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Hallo!

Ich bin 34 Jahre alt und nehme wegen einer mittlerweile generalisierten Angststörung seit einigen Monaten Pregabalin.

Anfangs habe ich es perfekt vertragen und fühlte mich zum ersten Mal seit meiner Erkrankung wieder „alltagstauglich“. Die einzige Nebenwirkung waren in den ersten Tagen verschwommenes Sehen sowie Kopfschmerzen, diese sind vergangen.

Nach einer Zeit ist mir aufgefallen mich immer schlechter an Dinge erinnern zu können, wie zB was ich am selben Tag gegessen habe, was ich am vorherigen Tag gemacht habe. Es fällt mir dann auch wieder ein, aber ich muss angestrengt nachdenken. Was mich natürlich stark behindert im Alltag, da ich berufstätig bin und zwei Kinder habe. Meinen Kindern fällt es auch schon auf, dass ich Fragen wiederhole „Mama, das hast du doch schon gefragt!“.

Ich habe mit meinem Psychiater gesprochen vor circa zwei Monaten und er meinte die Vergesslichkeit kann durch meine starke Ängstlichkeit entstanden sein, da ich trotzdem noch unglaublich nervös bin zeitweise. Mein Schlafrhythmus ist größtenteils auch gestört.

Daher hat er vorgeschlagen Pregabalin zu erhöhen auf 50 mg 1-0-2. Das hat mich sofort entspannt, ich konnte wieder etwas besser schlafen und ich hatte den Eindruck mein Gedächtnis wird auch wieder besser. Der nächste Schritt wäre eine psychologische Austestung von seiner Seite, um meine kognitive Leistung zu testen.

Nun ist es nach bald zwei Monaten leider so, dass ich wieder diese Gedächtnislücken habe, vor allem zeitlich desorientiert bin (welches Datum ist, habe auch schon Fehler gemacht beim Monat!).

Die letzten zwei Tage war es ganz schlimm und ich bin verzweifelt. Ich schäme mich so sehr dafür, kann mit niemandem darüber reden. Gestern ist es mir von meinem Lebensgefährten rausgeplatzt in Form eines Nervenzusammenbruchs. Er hat mich beruhigt und meint es könnten die Medikamente sein. Er ist Psychopharmaka grundsätzlich gegenüber nicht sehr positiv eingestellt. Ich habe gestern Abend die Packungsbeilage studiert und da stand unter häufige Nebenwirkungen Gedächtnisstörung/Verlust.

Aber erklärt das auch diese zeitliche Desorientierung, wie bei einem Demenzkranken oder Alzheimerpatienten?

Habt ihr solche Erfahrungen mit Pregabalin gemacht?

Über eure Hilfe wäre ich sehr dankbar!

18.07.2023 08:35 • 31.03.2024 #1


6 Antworten ↓


Selbst wenn andere dieselben Symptome haben wie du, würde das ja nichts ändern, oder würde es dich beruhigen?
Ich denke, du bist einfach generell *durch den Wind*.
Ob deine Symptome nun von Pregabalin komme, wer weiß das schon. Irgendeine Nebenwirkungen gibt es immer.
Jeder Patient reagiert anders.
Pregabalin hat mir die Libido genommen. Vollständig.
Nach dem Absetzen kam aber alles wieder zurück. Ich für mich, würde es nie wieder nehmen. Aber geholfen hat es gut.
Nimmst du noch etwas anderes außer Pregabalin (an Psychopharmka)

A


Pregabalin und Verschlechterung Kurzzeitgedächtnis

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@UlliOnline danke für deine Antwort!

Es würde mich beruhigen, wenn es eine Nebenwirkung ist und mich nicht nachhaltig Gaga macht, also mein Hirn schädigt oder überhaupt etwas anderes dahinter steckt.

Das stimmt, durch den Wind bin ich generell. Daher auch die Erhöhung der Dosierung vom Psychiater.

Das mit der Libido kann ich sehr gut verstehen, habe ebenfalls keine Lust auf Sex uns sehe es nur als letzten Versuch um irgendwie Stress abzubauen.

Abgesehen von Pregabalin nehme ich nichts. Vor 1,5 Jahren hat alles mit einer Panikattacke und „Burnout“ angefangen, da Gabs therapieversuche mit Sertralin und Trittico und danach Escitalopram. Auf Sertralin hatte ich sofort eine allergische Reaktion, Escitalopram hat mich extrem nervös gemacht und Suizidgedanken hervorgerufen.

Trittico hatte ich längere Zeit nur zum schlafen. Das hat gut funktioniert, aber hatte jeden Tag danach einen „Hangover“, deshalb hab ich auch das aufgegeben.

