Panikattacke und Tavor

Hallo ihr Lieben,

ich habe seit Februar immer wieder Panikattacken. Hoher Puls, die Angst umzukippen, Atemnot, Angst vor Herzinfarkt usw. EKG, Blut usw. waren immer ok. Ich habe viel Stress im Beruf und privat. Ich denke, dass es daher kommt.
Vor einer Stunde ging es wieder los. Plötzlich aus dem Nichts. Schwitzige Hände, zittrige Beine, hoher Puls, starke innere Unruhe, Angst, dass die Halsschlagader reißt. Total bescheuert, weil ich weiß, dass körperlich alles ok ist. So schlimm war es noch nie. Dann bin ich aufs Fahrrad und jetzt eine halbe Stunde gefahren. Es wird aber nur ganz bißchen besser. Ich habe von einer befreundeten Psychiaterin Tavor verschrieben bekommen und die aber noch nie genommen. Brauche mal kurz Tipps, ob ich durchhalten soll. Oder doch eine halbe Tablette nehmen soll? Und falls ich sie nehme, was passiert dann mit mir?

Danke!

Wenn du der Meinung bist Du stehst das durch dann lass das Tavor weg.

Wieviel mg Tavor hat sie dir verschrieben?

1 mg, soll bei Bedarf, also wenn es ganz schlimm ist, eine halbe Tablette nehmen. Aber so blöd wie es auch klingt, ich habe etwas Angst, die zu nehmen.

Zitat:

Und falls ich sie nehme, was passiert dann mit mir?

Tavor wird auf dem Dro.schwarzmarkt als Dro. gehandelt. Es macht abhängig und das geht unterschiedlich schnell. Am Schnellsten geht es aber, weil Tavor tatsächlich dosiert entspannt. Das kann dazu führen, daß du es eben deshalb häufiger bis regelmäßig nimmst, irgendwann aber ohne gar nicht mehr kannst.

Da Radfahren bei dir jetzt nichts gebracht hat, kannst du z.B. noch Reizablenkung versuchen mit kaltem Wasser ins Gesicht, kalt duschen, kalten Umschlag in den Nacken oder aber viel Wasser trinken.
Vielleicht wäre autogenes Training oder eine andere Entspannungstechnik etwas für dich? Such dir einen Therapeuten, bei dem du sowas erlernen kannst oder versuch eine Verhaltenstherapie.

Grüße

Danke.
Noch halte ich durch und hoffe, dass es bald vorbei geht.

Hey
Lorazepam (Tavor) ist ein sehr gutes Medikament, falls du sehr große Angst davor hast, wie die Wirkung sein würde, kannst du mal eine halbe im Normalzustand nehmen, und schauen, wie sie so wirkt, es wird in der Regel als angenehm empfunden. Behandeln würde ich das an deiner Stelle als ein Notfallmedikament - Höchstens einmal die Woche sich diesen Luxus gönnen. Das Manko ist eine Abhängigkeit und schnelle Gewöhnung, wenn du dich nicht an diese Regel hältst.
Am wichtigsten ist allerdings, dass du dir einen Therapeuten besorgst. Wenn du den Eindruck hast, dass deine 'Notfälle' öfter werden, nimm lieber ein Antidepressivum als immer öfter Lorazepam nehmen zu müssen!
Vor der Wirkung braucht man keine Angst haben, man hat keine Angst mehr, die Muskeln entspannen sich, man wird ruhig, und etwas Müde, etwas verlangsamt.
Das du dagegen Sport machst ist sehr gut und wichtig! Das würde ich auch weiterhin machen.
Meine persönliche Meinung und Erfahrung mit Medikamenten sagt mir: lieber zu früh als zu spät. Aus psychohygienischen Gründen. Du sollst nicht das leben in totaler Angst kennen lernen, weil das vergisst du nicht so schnell wieder, und das ist nicht gut.

Kann da Frodo nur zustimmen.

Dauert das denn bei euch auch so ewig lange bis es wieder ok ist?

Leider ist es relativ normal, dass man seine Zeit braucht, um wieder klar zu kommen, man kann Sport machen (allerdings nicht unbedingt um diese Uhrzeit), Ablenkung durch eine Serie oder entspannende Musik, oder progressive Muskelentspannung (such das auf YouTube) versuchen, um die Zeit zu reduzieren. Da es langsam spät wird, würde ich an deiner stelle versuchen müde zu werden (also Licht ausschalten, hinlegen, vielleicht ein kleines Licht anlassen). Beim einschlafen nach sowas kann man gut den Fernsehr laufen lassen, oder sich ein Hörbuch (z. B. auf YouTube, ich persönlich mag Edgar Allan Poe) anhören.

LG