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Hallo,
Ich habe aufgrund einer Borderlinestörung und damit verbundenen Ängsten und Unruhezuständen massive Probleme meine Anspannung zu kontrollieren. Bzw. Kann ich mich leider sehr selten entspannen. Dazu habe ich sehr schwere Durchschlafstörungen. Ich nehme seit einigen Jahre Escitalopram gegen Ängste und Depressionen ein und vertrage es auch gut. Allerdings hat es mit der Zeit leider an Wirkung verloren. Ich habe längere Zeit Benzos missbraucht und nehme nur in absoluten Notfällen noch Welche (Alprazolam). Nun hab ich Quetiapin 25 mg verschrieben bekommen und kann bis zu 3 Stück am Tag davon nehmen. Habe die letzten beiden Tagen jeweils eine zum Schlafen genommen und sie haben mir auch gut gegen Grübeln und Anspannung geholfen, außerdem konnte ich endlich mal durchschlafen. Mein größtes Problem ist der Beipackzettel… der klingt wirklich furchtbar. Mehrere Dinge finde ich kritisch, aber eine Sache ganz besonders. Thrombose! Im Internet steht sogar dass alle Neuroleptika ein erhöhtes Thromboserisiko aufweisen und Quetiapin von allen der Spitzenreiter ist, was das angeht.(ca 2,5-3 x erhöhtes Risiko). Die anderen Nebenwirkungen sind teilweise auch nicht ohne aber damit kann ich irgendwie leben bzw. Auch vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Aber durch das Thrombosethema find ich es schon wieder schwierig alles… Quetiapin wird ja Teilweise bis zu 1200 mg dosiert und meistens so zwischen 300-600 mg. Dagegen sind 25 mg lächerlich. Mir reicht sogar locker eine Halbe Tablette aus um die gewünschte Wirkung zu erhalten. Ich habe auch einiges über Trazodon gelesen und werde meine Psychiaterin das nächste Mal darauf ansprechen. Hat jemand Erfahrungen mit diesen Medikamenten? Ich denke, dass vielleicht auch die Dosis entscheidend ist bei dem Thromboserisiko oder ?. ich bin leider gerade etwas ratlos.

Ich weiß auch dass Medikamente nur eine Stütze sind. Aber ich brauche diese Stütze. Ich habe schon sehr voel Therapieerfahrung und auch schon einiges erreicht. Aber gerade diese Anspannungszustände bekomme ich alleine (noch) nicht in den Griff. Ich wäre dankbar über Erfahrungen oder Empfehlungen, die ich eventuell bei meinem Arzt ansprechen könnte. Vielen Dank für‘s lesen. LG

12.11.2022 12:59 • 25.12.2022 x 1 #1


30 Antworten ↓


Hallo.
Ich habe über 2 Jahre lang 25mg Quetiapin zum schlafen genommen.
War mir lieber als irgendein abhängigmachendes Schlafmittel.

Absetzen hat ohne unerwünschte Nebeneffekte super funktioniert.

Die Beipackzettel sind doch bei allen Psychomedis lang und ausführlich.

Würde ich mir keine ganz so großen Sorgen machen.

Zumal 25mg eine Pipidosis ist.

A


Quetiapin/ Trazodon-Erfahrungen low dose

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Zitat von justleonie:
Hallo. Ich habe über 2 Jahre lang 25mg Quetiapin zum schlafen genommen. War mir lieber als irgendein abhängigmachendes Schlafmittel. Absetzen hat ...

Hey, Danke für deine Antwort

Hast du während der Einnahme andere nennenswerte Nebenwirkungen über die 2 Jahre gehabt?
Aber ja du hast Recht, das denk ich mir halt auch.. 25 mg ist wirklich keine Menge. Ich weiß es zwar nicht 100 prozentig aber ich gehe eigentlich davon aus, dass schwere Nebenwirkungen auch dosisabhängig sind. Ich würde es halt auch nur als Bedarf bzw. Einschlafhilfe verwenden.

Zitat von nl2000:
Hast du während der Einnahme andere nennenswerte Nebenwirkungen über die 2 Jahre gehabt?

Die erste Zeit war ich morgens immer noch gut verklatscht.
Ging aber nach ein paar Monaten weg.

Und meine Augen sind dauerhaft Lichtempfindlich gewesen gegen helles Licht.

Sonst aber gar nichts. Denke es lag wirklich an der kleinen Dosis.

