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Hallo!

Mein Partner nimmt seit 4 Wochen Mirtazapin wegen Depressionen. Er ist seit dem schlagartig komplett verändert. Vom liebevollen, aufmerksamen, feinfühligen und fast schon anhänglichen Mensch ist er seit der ersten Einnahme nur noch müde, gereizt, genervt, abweisend, desinteressiert an mir, kurz angebunden, nur noch auf sich bezogen. Es fühlt sich Tag für Tag an, als hätten wir uns getrennt. Ich komme überhaupt nicht mehr an ihn ran.

Ich dachte das wäre eine Anfangsphase, aber müsste sich das nach 4 Wochen nicht mal wieder normalisieren? Kennt das jemand? Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch tun kann. Er selbst fühlt sich auch aggressiv und unruhig mit dem Medikament.

Liebe Grüße

28.10.2024 22:03 • 08.11.2024 #1


22 Antworten ↓


Ich nehme es auch:

Das Unruhige kommt daher, dass es Antrieb geben soll (Depressionen), ich kam sehr gut damit zu recht, erste Frage: er nimmt es nur Abends, oder?

A


Partner völlig verändert mit Mirtazapin

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Hallo @Luce1 , ja er nimmt es nur abends und ist dann nach kurzer Zeit auch ziemlich müde, wälzt sich aber trotzdem viel hin und her in der Nacht.

nach vier Wochen sollte er sich eigentich eingewoehnt haben, da weiss ich leider auch nicht, was los ist.

Vielleicht sind die Depressionen dran schuld, ich konnte meinem Patner auch keine Liebe entgegen bringen, ich war innerlich tot und hatte null Gefuehle

Der Libidoverlust wird dadurch verstärkt.

Bei mir hat es um die 6 Wochen gedauert bis ich wieder einigermaßen normal war
Nach 2 Monaten ging es wieder, aber ich hatte schon eine sehr starke Weßensveränderung.

Ich würde das ganze noch abwarten, vl dauert es bei ihm einfach länger

@Tim13 Wie geht es dir heute damit, nimmst du es immer noch? Wie hat sich die Wesensveränderung bei dir gezeigt?

Mirtazapin ist bei mir das absolute Notafallmedikament wenn ich mal wieder lange nicht mehr schlafen konnte. Das haut mich immer für mindestens 12 Stunden weg, bin danach aber auch nicht erholt und benebelt, deshalb nur Notfallmedikament. Wenn ich das dauerhaft nehmen würde, würde ich mich auch in einen lebendigen Zombie verwandeln.

Wesensveränderungen durch so leichte Antidepressiva die abends eingenommen werden sind so gut wie unmöglich. Ich nehme 30mg seit 10 Jahren und ich kann einfach nur gut schlafen damit. Keine Veränderung bei mir. Denke das liegt eher an seiner Grund Erkrankung. Also wenn er vorher ganz anders war und es einen Zusammenhang geben sollte muss das Medikament auf jeden Fall in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Es ist eigentlich auch kein Einsteige Medikament bei Depressionen da gibt man eher was morgens das tagsüber stabil macht. Zum schlafen wäre vermutlich Quetiapin die bessere Option. Ich denke das muss mit dem Arzt abgeklärt werden da können wir hier nur mutmaßen. Es wundert mich allgemein dass es so viele Nebenwirkungen bzw. Wesensveränderungen gibt in diesem Forum. Ich hab durchweg jedes Medikament gut vertragen aber vielleicht spielt da die Angst Störung auch eine große Rolle. Bei Dro. sieht die Sache anders aus da habe ich schon bei vielen Menschen Wesensveränderungen fest gestellt und zwar extrem. Eigentlich genau so wie du es beschreibst raucht er zusätzlich Gras?

Zitat von Wifey:
Hallo! Mein Partner nimmt seit 4 Wochen Mirtazapin wegen Depressionen. Er ist seit dem schlagartig komplett verändert. Vom liebevollen, aufmerksamen, feinfühligen und fast schon anhänglichen Mensch ist er seit der ersten Einnahme nur noch müde, gereizt, genervt, abweisend, desinteressiert an mir, kurz angebunden, ...

So eine Wesensveränderung habe ich auch schon einmal erlebt. Bist du sicher, dass er nur Mirtazapin nimmt? Gab es vorher schon emotionale Kälte? Es muss nicht am Mirtazapin liegen, es kann etwas anderes verstärkt haben. LG

Als Angehöriger nimmt man üblicherweise eine Veränderung beim Partner oder nahestehenden Menschen wahr, die einem je nach dem Grund zur Freude oder Sorge geben können. Dazu sollte man wissen, dass Medikamente, die in die Hirnchemie eingreifen bei demjenigen der sie nimmt, natürlich etwas verändern. Schließlich ist ja der Wunsch dahinter, dass sich etwas ändert, also beispielsweise eine Depression idealerweise verschwindet.

Das Mirtazapin müde macht ist bekannt. Sofern also Einschlafprobleme beim Arzt genannt wurden, ist das ein Mittel der Wahl. Nebenwirkungen, die dabei auftreten können, finden sich ja auch im Beipackzettel und sollten idealerweise mit dem Arzt besprochen werden.

