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Guten Morgen,

ich nehme seit gut 2 Wochen wieder Quetiapin.
Habe mit 100mg angefangen und nach und nach auf 300mg (seit 3 Tagen) gesteigert.
Ich bin immernoch total unruhig, wie ein Gefühl von Angst und ein bisschen depri.

Wer hat positive Erfahrungen, tritt hier eine Wirkung auch erst nach Wochen so richtig ein?

Ich hoffe, mir kann jemand Mut machen. Bin langsam echt verzweifelt.
Anfang des Jahres ging es mir so gut, nachdem ich Escitalopram abgesetzt hatte. Leider hab ich dann (damals 100mg) Quetiapin abgesetzt und 1 Monat später 15mg Mirtazapin. 2 Wochen später bin ich in ein Loch gefallen, in dem ich jetzt seit einem Monat wieder häng und nicht raus komm.
Diese ständige Anspannung macht mich verrückt.

Quetiapin bekomme ich deswegen, weil bei mir immer die Anspannung/Unruhe am schlimmsten ist. SSRI verstärken diese nur, ein SNRI hatte ich auch schon, das war noch schlimmer.

06.06.2021 06:50 • 17.03.2024 #1


19 Antworten ↓


Medimamente können viel bewirken, müssen es aber nicht. Sie dienen meist als seelische Gehhilfe, um eben einen gewissen Grad an Handlungsfähigkeit zu erhalten, damit man gut in der Lage ist seine Resilienz zu verbessern.

Manche Medikamente wirken erst nach Wochen.

A


Quetiapin Seroquel positive Erfahrungen gegen Unruhe

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Ja, ich weiß... das ist mir eben erstmal wichtig, diese lähmende Anspannung los zu werden um meine Themen in einer Therapie (die ich leider wegen des Lockdowns seit November wegen der Kinderbetreuung pausiert habe) in Angriff zu nehmen.

Ich habe ein halbes Jahr lang seroquel genommen zum schlafen und muss leider sagen das es schnell an Wirkung verloren hat bei mir und ich es ziemlich hoch dosieren musste
Ich war zwar ruhig und konnte gut schlafen aber da habe ich für mich auch andere Methoden gefunden

Welche Form von quetiapin nimmst du denn? Retadiert oder unretadiert?
Beim retadierten bzw Seroquel Prolong muss sich erstmal ein Spiegel im Blut aufbauen da der Wirkstoff übern Tag verteilt abgegeben wird.

@Änäynis ich habe die Retadierte Form - hatte ich vergessen zu schreiben.

Das lässt mich hoffen, man findet immer nicht so recht Infos, ob sich ein Spiegel aufbauen muss.

Quetiapin bei Schlafstörungen und Angst/Unruhe zu verordnen ist ganz klar Off-Label. Es hat dafür keine Indikation. Interessiert in der Praxis nur niemanden weil anscheinend genug davon erst mal profitieren. Ich kenne einige inkl. mir und viele Internet-Berichte die ihre letzten 25-50mg nicht absetzten können weil sonst gar nichts mehr schlafähnliches zustande kommt, trotz alternative Einnahme von Z-Substanzen. Es ist damit aber noch lange kein gutes Schlafmittel vor allem wen man es tlw. schlechter los wird als die doch so schädlichen richtigen Schlafmittel. Quetiapin wirkt an vielzähligen Rezeptoren im Gehirn, was selbiges ständig kompensieren muss. In entsprechenden Dosen bindet es auch am Noradrenalin-Rezeptor. Das verstärkt bei manchen erst recht Unruhe oder Ängste.

Schon mal das Opipramol ausprobiert. Es ist ein angstlösender, beruhigender und moderat stimmungsaufhellender Arzneistoff.

Mann kann es auch tagsüber nehmen(die größte Dosis am Abend) und man ist nicht gleich so danieder gelegt. Jeder Mensch reagiert natürlich anders. Trazodon wäre auch noch eine Möglichkeit. Mal beim Arzt ansprechen.

Wenn deine Angst und Unruhe eher von einem erheblichen Mangel am Botenstoff GABA herrührt, helfen meist auch nur Medikamente die dort ansetzen wie beispielsweise Benzodiazepine. Leider mit dem Risiko einer möglichen starken Gewöhnung.
Weniger problematisch ist noch Pregabalin zu nennen. Es hat eine indirekte Gabaähnliche Wirkung. Ein moderater Gewöhnungseffekt ist auch hier gegeben aber bei manchen helfen schon geringe Dosen über den Tag verteilt um die latente Unruhe/Angst erträglicher zu machen. GABA als Nahrungsergänzungsmittel bringt vielen nichts da es nur sehr schlecht bis gar nicht die Bluthirnschranke überwindet.

Zitat von Acanthurus:
Schon mal das Opipramol ausprobiert. Es ist ein angstlösender, beruhigender und moderat stimmungsaufhellender Arzneistoff. Mann kann es auch ...

