Ich halte generell auch nicht viel von Medikamente, doch ich bin in einer Lage, wo ich es einfach mal mit Paroxetin versuche.
Mal zum Thema Ärzte:
Man weiß auch, das Ärzte überlastet sind..man hört es ja immer wieder. Immer dieser Druck von oben usw. Die Menschen wissen das und vertrauen noch auf genügend Information von Ärzten!?
Ich finde, es steht uns das Internet zur Verfügung und jeder kann sich da ausreichend informieren. Man kann sich dank des Internet weitaus besser informieren, als es vllt so mancher Arzt tun würde(bzw. auch kann).Im Vorfeld sollte man sich schon gut informieren und wenn man sich für eine Medi entscheidet, sollte es aus einem selber kommen. Man sollte vor allem sich zweiseitig informieren und sich nicht nur mit allen negativen Aspekten eines Medikaments beschäftigen.
Der Grund warum ich mich für die Medikation entschieden habe ist:
Ich habe jahrelang Dro. genommen (Alk, THC, Amphetamin) und extrem komische Verhaltensmuster entwickelt dich mich immer mehr abschotten lassen. So an sich fühle ich mich wunderbar gesund, bin nie krank usw...meine Ärztin meinte mal, das man anhand meines Blutbildes nie denken würde, das ich mich eine ganze zeitlang gut abgeschossen habe.
Anhand von komischen Körperreaktionen, teilweise auch nicht so guten Dro., habe ich komische Ängste entwickelt. Panikattacken gab es auch genügend, meist durch Amphetamin ausgelöst. Gott sei dank, aber schon ewig keine Panikattacke mehr gehabt, bestimmt schon ca. 2 Jahre nicht mehr...hoffe das bleibt auch so.
Was hat mir die Panik genommen?...definitiv kein Medikament! Ich fing an mich zu informieren. Habe alles aus verschieden Blickwickeln betrachtet. Das nahm mir schon mal etwas die Angst vor der Angst. Was mir auch gut geholfen hat war eine Aussage meine Ärztin(gelesen auch schon öfter im Internet):
Angst steckt in jedem in Uns! Angst lässt uns eventuelle Gefahrensituationen erkennen und sind somit auf der Lauer. Im Endeffekt dient es unserem Schutz und ist somit unser Freund
Was soll ich sagen, diese Aussage ging runter wie ÖL! Desto mehr ich drüber nachdachte, desto mehr nahm es mir die Angst vor Angst. Es ist kaum zu glauben, was diese Äußerung in Bezug auf panik bei mir positives bewirkte. Ich hatte nie zuvor, die Dinge aus dieser Sichtweise gesehen.
Bis hier wollte ich mal verdeutlichen was man ohne Medikament erreichen kann und auch dauerhaft davon profitieren kann.
Jetzt zu anderen Seite warum ich mich doch für ein Medi entschieden habe:
Durch diverse komische Reaktionen meines Körpers unter Dro., besonders wenn ich in Supermärkten etc. war (halt da wohl viel los war,viele Menschen), eignete ich mir über Jahre Ängste an. Man redet sich diese Ängste ja förmlich ein, wie z.B. jetzt einkaufen gehen, dann kommt sicher wieder dieses Gefühl). Ist man dann trotz dieser innerlichen Angst los gegangen, so kann man sich vorstellen, wie so mancher Einkauf ausgegangen ist. Natürlich habe ich fluchtartig den Supermarkt verlassen. Ja, ich habe meinen Einkauf auf dem Band liegen lassen und bin raus. Was die Leute gedacht haben müssen, war mir in dem Moment völlig egal.
