ich habe folgendes Problem und hoffe auf eure Erfahrungswerte.
Über viele Jahre wurde meine Angststörung von den Ärzten verkannt. Irgendwann kam es zum Zusammbruch und das Arzneimittelaustesten mit mangelnder vorheriger Aufklärung begann.
Mittlerweile nehme ich seit 2014 das Präparat Paroxetin, kurz eingeschlichen und bis 2016 auf 60mg hoch dosiert. Im Zuge der Einschleichung hat mir niemand gesagt, dass sich die Beschwerden zuerst verschlimmern. Nach einem halben Jahr der Einnahme war ich insoweit stabil, dass ich wieder arbeiten gehen konnte. Auch, wenn es heißt, dass diese Mittel angeblich keine Gewichtszunahme verursachen, habe ich seither über 30kg zugenommen. Ehrlich gesagt, ist es nicht toll, war mir aber dann auch wiederum irgendwie egal...Hauptsache ich konnte wieder alleine das Haus verlassen.
Da ich recherchiert und gelesen habe, dass 60mg nicht als Dauerdosierung gut sind, sprach ich das Thema beim Arzt an. Leider habe ich diesbezüglich keine guten Ärzte an meiner Seite. Zwischenzeitlich habe ich es geschafft auf 40mg runterzudosieren.
Da meine Ängste trotz Medikamente in diesem Jahr wieder öfter zwischendurch auftraten und ich mir selber nicht mehr helfen konnte, entschied ich mich, mir einen Therapeuten zu suchen.
Ich habe dabei Glück gehabt und zeitnah eine alt eingesessene Therapeutin, die Fachärztin für psychische und psychosomatische Erkrankungen ist, gefunden.
Nach knapp 5 Sitzungen sprachen wir über meine Medikamente und dass es mein Ziel ist, irgendwann dort wegzukommen.
Sie schlug mir vor von den 40mg Paroxetin auf 2mal täglich 50mg Opipramol umzustellen.
Ich willigte ein und das Drama begann...
Ich sollte innerhalb 3 Tagen Paroxetin in 10mg runterdosieren, 1 Tag ohne jegliche Medikamente verbringen und am 5. Tag mit morgens und abends 50mg Opipramol beginnen.
Die ersten 3 Tage waren noch OK...Aber dann: Schwindel, Schüttelfrost, Übelkeit, verstärkter Tinnitus, Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Heulattacken, Durchfall...ich dachte, ich überstehe das nicht. Es fühlt sich an wie Entzugserscheinungen...auch, wenn diese Mittel nicht abhängig machen.
Erst war mein Gedanke, dass ich Opipramol nicht vertrage... Dann ist mir aber eingefallen, dass ich schon ziemlich heftige körperliche Reaktionen hatt, wenn ich die Paroxetin 2mal hintereinander vergessen hatte.
Meine Therapeutin empfiel mir, alle Tabletten sofort wegzulassen und lediglich Promethazin Tropfen bei Bedarf einzunehmen.
Nachdem selbst durch die Einnahme von Promethazin die körperlichen Beschwerden nicht besser wurden, kontaktierte ich sie noch einmal und sprach meine Vermutung an.
Als Antwort erhielt ich, dass ich ein besonderer Fall sei...so starke Reaktionen hätte sie in ihrer Laufbahn noch nicht gesehen. Ich solle nun wieder zu den 40mg Paroxetin zurückkehren und wir überlegen dann weiter.
Das schlimmste ist, dass ich aktuell wieder das Haus nicht verlassen kann, Zuhause nichts gebacken bekomme und mir sooo übel und schwindelig ist...und ich das Gefühl habe, dass die Therapeutin von meinen beiden aufeinander folgenden Anrufen genervt ist...ich glaube, Sie meint ich sei ein Hypochonder.
Und das bin ich wirklich nicht...andere wären bestimmt ins Krankenhaus gefahren...und ich habe gedacht, ich muss da irgendwie dadurch...
Kennt jemand so starke Reaktionen auf ein Medikament? Ist das nachvollziehbar, dass der Körper so Alarm schlägt oder bin ich wirklich ein atypischer Fall.
Habe das jetzt alles in einer Woche Urlaub durchlebt und muss Dienstag wieder arbeiten...weiß nur nicht wie...
LG
03.11.2017 14:36 • • 03.11.2017 #1