Pregabalin nehme ich seit einem Jahr 2x100mg... das möchte ich Aber los werden.

Opipramol hab ich 2017 genommen, hat mir auch ganz gut geholfen, aber mein jetziger Psychiater hält nicht viel davon.

Heute hätte ich das Gefühl, dass es besser wird und langsam ankommt.... mal sehen, wie es weiter geht.

Mein Plan wäre jetzt, dass ich das Quetiapin halte, die 15mg Mirtazapin und eben die 2x100mg Pregabalin langsam abzusetzen und dann irgendwann nächstes Jahr langsam das Quetiapin wieder los zu werden.

Beim Pregabalin hab ich nicht mehr das Gefühl, dass es groß hilft.


Hatte Quetiapin Anfang des Jahres schon abgesetzt, da hatte ich nur 100mg und hab über 2 Wochen erst auf 50, dann auf 0...hatte zwar Symptome, aber war auszuhalten.

Einen Monat später habe ich das gleiche mit Mirtazapin gemacht 15 auf 7,5 dann auf 0... dann hatte ich einen Rückfall, der aber auch mit neuen Schilddrüsenmedikamenten zusammenhängen kann.

Jetzt halt wieder eindosiert. Durch die Erhöhung von Quetiapin erhoffe ich mir halt dann erstmal die anderen beiden los zu werden um dann erstmal nur 1 Medikament auf Dauer nehmen zu müssen... ganz leicht ist es auch nicht, zu akzeptieren, dass das Absetzen vorerst missglückt ist, aber ohne vorher eine Therapie durch zu ziehen, geht es halt nicht

Zitat von Acanthurus:
Quetiapin bei Schlafstörungen und Angst/Unruhe zu verordnen ist ganz klar Off-Label. Es hat dafür keine Indikation. Interessiert in der Praxis nur ...

Danke für deine Antwort.
Nach wie langer Zeit zeigen sich bei dir Symptome, wenn du absetzt?Ich hatte ja Quetiapin im März schon abgesetzt und erstmal war es eigentlich relativ unproblematisch, vor allem vom Schlaf her - hatte allerdings noch 15mg Mirtazapin zum Schlafen.

Eindosiert wurde Quetiapin bei mir letztes Jahr, weil es mir mit Escitalopram, Pregabalin und Mirtazapin nicht wirklich besser ging... als hauptübeltäter hat sich dann aber Escitalopram entpuppt.. nachdem ich das weg hatte, ging es mir um Welten besser (hatte auch einen kurzen Ausflug zu Duloxetin, das war eine Katastrophe, war so angespannt, dass ich mir aus einem Impuls heraus den Arm blutig gekratzt habe - voll gruselig, neige eigentlich nicht zu selbstverletzendem Verhalten)

Mal sehen, wie es weiter geht... wie gesagt, heute bin ich positiver gestimmt... leider weiß ich aus Erfahrung, dass das nicht unbedingt was bedeuten muss und leider nicht unbedingt heißt, dass es stetig bergauf geht -. -

Du nimmst aber ne Menge an Medis. Muss das sein? Quetiapin, Mirtazapin, Pregabalin und SSRI ist schon ne Kombi.
Kann sein das du mit Pregabalin in eine Toleranz gerutscht bist, das kommt leider vor.

Dein Arzt ist vom Opipramol nicht begeistert obwohl es dir geholfen hat? Das soll einer verstehen!

Das Mirtazapin würde ich erst mal lassen und dafür das Quetiapin ausschleichen. Bei Medis ähneln sich, nur das letztere eben ein Neuroleptikum(D2,D3 Rezeptorblockade) ist und auch mehr langfristige Nebenwirkungen machen kann. Das würde ich tun, das heißt aber nicht da du oder wer es auch so machen soll oder kann.

Hast du deine Medis immer nach eigenen Ermessen hoch und runterdosiert oder hat das der Arzt vorgegeben?

Zitat von Acanthurus:
Du nimmst aber ne Menge an Medis. Muss das sein? Quetiapin, Mirtazapin, Pregabalin und SSRI ist schon ne Kombi. Kann sein das du mit Pregabalin in ...

Ob das sein muss ist eine gute Frage kam letztes Jahr Ende April nach 1 Woche Escitalopram in die Klinik, weil nichts mehr ging... dort bekam ich fürs Schlafen Mirtazapin dazu. Da ich untertags weiterhin unter extremsten Unruhe litt, kam das Pregabalin dazu. Nach 8 Wochen konnte ich halbwegs hergestellt wieder heim. Da die Unruhe im August wieder schlimmer wurde hat mein ansässiger Psychiater mir Quetiapin dazu verschrieben... Der Plan war auch dann Mirtazapin und Pregabalin dafür los zu werden da Pregabalin nicht so toll ist dauerhaft zu nehmen und Mirtazapin mich nicht in den Tag hinein beruhigt hat.

