@Kapstadt2008
Das verstehe ich sehr gut, bei mir ist der Verlauf ähnlich. Man kämpft sich jeden Tag durch und sieht kein Licht am Ende des Tunnels. Aber es kommt, du wirst sehen, es braucht nur seine Zeit. Man lernt automatisch damit umzugehen, mal besser mal schlechter. Ich bin momentan über jeden Tag froh, an dem sich die körperlichen Symptome in Grenzen halten. Ich habe Zeit für meine Familie, gehe arbeiten, was mir nach einem halben Jahr Krankschreibung auch sehr gut geholfen hat, auch wenn die ersten Wochen die Hölle waren. Ich genieße es, dass ich wieder ein Stück Normalität habe und dann gibt es aus heiterem Himmel auch wieder Tage, an denen alles grottig ist und ich Angst habe, dass es wieder kommt. Aber wie ich schon schrieb, nehme ich Vieles so hin und versuche es einfach da sein zu lassen ohne mich zu wehren. Und dadurch wurde es besser. Die guten Phasen werden länger, die schlechteren kürzer. Aber es gibt auch Tage an denen ich diese Schwere fühle und wenn ich mal eine Stunde für mich habe einfach dasitze und heule wie ein Schlosshund weil ich denke, dass es nicht mehr wie vorher wird. Aber dann kommt auch der Mut wieder. Der Mut ein Leben zu leben in Normalität, Freude zu haben und nicht zu verzweifeln. Es ist wirklich zu 90% (wenn körperlich keine Erkrankung vorliegt) eine Einstellungssache. Das hört sich abgedroschen an aber mittlerweile sehe ich das nach den letzten beiden Jahren auch so. Man kann nur selbst raus kommen und darf nicht immer auf äußere Faktoren (Ärzte, Medis,…) bauen. Medikamente können aber auch die Grundlage schaffen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Aber es gibt solche und solche Zeiten und ich mache mir nichts vor, dass das auch eine Weile noch so bleiben wird. Dafür geht man dann vielleicht gestärkt aus einer solchen Lebensphase raus.
Ich drücke dir fest die Daumen, du schaffst das, du und alle anderen hier haben es absolut verdient, wieder das Leben genießen und Freude haben zu können.
LG, Mario
21.07.2024 16:21 •
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