Hallo! Ich habe gerade nach Pregabalin+ Vergesslichkeit gegoogelt, und bin auf diesen Thread gestoßen, weil es mir ähnlich geht wie dir. Ich nehme aufgrund einer MS Diagnose seit November Pregabalin. Es hilft offenbar auch bei der Reparatur der Läsionen im Gehirn. Die ersten 2 Monate hab ich 75mg genommen, 25 in der früh und 50 Abends. Ich hatte das Gefühl dass ich nach der Einnahme der Morgendosis sofort verwirrter war, hab eine Sache angefangen und bin dann zur nächsten und hab in der Zwischenzeit vergessen dass ich gerade mit der ersten Sache angefangen hatte. Mit meinen Arzt hab ich dann die Morgendosis abgesetzt und nehme seither nur noch die 50mg Abenddosis. Am Anfang hab ich mir schon eingebildet das es besser wurde und ich wieder konzentrierter bin, aber mittlerweile hab ich einen neuen Höhepunkt an Verwirrtheit und Vergesslichkeit erreicht. So wie du es auch beschreibst, ich muss scharf nachdenken was ich gestern gegessen habe oder oder ob ich schon ein Email beantwortet habe, dass ich noch vor 5 Minuten gelesen habe. Gestern hab ich meine Makeup Tasche im Büro vergessen, das ist mir auch noch nie passiert, jetzt bin ich ohne Schal rausgegangen obwohl es eiskalt ist. Sehr verwirrt einfach. Diese Vergesslichkeit und Verwirrtheit kann auch vom MS kommen, aber ich denke Pregabalin spielt hier schon auch eine Rolle. Ich soll es noch bis Juni nehmen und dann kann ich es hoffentlich absetzen und dann werde ich sehen was passiert. LG, Anika

Hey! Danke für deine Nachricht. Vielleicht handelt es sich um eine vorübergehende Nebenwirkung und es verbessert sich wieder. Sich an ein Medikament zu gewöhnen ist meistens schwierig. Bis Juni ist auch nicht mehr lange und wenn es dein Arzt so empfiehlt, würde ich es, sofern es dich nicht zu sehr einschränkt, so weiter nehmen.

Bei mir war’s in der Zwischenzeit ein auf und ab mit der Vergesslichkeit. Mittlerweile nehme ich 100 mg am Abend zum Schlafen und bin längere Zeit super damit zurechtgekommen, ohne Nebenwirkungen. Mein Gedächtnis hat sich Zwischenzeitlich sogar gefühlsmäßig verbessert. Aktuell gibt es aber eine Veränderung in meinem Leben, dadurch hab ich wieder starke Ängste entwickelt, Schlafmangel und somit ist es auch wieder zu mehr Vergesslichkeit gekommen. Ich glaube da mittlerweile einen Zusammenhang zu erkennen.

Wissen kann ich’s natürlich nicht

Hallo, danke für deine schnelle Nachricht. Ja, ich glaube Ängste spielen durchaus auch eine Rolle, ich bin zwar grundsätzlich sehr positiv eingestellt, aber ich denke unbewusst hab ich teilweise auch mehr Angst (bezgl Neudiagnose und Zukunft usw..) als ich mir eingestehen will. Das tut mir leid zu hören dass du mittlerweile wieder vermehrt mit Ängsten zu kämpfen hast. Ich weiß das hilft dir wahrscheinlich nicht, aber ich sage mir immer was ist das schlimmste was passieren kann? Und dann tu ich's einfach weil ich mir denke ich sonst meine Lebensqualität extrem einschränke. Komme zum Beispiel gerade von einem MRT und habe extreme Platzangst. Muss das aber jetzt 2 Mal jährlich schaffen. Also sage ich mir, was ist das schlimmste was passieren könnte? Gar nix. Ich werde nicht ersticken oder sonst irgendwas. Es kann genau null passieren und umso ruhiger ich bin umso besser geht's mir. Ich weiß das ist schwierig manchmal umzusetzen aber ich versuch es immer.

Alles Liebe für deine Zukunft!

Anika

Hallo, ich kenne das leider auch. Jedesmal wenn ich Pregabalin erhöht habe wurde es schlimmer mit den Denkstörungen und Vergesslichkeit. Ich bin mir sicher das es vom Pregabalin kommt, war direkt bei der ersten Tablette so das ich Gedanken nicht mehr zuende denken konnte, was mir damals sehr angenehm war. Ich nehme es schon viele Jahre. Aktuell vermute ich bei mir das es zum Teil vom Medikamt kommt aber auch durch die Erkrankung welche sich immer mal wieder etwas verändert.
Ich habe mittlerweile Probleme beim schreiben, sprechen, Denkstörungen usw.





Dr. med. Andreas Schöpf
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