Wirklich besser (bzw. ne zeit lang richtig gut) ging es mir wie gesagt erst, nachdem ich das Escitalopram im Februar abgesetzt habe... deshalb dachten wir, dass die Beruhigenden Medikamente ausgeschlichen werden können, da ein Großteil der Unruhe vom Escitalopram verursacht wurde.
Ich habe immer alles mit meinem Psychiater abgesprochen.

Er hat beim letzten Termin gesagt wir haben es versucht wurden aber leider etwas besseren belehrt

Er sagt auch immer ganz klar, man weiß nie wie es wirkt und muss einfach testen.

Er wollte aber von vorne herein Medikamente ausmisten

Danke für deine Einschätzung, bei mir hat halt bei dem Rückfall jetzt Mirtazapin 3 Wochen lang keinerlei Besserung gebracht (aber dafür konnte ich in der Kurzen Zeit in der ich es abgesetzt hatte 5 von meine. 25 zugenommen Kilos abnehmen, das Absetzen vom Quetiapin hat sich nicht positiv aufdas Gewicht ausgewirkt - da hoff ich halt auch, dass das etwas weniger Einfluss auf das Gewicht hat) , deshalb denk ich, ist für mich das Quetiapin eher das, auf was ich gehen werd... muss aber auch diese Woche noch mit meinem Psychiater sprechen, er hat mir im Urlaub freie Hand gelassen, von 2x50 auf bis 4x rauf zu gehen... hier ist jetzt das erste mal, wo ich in meiner Verzweiflung noch 2 mehr erhöht habe da es dann immer am Tag danach etwas besser war und ich Hoffnung geschöpft habe und dann Tags drauf war es wieder schlimmer, das muss ich mit ihm besprechen, wie ich jetzt weiter mach. Blöderweise hab ich auch eine Schilddrüsenkrankheit (Hashimoto) was die Behandlung auch nicht leichter macht.

Ja, eine nicht richtig eingestellte Schilddrüsenerkrankung kann viele Symptome machen. Das Psychopharmaka neben ihren eigentlichen pharmakologischen Wirkzielen auch in den Hormonhaushalt eingreifen ist ja auch kein unbeschriebenes Blatt.

Zitat von Acanthurus:
Ja, eine nicht richtig eingestellte Schilddrüsenerkrankung kann viele Symptome machen. Das Psychopharmaka neben ihren eigentlichen pharmakologischen ...

Jep, das weiß ich auch, dass besonders Quetiapin auch auf die Schilddrüse wirkt... allerdings ist meine quasi komplett zerstört und da kann es nicht mehr viel dran anrichten... die Werte blieben bei gleicher Einnahme auch unter Quetiapin gleich... also gehe ich davon aus, dass es tatsächlich auf eine lebende Schilddrüse wirkt und nicht ganz so große Auswirkungen hat, wenn man sowieso komplett ersetzen muss.

Meine ganze Psycho-Geschichte hat mit Beginn der Einnahme von Schilddrüsenhormonen begonnen... Ab der ersten Steigerung Panikattacken und Angstzustände

Zitat von Acanthurus:
Du nimmst aber ne Menge an Medis. Muss das sein? Quetiapin, Mirtazapin, Pregabalin und SSRI ist schon ne Kombi. Kann sein das du mit Pregabalin in ...

Hatte heute nochmal per Mail Kontakt mit meinem Doc,er glaubt immer noch nichts ganz an das Opipramol, ist aber bereit, sich auf einen Versuch einzulassen.
Er sagt, wenn es hilft - wunderbar, wenn nicht, kann ich mich auch mal von dem Gedanken daran verabschieden

Medikamente sind meistens Dro. auf Rezept

Zitat von OBIKO:
Medikamente sind meistens Dro. auf Rezept

Setze dich vielleicht mal mit Dro. auseinander dann wär die auch bewusst wie falsch deine Aussage ist
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Zitat von Acanthurus:
Quetiapin bei Schlafstörungen und Angst/Unruhe zu verordnen ist ganz klar Off-Label. Es hat dafür keine Indikation. Interessiert in der Praxis nur niemanden weil anscheinend genug davon erst mal profitieren. Ich kenne einige inkl. mir und viele Internet-Berichte die ihre letzten 25-50mg nicht absetzten können weil ...

in welcher dosierung wirkt es denn an dem noradrenalin?

Quetiapin ist ein super medi zur Beruhigung und gegen Schlafstörungen

Und ich hatte absolut keine Probleme das medi abrupt abzusetzen nach einem Jahr..

Horror Geschichten gibt es genug man sollte nur nicht immer alles glauben

@Mausiii82 hi wie geht’s dir heute? Ich habe eine ähnliche Geschichte (nur ohne Schilddrüsenprobs) am Start….

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Dr. med. Andreas Schöpf
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