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@Gürteltierfan
Mach ich. Ich bin ohnehin froh wenn es mir mal wieder besser geht und ich auch zur Arbeit kann, das Rumgehocke zuhause tut mir auch nicht gut. Aktuell ginge es in der Schule als Schulleiter nicht, aber ich freue mich darauf im neuen Schuljahr wieder in den „Trubel“ einsteigen zu können, das gibt irgendwie auch viel.

Zitat von Mario3017:
Mein ganzer Tag besteht mittlerweile aus den Angstgedanken, Blutdruck messen, Puls mit der Smartwatch beobachten, Dr. Google bemühen.

Das lässt du am besten ab sofort bleiben, damit fährst du deine Angst unnötig hoch. Da muss nichts gemessen werden. Wozu sollte das gut sein? Und Dr. Google ist ganz ganz schlecht für Hypochonder.

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Opipramol - Erfahrungen

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Habe vor ca 3 Wochen mit Opi als Dauermed. angefangen. Ging nicht anders. 50mg Abends fest. Bei Bedarf nehme ich 25mg oder 50mg über den Tag. Je nach Stärke meiner Panik bzw mein mich wo rein steigern. Meine Angst vor Krankheiten bin ich vor Jahren fast alle losgeworden. Ich habe Erwartungsängste die aktuell täglich zum max worst case Szenario in Gedanken werden. Leider kann man da auch google fragen. Das versuche ich so gut es geht zu vermeiden. Manchmal Schweißtreibend. Leider sagt aber auch hier die Erfahrung, seine worst case Szenarien kann man bei Google genauso gut finden, wie schlimmste Krankheiten.

Bei mir war es klar, das Opi nicht ausreichen wird. Aber zu Beginn, um erst mal wieder runter zu kommen, um so etwas besser gerade aus gucken zu können hat es mir geholfen und eben bei Bedarf.
Ich befinde mich jetzt im Einschleichprozess Versuch 3 mit Escitalopram, die kleinstmögliche Dosierung und scheinbar gelingt es besser, als die Male davor.

Keine Angst vor Opi. Es wird dich gewiss nicht gänzlich ausschalten. An manchen Tagen macht es mich sehr müde, wie gestern Nachmittag. Am Abend ist mir allerdings aufgefallen, hatte bis dahin noch nichts gegessen.

Du hast ja ein Ziel, wieder als Schulleiter zu arbeiten (muss gerade schmunzeln, einer meiner Ängste gehört zur Grundschule), also bleibt dir ja nichts anderes übrig, als dich auszuprobieren. Und zu lernen, diese ständigen Kontrollen weg zu lassen.
Deine Smartwatch wird dir nicht sagen Hallöchen, du hast gerade wieder verstärkt Ängste, leg mich mal weg, bis es dir besser geht. Musst du schon alleine weglegen. Vielleicht anfangen immer weniger am Tag, wenn es radikal nicht geht. Aber Opipramol kann dich dabei etwas unterstützen.

@silberauge
Ja, das ist eines meiner obersten Ziele, damit aufzuhören. Das wird wie eine Sucht, echt schlimm wenn man so denkt und handelt. Hatte ich nie, kam schleichend und hat immer mehr Platz eingenommen.

@Madame_I
Das mit der Schule ist ja etwas, was mich aktuell so mitnimmt. Ich war immer für den Job da, mache das auch super gerne und mit voller Passion und fühle mich dort mit den Kollegen und Kindern wohl. Und gerade weil ich immer so stark war, ist es umso mehr für mich entsetzend wie es so kommen konnte, wie es aktuell ist. Ich hoffe, aus diesem „Loch“ wieder rauszukommen. Opi soll laut meinem HA unterstützen, dass ich wieder mehr wahrnehmen kann und nicht nur die fehlgeleiteten Interpretationen meiner Gesundheit, die laut Ärzten sehr gut ist. ‍

@Mario3017 ich nehm Opipram auf Bedarf und mir hilfts bis jetzt sehr gut.
Das Suchen nach irgendwelchen Symptomen lässt dann deutlich nach.
Aber als aller erstes hör mit Dr Google auf das bringt dir nichts ausser wirre Gedanken und Blutdruckmessen alle zwei bis drei Tage mal.
Bei mir ging es soweit das meine Hausärztin es mir verboten hat.

