieren lies. Sie haben dafür Verständnis. Ich darf auch jeder Zeit aus dem Unterricht gehen, wenn meine Panikattacke es nicht anders zulässt.
Trotzdem, das möchte ich anmerken, bin ich ein absoluter Kontrollmensch. Das Wort Versagen gibt es eigentlich nicht in meinem Duden. Zu erbrechen (Emetophobie), aus dem Unterricht zu müssen etc. kann und will ich mir nicht erlauben. Ich möchte kein Mitleid mehr.
Ich fühle mich schuldig genug, da ich bereits aufgrund der Krankheiten mehrfach versagt habe. Ich möchte endlich etwas erreichen, einen guten Beruf erlernen. Es gäbe da keine Probleme, wäre da nicht meine Psyche. Meine Familie tut sich sehr schwer mit dem Thema, aber sie versuchen es zu verstehen. Auch diesbezüglich fühle ich mich unter Druck.
Mittlerweile wird die Luft immer dünner. Ich möchte Tavor eigentlich nicht länger nehmen, aber mein Zustand lässt es nicht zu. Ich bezweifle auch, dass man es mir erneut geben wird.
Meine Therapeutin habe ich bereits per Email kontaktiert (sie ist im Urlaub, erst ab morgen wieder da.), die nahm jedoch das Problem nicht ganz so ernst. Habe sie gestern erneut kontaktiert und sie darüber informiert, dass mir Tavor gegeben wurde und wie der jetzige Stand der Dinge ist. Sie wird darüber nicht erfreut sein. Die Therapie läuft zu dem bald aus. Wurde bereits mehrfach verlängert. Klinik ist unmöglich. Sowohl geldtechnisch, wie auch vom Willen her. Mir konnte diesbezüglich kaum jemand ernsthaft helfen. Alle Strategien die ich probiere sind zurzeit erfolglos. Die Ursachen meines Problems sind mir auch bekannt, aber leider korrigiert es meine Attacken nicht.
Ich bin ratlos.
Vielleicht gibt es hier jemanden, der ähnliche Probleme bezüglich der Schule, Tavor und Therapien hat. Auch über sonstige Beiträge bin ich gespannt.
LG,
Campitelli
08.01.2012 18:18 • • 28.01.2012 #1
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