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Es gibt Leute die wirklich unter starkem Übergewicht leiden und massive gesundheitliche Probleme haben.
Wenn dann jemand mit einem BMI von 26 kommt und hier einen auf macht fühlt man sich schon fast verarscht.

Leidensdruck ist für jeden etwas anderes. Das eine Problem mit dem Problem anderer zu vergleichen, kann und sollte nicht das Ziel sein. Ebenso wenig Verarsche oder Profilierung auf Kosten anderer.

Ich gestehe jedem zu, dass er meine Situation nicht nachempfinden kann. Aber wir haben alle unterschiedliche Voraussetzungen und unterschiedliche komplexe Erkrankungen und Probleme. Nicht jeder ist in der Lage mit den gleichen Dingen auch gleich gut umgehen zu können.

Im übrigen gibt hier auch jeder unterschiedlich viel oder wenig von sich preis. Und das ist für mich auch völlig in Ordnung so. ich finde es übrigens beachtlich und sehr mutig von Dir, dass Du, Faultier, in einem anderen Thread ausführlicher deine eigene Geschichte mit einem sehr langen Leidensweg dargestellt hast.

Ich habe für mich den Weg gewählt, hier nicht meine ganze Vorgeschichte auszubreiten. Aber wenn beispielsweise jemand sein Leben lang immer sehr sportlich und aktiv gewesen ist, beruflich in sehr komplexen, herausfordernden Situationen agiert hat und dann auf einmal so sehr von dem ihm vertrauten Lebensweg abweicht, kann das schon subjektiv einen Leidensdruck auslösen. Und damit will ich mich nicht über jemand anderen stellen.

Da mich das Thema Nebenwirkungen nun schon wirklich über ein Jahr beschäftigt und zunehmend belastet und da immer wieder auch zentrale andere Aspekte aus meinem individuellen Krankheitsweg dran hängen, hab ich mich einfach mal umgeschaut wie gehen andere damit um. Gefunden hab ich bisher in diesem Kontext nur Diskussionen und Berichte in denen die Betroffenen ihre Situation geschildert und sich über die Nebenwirkungen beklagt haben. Ich weiß gar nicht mehr ob ich überhaupt etwas gefunden habe, wo jemand versucht hat zu beschreiben wie er/sie seine/ihre Situation aktiver angehen möchte. Und so bin ich auf diesen Thread gekommen.

Ich hab diese Woche aktiver gestaltet. Meine freien Tage zu Beginn der Woche hab ich genutzt um schwimmen zu gehen. Das war mir in der heißen Phase meiner Angststörung nicht mehr möglich. Daher genieße ich es umso mehr, dass ich dieses Stück individuelle Freiheit mir zurückerobert habe. Schwimmen gehen zu können bedeutet daher für mich im Moment auch, dass ich meine Angststörung, die es mir am Ende nicht mal mehr ermöglicht hatte die Wohnung zu verlassen, weitestgehend überwunden habe.

Und das trägt für mich zum Abbau des Leidensdrucks bei, der immer noch geblieben ist. Was also die Erschöpfungsdepression angeht, glaub ich bin ich noch nicht wieder voll und ganz über den Berg. Aber ich hab immer öfter das Gefühl auf einem guten Weg zu sein und Fortschritte zu machen. Und diese Fortschritte zu festigen ist auch Teil meines eigenen Vorhabens.

Nachdem mir meine Hausärztin übrigens nahegelegt hat, dass ich meine Blutdrucktabletten von 160mg auf 80mg runter dosieren darf, hab ich dies auch zur Mitte der Woche umgesetzt. Mir geht's soweit gut dabei und ich werde Mitte der Woche mal meinen Blutdruck messen, um zu schauen wie sich diese Medikamentenveränderung nach gut einer Woche ausgewirkt hat.

Die Waage sagt heute morgen übrigens 87,2.





Dr. med. Andreas Schöpf
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