Ich kenne das ständige Blutdruckmessen aus eigener leidvoller Erfahrung. Nachts habe ich den manchmal 20 mal gemessen, es war schon richtig zwanghaft und löste eine Panikwelle nach der anderen aus. Schon während des Messens schoss der Blutdruck nach oben, weil ich Angst vor dem Ergebnis hatte. Ich habe dann einen kalten Entzug gemacht und seitdem nie wieder gemessen. Ich habe auch gar kein Messgerät mehr. Wenn überhaupt, dann lasse ich ihn mal beim Arzt kontrollieren.

Zitat von Mario3017:
Und gerade weil ich immer so stark war, ist es umso mehr für mich entsetzend wie es so kommen konnte, wie es aktuell ist.

Vielleicht ist da ja auch der Knackpunkt. Du warst immer stark und für andere da und hast vielleicht dabei einen Teil von dir ausgeblendet?
Keine Angst vor dem Opi, es fährt sanft runter. Kann ein bisschen matschig und müde machen, aber besser als ständig auf 180. Man kann es auch gut individuell dosieren.

@silberauge @Grummel72
Stimmt genau, leider ist es wie ein Zwang den eigenen Körper zu überwachen, er muss wie eine Maschine laufen und dadurch baut manisch selbst Druck auf. Es macht auch wirklich krank, weil man unter Daueranspannung steht. Das Berufliche kommt dann noch dazu, Tag und Nacht und auch am Wochenende für jeden da sein, nur für sich selbst nicht und nun streikt halt der Körper auf übelste Art und Weise, kein Wunder.
Ich muss nur selbst an mir arbeiten, sonst komme ich aus dem Tief nicht raus. Mein ganzer Tag besteht nur noch aus Ängsten beim kleinsten Symptom und wenn’s mal besser ist aus Angst vor dem nächsten Schub. Und das möchte ich nicht mehr, ist wirklich null Lebensqualität die man noch hat. Man funktioniert nur noch irgendwie und lebt nicht mehr. Ich hoffe dass mich da Opi etwas unterstützt, die letzten 14 Monate wollte ich das ja nicht. Aber jetzt ist eben der Punkt erreicht, an dem ich keine andere Alternative mehr sehe.

Danke euch allen für die netten und aufbauenden Worte, das hilft sehr weiter, dass man weiß, dass man nicht alleine ist.

LG, Mario

@Mario3017 alleine bist du ganz sicher nicht!
Lies dir mal den Thread was mir geholfen hat/hilft durch, ich finde den sehr gut.

Zitat von silberauge:
Also meine Erfahrung ist, je höher dosiert, umso müder bin

dem kann ich zustimmen

@Mario3017 Dann werde ich mich mal drauf einlassen und heute Abend (mit großer Angst) starten. )

mir ging es genau wie Dir,
ich habe zwar immer noch Angst vor Medikamenten-Nebenwirkungen, aber sogar ich es geschafft mit Opi anzufangen.

Ich hatte ja, etwa ein halbes Jahr ziemlich regelmäßig 25 mg Opi abends eingenommen. und es ging mir gut.
da ich in der letzten Zeit jedoch vermehrt schlechter geschlafen habe und mehr Verdauungsprobleme ( Durchfall) bekommen habe, habe ich letzten Samstag Opi komplett abgesetzt, um zu sehen , ob es besser wird.
Mein Schlaf ging tatsächlich so einigermassen,
was ich aber habe und gestern ganz extrem hatte, sind seitdem zeitweilige heftige Durchfall Attacken.
ich saß gestern nur noch da und hab geheult wie ein Schlosshund.
Meinen Hausarzt heute morgen darauf angesprochen, ob das Absetzerscheinungen sein können, meinte er , bei der niedrigen Dosierung glaubt er das nicht.

wie seht ihr das ?
bin ich so empfindlich, dass ich trotz der niedrigen Dosis so heftig auf das Absetzen reagiere ?

@Mario3017 Habe viel Sport gemacht, jetzt fast nichts mehr,

mir ist noch was eingefallen
schau doch mal in den thread Bewegen gegen die Angst, auf geht's
vielleicht hilft dir das ein bisschen, wieder ganz langsam mit Sport, Bewegung anzufangen.