Ich nehme 200 mg Quetiapin.
Der Beipackzettel MUSS alles beinhalten was passieren KANN. Heißt halt auf keinen Fall, das es auch passiert. Ich nehme zusätzlich auch noch die Pille und wenn es nach dem Netz geht, wäre ich schon eine einzige Thrombose. Ist aber bisher nichts passiert und ich lebe gut mit beiden Medikamenten.

@Fatuu Ja Da hast du Recht.. Ich bin da am Anfang immer sehr vorsichtig weil ich in der Vergangenheit mal Pillen geschluckt hab die mich fast nicht mehr aufwachen lassen haben. Das hat sich bei mir stark eingebrannt. Das war damals nichts Verschriebenes oder so aber seitdem habe ich eben diese Angst..

Wie geht es dir mit Quetiapin? Nimmst du Quetiapin allein oder kombiniert mit einem Antidepressivum?

Zitat von nl2000:
Wie geht es dir mit Quetiapin? Nimmst du Quetiapin allein oder kombiniert mit einem Antidepressivum?

Nehme das allein auch wegen Borderline und bei Panikattacken noch Promethazin extra.
Gegen Borderline hilft es mir leider nicht, aber ich kann davon gut schlafen. Auch nur mit 200 mg. Weniger und mehr mg wirken gar nicht.

@Fatuu Okay , ich fand Quetiapin sehr dämpfend also emotional kommt da nicht mehr viel durch und meine Gedanken sind ausgeschaltet und Anspannung weit unten. Aber hab halt auch 0 Gewöhnungseffekt. Aber fand es bisher sehr vielversprechend, bis auf das mit der Thrombosegefahr aber hab auch hier im Forum gelesen dass es sehr viele nehmen

Ich habe auch phasenweise Quetiapin schon eingenommen und würde es auch sofort wieder nehmen wenn ich irgendetwas Schlimmes im Leben durchmachen muss. Es fährt mich total runter, das Kopfkino, negative Gedanken, Einschlafstörungen usw. behebt es ganz zuverlässig.

Über die Nebenwirkungen mache ich mir ehrlichgesagt null Gedanken. Sie sind mir egal, weil das Medikament einfach so wunderbar hilft. Ich nehme auch nur 25 mg und das auch nur ein paar Wochen, je nachdem wie lange die Phase anhält. Eine Dauerlösung ist es für mich nicht da ich an Gewicht zulege und das nicht möchte.

@Maxo das ist eine gute Einstellung! Mir tut es auch gut und Ich möchte es mir auch ungern schlecht reden, deshalb wollt ich mal fragen wie es anderen damit geht. Nimmst du auch schon zu bei 25 mg am Tag ? Ich dachte das ist auch eher bei höheren Dosen? Aber das wäre auch okay für mich da ich es erstens auch nicht regelmäßig einnehmen möchte und 2. könnte man da auch mit Sport etwas entgegenwirken

Ja leider nehme ich schon mit den 25 mg zu wenn ich es dauerhaft nehme. Grund bei mir ist aber eher das Venlafaxin, wo sich dann beide Medikamente in der Wirkung nochmals verstärken. Denke ich zumindestens. Wenn ich nur Quetiapin nehmen würde wärs vielleicht nicht so.

@Maxo Achso okay naja aber das wird man doch dann bestimmt auch wieder los nach dem absetzen? Aber wie du schon meintest in schweren Zeiten wäre mir das auch lieber als die ganze Zeit zu leiden. Wenn es einem dann wieder besser geht dann kann man sich eventuell dann darum kümmern. Ich nehme auch zusätzlich noch Escitalopram ein aber schon sehr lange, würde das auch gern austauschen gegen ein anderes, da es bei mir gefühlt keine Wirkung mehr hat nach so vielen Jahren

@nl2000 Bei mir war es so ich hatte Sertralin, und bin nach einem Jahr umgestellt worden auf Venlafaxin, weil Sertralin nichts mehr brachte. Venlafaxin ist echt gut, das wirkt seit Jahren zuverlässig. Ohne Wirkverlust.

Ja natürlich die Pfunde bin ich dann immerwieder schnell los geworden und momentan trainiere ich auch regelmäßig! Ich denke jetzt hätte ich da auch keine Probleme mehr da ich aktiv was tue gegen das Übergewicht.

@Maxo Klingt gut! Wie lange nimmst du jetzt schon Venlafaxin ? Ich hatte nämlich auch an Venlafaxin gedacht. Wie hast du das gemacht mit dem Wechsel? Hast du eins erst komplett abgesetzt oder sertralin ausgeschlichen und gleichzeitig venlafaxin eingeschlichen ?

