Leidensdruck ist für jeden etwas anderes. Das eine Problem mit dem Problem anderer zu vergleichen, kann und sollte nicht das Ziel sein. Ebenso wenig Verarsche oder Profilierung auf Kosten anderer.
Ich gestehe jedem zu, dass er meine Situation nicht nachempfinden kann. Aber wir haben alle unterschiedliche Voraussetzungen und unterschiedliche komplexe Erkrankungen und Probleme. Nicht jeder ist in der Lage mit den gleichen Dingen auch gleich gut umgehen zu können.
Im übrigen gibt hier auch jeder unterschiedlich viel oder wenig von sich preis. Und das ist für mich auch völlig in Ordnung so. ich finde es übrigens beachtlich und sehr mutig von Dir, dass Du, Faultier, in einem anderen Thread ausführlicher deine eigene Geschichte mit einem sehr langen Leidensweg dargestellt hast.
Ich habe für mich den Weg gewählt, hier nicht meine ganze Vorgeschichte auszubreiten. Aber wenn beispielsweise jemand sein Leben lang immer sehr sportlich und aktiv gewesen ist, beruflich in sehr komplexen, herausfordernden Situationen agiert hat und dann auf einmal so sehr von dem ihm vertrauten Lebensweg abweicht, kann das schon subjektiv einen Leidensdruck auslösen. Und damit will ich mich nicht über jemand anderen stellen.
Da mich das Thema Nebenwirkungen nun schon wirklich über ein Jahr beschäftigt und zunehmend belastet und da immer wieder auch zentrale andere Aspekte aus meinem individuellen Krankheitsweg dran hängen, hab ich mich einfach mal umgeschaut wie gehen andere damit um. Gefunden hab ich bisher in diesem Kontext nur Diskussionen und Berichte in denen die Betroffenen ihre Situation geschildert und sich über die Nebenwirkungen beklagt haben. Ich weiß gar nicht mehr ob ich überhaupt etwas gefunden habe, wo jemand versucht hat zu beschreiben wie er/sie seine/ihre Situation aktiver angehen möchte. Und so bin ich auf diesen Thread gekommen.
01.08.2015 10:37 •
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