Auf keinen Fall sind das Absetzsymptome. Du hast ein Problem mit deinem Darm. So oft Durchfall zu haben ist nicht normal. Steht da demnächst nicht eine Untersuchung an? Ich würde an deiner Stelle das Opipramol wieder regelmäßig nehmen, damit du zumindest etwas entspannter gegenüber deinen Darmproblemen bist. Probiere doch mal 50mg aus, damit wirst du sicher ruhiger und entspannter und da beruhigt sich dann vielleicht auch deinen Darm etwas.

@silberauge
Steht da demnächst nicht eine Untersuchung an?
Untersuchung nicht, aber ich habe mich in der Reizdarm Ambulanz in der Uni Heiderlberg angemeldet.
warte auf Rückruf und Termin mitteilung.

Das ist eine gute Idee und die werden da sicher u.a. mal auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen. Kannst du einen Zusammenhang erkennen was du gegessen hast und den Beschwerden? Hast du auch Bauchkrämpfe?
Man kann natürlich auch vor Angst Durchfall haben, aber diese müsste dann durch das Opipramol besänftigt werden. Ein Versuch wäre deshalb halt die Dosis mal zu erhöhen...
Sponsor-Mitgliedschaft

@Mario3017
kenne ich. Ich arbeite im Sozialen und das eigentlich ziemlich gerne.
Hier liegt aber auch ein entscheidener Punkt; man kann so herrlich lange wie ein Wahnsinniger arbeiten, weil man macht es ja auch gerne, und vergisst sich selbst und tja, das bekommt man leider halt wieder. Die Zeit, die ich gerade durchlebe, hätte ich mir vermeiden können....

Dir bleibt aber jetzt erst mal nichts anderes übrig, als deine momentane Situation zu akzeptieren wie sie ist. Nimm dir druck raus, lerne diese ganzen Kontrollen sein zu lassen. Dir bleibt ja auch nichts anderes übrig. Immerhin hast du ein Ziel, nämlich zurück in die Schule. Das kannst du alles wieder haben. Aber eben nicht so, wie es gerade läuft. Finde was hilfreiches für dich, was du tun kannst, statt google, statt deiner Uhr, Blutdruckmessgerät usw.
Druck raus nehmen. Nicht einfach aber möglich.

Ich nehme morgens, mittlerweile aber nicht mehr täglich morgens 50 mg und abends 100 mg.
Mir geht's prima damit und ich kann ruhiger schlafen

@Madame_I Danke, sehr nett von euch allen. Und dir geht es ja auch so. Tatsächlich sind soziale Berufe eine Passion, können aber auch ganz schnell zerstörerisch wirken und bis man es selbst bei sich bemerkt, ist es oft zu spät. So war es ich bei mir, die ersten deutlichen Symptome und Panikattacken hatte ich vor über einem Jahr. Aber da ging es immer weiter, Zähne zusammenbeißen, es wird schon wieder. Dann war mal ein Tag in der Woche nicht so gut, dann zwei, dann noch mehrere Nächte ohne Schlaf, immer mehr körperliche Symptome. Bis dann der „Blackout“ im Januar kam und dann ging plötzlich nichts mehr. Die Ärzte haben deutlich gesagt, hätte ich früher alle Probleme und Signale erkannt und hätte ich da schon etwas dagegen gemacht, wäre es nie soweit gekommen. Und jetzt ist es so unendlich schwer aus diesem ganzen Mist wieder rauszukommen. Hätte mir das jemand vor einem Jahr erzählt, dass alles so kommt, hätte ich es nie geglaubt.

Der Sport-Thread ist klasse, den lese ich mir heute Abend noch im Detail durch. Ich denke trotz Opi muss ich mehr machen. Hoff nur dass mein jetzt schon vorhandener Schwindel nicht stärker wird, denn der schränkt mich momentan am meisten ein. Aber es wird schon werden. Ich mach’s ja auch für meine Familie, die mussten verdummt viel leiden in letzter Zeit.

Es ist gut zu wissen, dass man hier so viel Verständnis und Zuspruch erhält. Danke allen.
LG, Mario

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Dr. med. Andreas Schöpf
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