Ich traue mich solch Dinge nun schon wieder, doch hin und wieder kommt es vor, das ich dennoch einen Einkauf mal zwei Tage verschiebe oder ich einfach Scheu habe das Haus zu verlassen. Alles in allem, würde ich meine derzeitige Lage als Mittelschwer bezeichnen und es war teilweise Phasen dabei die waren kaum auszuhalten. Ich hätte mir so gern und so oft einen Krankenwagen gerufen(was ich auch in Laufe meiner der jahre zweimal getan hatte), weil ich einfach dachte: Gleich ist Ende
Diese Probleme, wie oben beschrieben, sind tweilweise nur noch sehr gering vorhanden oder kommen halt mal wieder auf, dennoch habe ich mich dafür entschieden es mal mit Paroxetin zu versuchen
Ich habe schon einiges allein geschafft und auch verstanden. Es hat sich wirklich viel gebessert, einfach mit Kraft der Gedanken, auch wenn es einige Zeit gebraucht hat. Diese Gedanken und die Scheu halten mich doch irgendwo ab endlich wieder einen Arbeitsplatz zu finden, unter Leute zu kommen, ohne Bedenken mal in die Stadt oder einfach mal spontan zu sein. Alles das halt, wie ich früher eigentlich mal war.
Heute habe ich meine ersten 10mg Paroxetin genommen und natürlich habe ich auch eine Psychologin an meiner Seite. Ist wohl das Beste, so etwas gleichzeitig laufen zu haben, als es irgendwie auf eigene Kappe zu machen.
Durch Informationnen habe ich mir meine eigenen Gedanken gemacht und habe mir selbst einen Ablauf erschaffen.
Ich steige mit 10mg ein und diese werde ich jetzt auch 7-10 tage weiternehmen. Sollten keine Komplikationen auftreten und auch noch keine Verbesserung spürbar sein (was man bei 10mg nicht erwarten sollte), werde ich auf 15mg oder 20 mg erhöhen...bin noch nicht sicher. Diese 15 bzw. 20 mg werde ich dann zwei bis drei Wochen einnehmen und schauen was passiert.
Empfohlene Dosis laut Beipackzettel sind 40mg...bei Leuten mit sozial Phobie, Ängste! Da es bei mir mittelschwere Einschränkungen hat, werde ich versuchen 20mg nicht zu überschreiten, notfalls vllt noch 30 mg. Ich will wirklich nur eine kleine Verbesserung,so das ich mit mir und an mir arbeiten kann.
Das Ziel ist es meinerseits, den Wirkstoff so niedrig wie möglich zu halten, aber auch Erfolge damit erzielen. Ich möchte nur so viel Verbesserung wie nötig ist, um mich den Ängsten zu stellen, die ich mir ja selbst über Jahre im Hirn gefestigt habe.
Es war für mich irgendwie ein Pflicht solch kleinen Plan zu erstellen und mir diese ganzen Gedanken zu machen. Ich will an mir arbeiten, die Ängste wieder loswerden, weil ich weiß, das ich vor diesen Situationen damals auch nie Angst hatte.
Wie ihr merkt habe ich mir meine Gedanken gemacht und mich nicht von heute auf morgen für Medikamente entschieden. Mir ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, doch ich bin mir sicher das diese Kombination von Psychologe-- Medikation -- Geduld, Disziplin u Ehrgeiz --diese Ängste verschwinden lassen kann.
Wenn man sich dann nach und nach wieder solch Situationen stellt, bin ich mir sicher diese Ängste und Gedankengänge im Vorfeld abstellen zu können bzw. man kann sich der Angst stellen und merkt alles ist okay!
Ich habe teilweise auch so meine Meinung über die Pharma-Industrie, doch ganz ehrlich, meist sind es doch nicht die Chemiker/Forscher die übelst Geld schaufeln wollen, sondern, nur die Leute aus den Chefetagen, die mit ihren Erfindungen das Geld stapeln wollen. Denn ich glaube nähmlich auch, das die meisten Chemiker ihren Beruf aus Überzeugung machen und nicht dafür, das ihr Chef bald eine Villa inkl. schicken Auto hat.
Für Schreibfehler entschuldige ich mich im vorraus. Ich werde es bald gleich nochmals überfliegen.
03.02.2013 14:06 •
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