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Hallo zusammen,

nun melde ich mich doch mal in diesem Forum an, dem ich seit einer Weile als Zaungast folge.
Grund dafür ist, wie vermutlich bei den meisten Registrierungen hier, ein aktuelles Thema in meinem Leben.
Ich bin 37 Jahre alt, im Moment Studentin und seit anderthalb Jahren sehr glücklich verheiratet.
Ich nehme seit 3,5 Jahren 30mg Paroxetin täglich ein, die ich damals wegen einer Panikstörung verschrieben bekam, die als Nebenschauplatz eines Burnouts mit schwerer Depressiver Phase auftrat.
Ich möchte die Paroxetin gern absetzen. Seit etwa einem halben Jahr bin ich wieder in therapeutischer Behandlung bei einem Psychotherapeuten und Psychiater, bei dem ich mich sehr wohl fühle. Heute habe ich mit ihm wegen des Absetzens gesprochen, und er hält es für unproblematischund rät mir, es einfach wegzulassen.
Ich habe schon lange keine Panikattacke mehr gehabt. Anspannungszustände erkläre ich mir mittlerweile eher mit Hypersensitivität als mit Angst und/oder Depression. An sich geht es mir also prima, bis auf meine stark gefallene Libido, die ich weder mir noch meinem Mann noch länger zumuten mag. Ich möchte das Paroxetin also loswerden und bin auch ganz froh, dass mein Therapeut dem zustimmt. Nur: Wirklich SO?
Das Internet sagt, das sei nahezu wahnsinnig und komplett falsch. Ich hab jetzt Angst vor dem ganz tiefen Loch.

Weiß jemand Rat?

17.09.2014 18:05 • 01.10.2014 #1


6 Antworten ↓


Eigentlich ist gerade Paroxetin dafür bekannt, dass es schwer abzusetzen ist und starke Absetzerscheinungen verursacht. An deiner Stelle würde ich es ganz langsam ausschleichen. Auf die paar Wochen mehr kommt es ja jetzt auch nicht mehr an.

A


Paroxetin - wirklich von heute auf morgen absetzbar?

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Hallo Silfja,

Paroxetin ist das Mittel der ersten Wahl gegen Panikattacken und wirkt sehr gut.

Aber bitte bitte, setze es NICHT von heute auf morgen ab. Dieser Wirkstoff ist bekannt, massive Absetznebenwirkungen zu haben!

Zitat:
Das Internet sagt, das sei nahezu wahnsinnig und komplett falsch


Es ist vollkommen falsch, was man da dir gesagt hat, im Gegenteil, man soll Paroxetin Wochen oder sogar monatelang langsam reduzieren!

Wenn du das von heute auf morgen absetzt, kann es passieren, dass deine ganzen Paniksymptome sich wieder entwickeln und dann bist du wieder am Anfang deiner Behandlung!

Ich hoffe, dass ich dich überzeugen konnte, oder hole eine Zweitmeinung von einer Psychiatrie Klinik!

Alles Gute wünsche ich dir zum Ausschleichen!

LG

Gerd

Hallo Silfja!

Ich schließe mich den anderen an. Auf keinen Fall das Paroxetin ein weglassen! Gerade wenn man es länger eingenommen hat und es dann absetzt kann das zu sehr heftigen Absetzreaktionen führen! Paroxetin und Venlafaxin sind ja gerade dafür bekannt, daß sie die meisten Probleme beim Absetzen machen.

Jeder Körper reagiert anders. Manche haben keine Probleme wenn sie das einfach weglassen, aber andere haben heftig mit dem Entzug zu kämpfen. Außerdem wird ja in jeder Packungsbeilage immer darauf hingewiesen diese Medikamente nicht einfach so abzusetzen.

Wie hast Du Dich entschieden zu verfahren?

Alles Gute von Jess

soweit ich weiß sollte man gar kein Antidepressivum von heute auf morgen absetzen sondern in kleinen Schritten ausschleichen. Habe auch gehört, dass gerade Paroxetin Probleme macht beim Absetzen, aber das ist wohl bei jedem unterschiedlich.

MÖGLICHE Absetzsymptome bei SCHLAGARTIGEM absetzen:

- Depressionen, schlimmer als vorher
- Derealisation
- Verwirrtheit
- Schlaflosigkeit
- Aggressivität
- Niedrige Reizschwelle
- Lichtempfindlichkeit
- Magen-Darm-Probleme
- Muskelschmerzen
- Schmerzen diffuser Natur, nicht zuzuordnen
- Und noch ein paar mehr

Paroxetin stellt beim schlagartigen Absetzen eine potentielle Gefahr dar. Schleiche so langsam als nur irgend möglich aus. Die Gefahr ist auch der so genannte protahierte Entzug - Du lässt es weg, fühlst Dich tagelang (vielleicht sogar wochenlang) super... und dann auf einmal: KAWUMM. Nervig sind z.B. so genannte Brainzapps - Blitze im Hirn, meist beim Einschlafen. Es knallt, man zuckt. Nervig aber ungefährlich. Jeder reagiert anders auf das entziehen aber dennoch: Mach es so langsam es geht. Wenn Du es 3,5 Jahre genommen hast: Schleich es mindestens 6 Monate aus. Lass Dir einen Plan machen von einem GUTEN Arzt - die übrigens gerne sagen: Lassen Sie es mal weg, da passiert nix!. Reduziere von 30mg auf 25, von 25 auf 20, von 20 auf 15 bis Du bei 5 bist. Dann nur alle 2 Tage 5, dann irgendwann ganz weg. Informiere Dich ob es Tropfen gibt oder die Tabletten teilbar sind, ggf. lass Dir in der Apotheke Kapseln ansetzen mit entsprechender Wirkstoffmenge...

hallo

Ich habe von 2003 bis okt 2013 Paroxetin genommen .. Dieses wurde mir von einem Psychologen mit Infusionen schlagartig abgesetzt .... Mir ging es die ersten Wochen super ich fühlte mich besser denn jeh
Absetzerscheinungen hab ich erst einige Zeit später bekommen ... schwindel ... gereizt... Ich dachte mir würde einer kleine strohmschläge im Kopf geben ganz schlimm... ich war gereizter denn jeh ....


Ich würde es nicht wieder auf einmal absetzen ... denn meine Angst und die depressionen sind wieder zurück





Dr. med. Andreas Schöpf
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