Hi Bella!
Ich nehme seit einem Jahr auch Opipramol und es war das einzige Medikament, dass ich gut vertragen habe. Nehme derzeit max. 100mg am Tag, aber damit lässt es sich noch aushalten mit der Müdigkeit. Reagiert jeder anders drauf. Sofern du dich genug bewegst, frische Lust abbekommst und viel trinkst, ist das alles in akzeptablem Rahmen. Ich kann damit sogar arbeiten.
Die müdemachende Wirkung basiert darauf, dass das Opipramol u.a. die Histamin-H1-Rezeptoren im Gehirn teilweise blockiert. Histamin ist u.a. an der Funktion des Immunsystems beteiligt (also auch für die Auslösung allergischer Reaktionen im Körper, deshalb werden Histaminblocker auch z.B. bei Heuschnupfen verwendet), regelt den Appetit u.s.w. Histamin soll wohl auch antidepressiv wirken, was erklären könnte, warum die Wirkung des Opipramols bei Depressionen nicht sonderlich hoch ist. Außerdem ist es an der Regulation des Schlaf- Wachrhythmusses beteiligt, was erklärt, warum man schneller müde wird, da Opripramol ja die Histaminrezptoren zum Teil blockiert.
Mein Blutdruck ist generell auch selten höher als 100:60, aber gegen die Müdigkeit kann man im geringen Dosierungsbereich gut ankommen (s.o.). Vor allem Sport ist wichtig. Niedriger Blutdruck ist im übrigen nicht gefährlich, auch wenn Kreislaufschwindel o.ä. nicht sonderlich verlockend ist. Generell ist niedriger Blutdruck für deine Blutgefäße sogar schonender, also keine Bange.
Da du schreibst, dass du nervös und voller blöder Gedanken bist, ist für dich vielleicht auch ein Gespräch mit einem Therapeuten nicht verkehrt. Auch Entspannungstechniken ausprobieren, nimm dir die Zeit! Der Griff zu Medikamenten sollte erst mal nur unterstützend sein und nicht das erste Mittel der Wahl.
Alles Liebe!
09.11.2010 23:41 •
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