Für jemanden der kein müde machendes Medikament nimmt, wäre es möglich, sich selbst zu fragen, wie man so drauf ist, wenn man müde ist. Ist man da vielleicht desinteressiert? Bisweilen gereizt? Nervt einen dann etwas, wozu man gerade zu müde ist? Machen nervige Dinge einen bisweilen aggressiv? Wenn man für sich solche Fragen beantworten kann, kann daraus ein Verständnis dafür entstehen, wie es dem andern möglicherweise gerade geht, wenn er müde ist. Wie derjenige dann aber mit seinem Zustand umgehen will, kann ja nur derjenige selbst entscheiden.

Meine persönliche Erfahrung mit Mirtazapin, welches ich über drei Jahre genommen habe ist, dass die müde machende Wirkung nachließ. Die stimmungsaufhellende Wirkung marginal war und ich an Gewicht zugenommen habe. Nur nutzt Dir, beziehungsweise deinem Partner meine persönliche Erfahrung garnichts, außer dem Wissen darüber, wie es bei mir war.

Ich nehme Mirtazapin seit 16 Jahren. Es ist nicht antriebssteigernd, also kein SSRI. Es ist sedierend und antidepressiv. Ich habe mich dadurch nicht verändert, auch meine Libido nicht. Dafür ist es auch nicht bekannt. Das kommt eher bei SSRI vor.
Ich würde das mal mit dem Arzt besprechen.

Zitat von Islandfan:
Ich habe mich dadurch nicht verändert, auch meine Libido nicht.

Die Rede ist von ihrem Partner und der wohl männlich.

@Sonnenzauber Danke für deine Antwort. Nein er nimmt nichts anderes, das ist sicher. Es ging ihm jetzt längere Zeit schlecht, aber er hatte trotzdem regelmäßig seine guten Momente. Von meinem Gefühl gibt es seit dem 1. Tag Mirtazapin keine guten Momente mehr. Er ist so genervt und überfordert von allem (und allen Menschen), ist unruhig, total gereizt, hat überhaupt kein Interesse mehr an Nähe (nicht S*x, sondern allgemein liebevolles Verhalten), ich habe das Gefühl, die Gefühle von anderen sind ihm egal, er macht nur noch sein Ding. Das kann doch nicht sein? Ich weiß dass Antidepressiva dämpfen und eventuell auch alles etwas egal machen (nehme selbst mehrere Langzeit), aber so?

@Reconquista Nein, es gab vorher keine emotionale Kälte. Das macht es ja so schwer verständlich, wie das von einem auf den anderen Tag passieren kann. Ja es ging ihm schlecht, aber diese unangenehme Distanz ist erst da, seitdem er Mirtazapin nimmt.

Ich selbst habe sowohl gute und sehr schlechte Erfahrungen mit AD gemacht und weiß dass das bei jedem anders ist. Deshalb möchte ich ihn da nicht beeinflussen oder panisch auf ihn einreden. Was ich am liebsten tun würde, da ich ganz schlimme Absetzsyndrome kenne, die mich monatelang aus der Bahn geworfen haben. Natürlich habe ich sehr große Angst, dass er das Medikament nicht verträgt und es zu lange nimmt, nur um dann eventuell noch schlimmer drauf zu sein, weil das Absetzen vielleicht schwer wird.
Aber ich nehme mich da zurück und kann ihm nur raten, zum Arzt zu gehen um das abzuklären.

@Wifey Nein nehme es nicht mehr, half mir nicht zudem bekam ich eine starke form des restless leg syndroms davon.
Vom weßen her bin ich wieder wie vor der einnahme.

Meine Weßensveränderung damals ist schwer zu beschreiben. Ich war total abgekapselt, hatte so das Gefühl dass ich niemanden brauche, das alle Unter mir sind, eine Art Feindschaft und Abwertung aller Menschen um mich rum. Ich selbst habe das aber gar nicht so extrem wahrgenommen.
Es viel mir nur auf als plötzlich Arbeitskollegen zu mir meinten, dass ich komisch sei. Also meine innere Gefühlumstellung war in meinem Handeln sichtbar ohne das ich das gemerkt habe.

Ich war auch sehr aggressiv, es gab keine leichtigkeit mehr, keine späße, kein lachen, alles ernst. Also das war schon sehr extrem

Zitat von Wifey:
@Reconquista Nein, es gab vorher keine emotionale Kälte. Das macht es ja so schwer verständlich, wie das von einem auf den anderen Tag passieren kann. Ja es ging ihm schlecht, aber diese unangenehme Distanz ist erst da, seitdem er Mirtazapin nimmt. Ich selbst habe sowohl gute und sehr schlechte Erfahrungen mit AD ...

Das tut mir leid zu hören, so richtig passt das nicht zusammen. Ich hoffe, dein Freund kann das reflektieren und bemüht sich, aus dieser Aggro-Falle heraus zu kommen. Ich selbst hatte Mirtazapin vor vielen Jahren auch probiert, das ging schwer in die Hose: ich hatte zu viele (zigmal mehr) Gedanken und Träume, das war mir zu viel.
Herzlich
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Wifey:
Depressionen

Wie haben sich die Depressionen bemerkbar gemacht und ist bekannt was der Auslöser dafür ist?

Zitat von Hellcat:
Die Rede ist von ihrem Partner und der wohl männlich.

Ja, aber Libidoverlust kann auch bei Frauen auftreten. Aber Mirtazapin ist dafür nicht bekannt.

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Beste Grüße
Carsten

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Dr. med. Andreas Schöpf
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