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Hallo Ihr Lieben,

es geht bei meiner Frage nicht um mich, sondern um meine Mutter. Sie hat aufgrund von starken Stimmungsschwankungen vom Neurologen Opipramol verschrieben bekommen.

Und jetzt kommt meine Frage: Er hat es ihr als Bedarfsmedikament verschrieben. Sie soll es also nur nehmen, wenn es ihr nicht gut geht. Ich kenne dieses Medi nur von meinen Mitpatienten aus dem Krankenhaus aber ich dachte, dass auch hier eine regelmäßige Einnahme von Nöten ist, damit überhaupt ein Wirkungsspiegel aufgebaut werden kann. Liege ich damit verkehrt?

Kann mich jemand aufklären? Danke für Eure Mithilfe!

LG, Martina

22.11.2015 12:07 • 13.11.2020 #1


41 Antworten ↓


Ich klink mich hier mal ein, da ich es auch verschrieben bekommen habe. Die Antwort würd mich sehr interessieren.

A


Opipramol als Bedarfsmedikament ?

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Hallo aldia249,

hat Dir der Arzt es denn auch nur als Bedarfsmedikament verschrieben? Hat er Dir irgend welche näheren Erklärungen mit auf den Weg gegeben?

Die beruhigende Wirkung setzt schnell ein, als Bedarfsmedikament ist Opipramol nicht schlecht

Hallo,


nehme es auch bei Bedarf.....


L.G. Waage

Ah, ok! Ich war da echt verunsichert. Dachte, es wäre ein klassisches Antidepressivum mit Einschleichen usw.

Danke, dass Ihr mir geantwortet habt!

LG, Martina (zugeschneit in Hamburg)

Ich habe vor einiger Zeit schon ne Weile her ... Opipramol 100 mg verschrieben bekommen. Am ersten Abend ... eine Stunde nach Einnahme bin ich in den Schlaf gefallen. Sie helfen in dem Sinn sehr schnell ... machen entspannt und müde. Am anderen Tag wirken sie noch ein bisschen nach... geht aber. Die 100 mg sind relativ grosse Tabletten mit Teilung ... habe eine zeitlang 50 mg abends genommen. Muss sagen ... haben mir sehr gut geholfen. Von meiner jetzigen Ärztin bekomme ich sie nicht ... mit der Begründung es gibt bessere. Mir haben sie sehr gut geholfen ... als Bedarf ... weiss ich nicht ... dachte immer die Einnahme muss regelmäßig erfolgen.

Zum Beruhigen und Schlafen kann man sie als Bedarfsmedikament nehmen, aber gegen Ängste und Depressionen wirken sie nur bei regelmäßiger Einnahme in hoher Dosierung ( i. d.R. 150-200mg täglich, man kann ambulant sogar bis 300mg nehmen).

Kann meinem Vorredner nur zustimmen.
Opipramol wirkt beruhigend. Diese Wirkung tritt meit schon nach der ersten Einnahme ein. Da Antidepressiva ein sehr geringes Abhängigkeitsrisiko aufweisen werden Sie als Bedarfsmedimament oft den Benzodiazepamen(Tavor, Alprazolam etc) vorgezogen, jedoch ist die sedierende angststillende Wirkung nicht so stark wie bei entsprechender Indikation mit Benzodiazepamen.

Bei Tavor, Diazepam, Melperon, Diperon, Seroquel, Remergil ... etc. kenn ich mich aus ... auch einige AD's ...
Hab über 10 jahre auf einer geschlossenen Station für Alk. und Dro.abhängige gearbeitet ... aber noch nie AD's
in der Medikation als Bedarf gestellt.
Ich persönlich fand sie gut ... konnte super schlafen damit. Danke für Deine Info *angst28* ...

Hallo Maxi,

in der Stationären Therapie gebe ich dir recht, dort wird meist mit Benzodiazepamen gearbeitet, weil es den Patienten jedoch oft so schlecht geht, dass sie erstmal runterkommen müssen.
Zudem findet in einer stationären Therapei ja auch eine Überwachung des Patienten statz, sodass er nicht auf sich allein gestellt ist und in einem Therapieumfeld betreut wird.

Wenn die Menschen aber zu Hause sind sozusagen müssen Sie ja neben Ihren Problemen auch noch Ihren Alltag bewältigen. Und viele Benzos besitzen einen starken Überhangeffekt, sodass Sie länger wirken als die sedierende Wirkung beabsichtigt ist. Das macht es den Leuten dann aber schwer unter Benzos einen normaleb Alltag hinzubekommen.
Und wie gesagt Benzos machen schnell abhängig, in einer Klinik wereen Sie ja daher, bzw sollten auch nur in der Akutphase eingesetzt werden.