Der Wechsel ist ganz einfach gewesen. Man lässt das Sertralin am nächsten Tag einfach weg, und startet mit 75 mg Venlafaxin. So hat es meine Ärztin damals gemacht und es gab auch überhaupt keine Probleme. Nur das mir 75 mg zu wenig waren und ich schnell auf 150 mg hoch bin.

Falls dir das zuviel wird mit dem Antrieb: inzwischen haben viele mit 112,5 mg ihre ideale Dosis gefunden. Ich auch.

Von einem SSRI kannst du von heute auf morgen zu Venlafaxin wechseln. Aber jeder Neurologe arbeitet ein bisschen anders und es kann auch sein das deiner/deine es etwas anders gestaltet.

@Maxo Oh okay das wäre ja wirklich kein großes Ding. Ich werde das beim nächsten Termin mal ansprechen.️

@nl2000 Ja gerne. Besprich es mal mit deinem Arzt was er davon hält. Wichtig ist eben auch ob es überhaupt für dich geeignet ist. Ich hab mal grob deine Threads überflogen und lese viel von Angst, Gedankenkarrussell, Panikattacken. Ich weiß nicht ob da ein antriebssteigerndes Medikament sinnvoll ist. Wenn du von Natur aus schon eher getrieben und aufgewühlt bist, dann kann ich es mir nicht vorstellen. Escitalopram ist ja da schon ziemlich das Beste für dich. Plus noch ein Wirkverstärker / Add on wie Quetiapin, Pregabalin, Trimipramin.... was halt auch gut gegen die Ängste hilft. Könnte ich mir eher vorstellen.

Aber das ist so mein Eindruck erstmal, der Arzt muss mal genau deine Symptome anschauen und dann abwägen ob Venlafaxin da sinnvoll ist.
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@Maxo Ich hab gerade mal geguckt, ich wusste gar nicht das Venlafaxin so krass antriebssteigernd ist , also hätte es was das angeht, mit Escitalopram auf eine Stufe gestellt. Aber da hast du Recht, dann wäre das wahrscheinlich nicht so geeignet. Ich hab halt noch von Trazodon gelesen gehabt und Opipramol. Pregabalin hab ich auch verschrieben bekommen, aber da muss man so schnell die Dosis erhöhen und ich finde, dass es leider schnell an Wirkung verliert. Ich hab mich da auch in der letzten Zeit viel belesen, weil ich es immer besser finde, wenn man Vorschläge bringen kann. Hast du vor dem Sertralin schon etwas anderes oder war es dein Erstes damals? Also ich muss halt auch sagen, ich hatte nicht eine einzige Nebenwirkung vom Escialopram, nur wenn ich es nicht nehme geht es mir schlechter oder wenn ich was an der Dosis verändere.

Oooh ne, also Venlafaxin wirkt sehr aktivierend, was in hohen Dosierungen sogar in Angst und Panik ausarten kann. Ich musste anfangs 225 mg nehmen da ich schwer depressiv war, aber mittlerweile würde ich diese Dosis garnicht mehr vertragen. Nehme jetzt noch die Hälfte und es wirkt immernoch gut antriebssteigernd. Manchmal denke ich mir ob es für mich überhaupt gut ist. Manchmal denke ich sowas wie Esci wäre für mich besser. Da ich unter Anspannung in sozialen Situationen leide. Eher auch was beruhigendes brauche. Naja aber das ist meine Baustelle und da brauche ich noch ein wenig.

Nein ich hatte nur Sertralin und dann umgestellt auf Venla. Zwischenzeitlich hatte ich immer mal wieder abends was genommen wie Trimipramin, Opipramol, Quetiapin, Doxylamin, Promethazin. Mit nichts bin ich zurecht gekommen. Als nächstes wollte ich Pregabalin testen. Da es auch keine Wechselwirkungen anzeigt mit Venla.

@Maxo Okay gut zu wissen, dann wäre Venlafaxin definitiv das falsche. Ich habe Borderline und bin 24/7 unter Anspannung, da wäre das garantiert nicht so praktisch. Also Escitalopram kann ich sehr empfehlen nur bei mir hat es mit der Zeit nachgelassen aber nehme es jetzt schon knapp 5 Jahre und hätte theoretisch noch 5 mg Spielraum nach oben aber ich würde halt auch lieber noch etwas dazu nehmen also etwas dämpfendes. Am besten wäre die Wirkung von Benzos nur ohne Abhängigkeit ... Aber bezüglich des Pregabalins, ein Versuch ist es Wert nur musst du da eventuell auch mit Gewichtszunahme rechnen. Die ist unter Pregabalin auch recht häufig. Aber über die Langzeitwirkung kann ich auch nicht so viel sagen, hatte es nur kurz genommen.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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