Aber ich bin auch kein Arzt oder so, das sind alles nur Erfahrungswerte durch Gespräche mit Vielen Betroffenen und dem Lesen von unzähligen Fachbüchern neurologischer Erkrankungen

Ein bisschen anders ... so eine geschlossene Station ... auf der ich gearbeitet habe ... sind Sie alle hingekommen mit richterlichem Unterbringungsbeschluss wegen Eigengefährdung ... meistens gestellt durch die staatliche Betreuung.
Über 200 KKH-Einweisungen im Lebenslauf war keine Seltenheit ... zwecks Entzug. Die Unterbringung erfolgte meist durch den staatlichen
Betreuer ... der sämtliche Vollmachten (Post ... Aufenthalt ... Gesundheit ... usw.) hatte ... aufgrund von Eigengefährdung.
Aufgrund von einem ständig hohen Promillespiegel in aktiven Zeiten von nicht selten über 5,0 im Einzelfall noch höher ... und der darauffolgenden
Nervenschädigung ... wären auch AD's gleichzusetzen mit Hustenbonbons ... völlig klar.
Aber ich hab immer angenommen ... auch AD's müssen ausgeschlichen werden ... ansonsten würde es im ZNS durch ein Hin- und Her vom Wirkstoffspiegel zu Fehlinformation kommen und würde eventuell zur Verschlimmerung führen.
Man lernt nie aus ...

Danke für Eure Info's ... *Schlaflose*--*Angst28*

Zitat von Maxi_08:
Aber ich hab immer angenommen ... auch AD's müssen ausgeschlichen werden ... ansonsten würde es im ZNS durch ein Hin- und Her vom Wirkstoffspiegel zu Fehlinformation kommen und würde eventuell zur Verschlimmerung führen.
Man lernt nie aus ...


Das mit dem Ausschleichen gilt ja nur dann, wenn man ein AD über längere Zeit genommen und sich ein Spiegel im Blut gebildet hat. Wenn man man aber nur hin und wieder eins nimmt, bildet sich kein Spiegel und man bekommt auch keine Absetzerscheinungen. Es gibt auch andere sedierende ADs, die man als Einzedosen zur Beruhigung oder zum Schlafen nehmen kann, z.B. Doxepin, Trimipramin, Mirtazapin (Remergil), Trazodon. Die sind alle viel stärker als Opipramol. Und die Dosis, die man da als Bedarfsmedikament nimmt, ist gerade so viel wie der Anfang der Einschleichdosis, wenn man sie länger nehmen würde.
Opipramol ist das schwächste aller chemischen ADs. Bei mir wirkt es überhaupt nicht, selbst, wenn ich 200mg auf einmal nehme.
Als Bedarfsmedikament eignen sich aber nur sedierende ADs. Anregende ADs kann man nur als Dauermedikation nehmen.

Ich habe Opipramol ca. 2 Jahre genommen. ..200mg am Tag, 100 morgens und 100 abends. Ich fand, es ist ein recht schwaches Antidepressivum. Das Einzige was es mir gebracht hat, war, dass ich gut schlafen konnte. Auch mit dem Absetzen hatte ich keine Probleme, da es...wie gesagt. ...recht schwach ist. Aber natürlich wirkt es bei jedem anders...geholfen hat es mir bei meinen Ängsten nicht..LG Violetta

Und wo hört Bedarf auf und fängt regelmäßige Einnahme an ? Jetzt auf eine Woche beispielsweise bezogen ?
Wie oft ist noch Bedarf ?

Gute Frage. Vielleicht 3 Mal die Woche mit mindestens einem Tag dazwischen.
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Stimmt ... Mirtazapin ist ja Remergil ... so weit ich mich erinnern kann ... war das damals das Supermedikament für Unruhezustände auf der Station ... ob Depressionen vorhanden waren oder nicht ... rein zur Ruhigstellung.
Wirkt ja auch wie eine Bombe ... jedenfalls bei mir!
Abends 7,5 mg ... also ne halbe genommen und bis anderen Tag nachmittags im Koma gelegen. Total trockener Mund ... Wortfindungsstörungen ist noch geschmeichelt ... mein Sohn stand am Bett ... keine Reaktion.
Ich habe nach der Meinung meiner Ärztin eine absolute Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff ... aber hast recht ... ist ja auch ein AD.
Man ich will zurück in mein alten Leben ...

Zitat von Schlaflose:
Gute Frage. Vielleicht 3 Mal die Woche mit mindestens einem Tag dazwischen.


... auf jeden Fall ... Halbwertzeit muss deutlich unterschritten sein ... sonst baut sich doch unterschwellig ein Spiegel auf.

Ich denke bei 3 mal die Woche liegr bereits eine Regelmäßigkeit vor und man sollte seinen Artt vielleicht darüber informieren bzw nocheinmal die Medis besprechen. Denn Bedarfsmedikament beinhaltet ja 2 Faktoren, zum einen die nicht regelmäßige Einnahme und zum anderen eben auch die Annahme des Arztes, das das Medikament nur bei Bedarf zur Unterstützung genommen werden soll, sprich es müsste auch ohne gehen, nur wenn es ganz schlimm ist sollte es eingenommen werden.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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