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Hab's Mal wieder ein halbes Jahr ohne Medikamente probiert. Ich kapituliere- Mal wieder.
Diese Angstgedanken sind so stark und erdrückend. Dazu gleichzeitig Innere Leere und Sinnlosigkeit, dadurch antriebslos. Dachte ich schaffe es ohne. Nehme nur eine geringe Dosis und es ist mehr Placebo.
Jetzt dauert es natürlich wieder bis das Medikament wirkt, aber dann bin ich hoffentlich wieder die Alte.
Bin anscheinend mein Leben lang drauf angewiesen. Dann ist es so.

07.02.2024 17:11 • 08.02.2024 #1


7 Antworten ↓


@darkcloud das ist auch immer meine Befürchtung, dass ich mein ganzes Leben lang ADs nehmen muss...bin auch am ausschleichen, mal sehen wie es wird, wenn ich ganz ohne AD bin...darf ich frsgen, welche Medis du genommen hast ?

A


Ohne Medikamente ist die Angst zu stark

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Zitat von darkcloud:
Hab's Mal wieder ein halbes Jahr ohne Medikamente probiert. Ich kapituliere- Mal wieder. Diese Angstgedanken sind so stark und erdrückend. Dazu ...


Welches Medikament hast du in welcher Dosis wie lange genommen und hast du es vernünftig, d.h. langsam und kleinschrittig ausgeschlichen?

Wenn man an seinem Leben, seiner Gesundheit, seinem Mindset nichts ändert, kann es im Falle von Ängsten oder Depression ohne Medikamente schwierig werden. So, wie du ein Blutdrucksenker nicht absetzen solltest, wenn du nicht durch Abnahme und gesunden Lebenswandel die Ursache für den BHD beseitigt hast (wenn die Ursache Übergewicht und Bewegungsmangel ist).

Was tust du denn für deine Heilung?

Ich habe vor über 12 Jahren mit Medikamenten angefangen. Ich hatte alles durch - seit frühester Kindheit: Therapien, u. a. Verhaltenstherapie bei der Dornier Stiftung etc. Und ja, es hat immer was gebracht. Die Angst blieb, mehr oder weniger stark. Mit Ende 30 hatte ich genug von der ständigen Selbstoptimierung. Ich hatte immer gegen angekämpft. Selten vermieden. Immer wieder neu. Ich sprach mit meinem Therapeuten und meiner Hausärztin und nahm dann Fluoxetin. Anfänglich mit Nebenwirkungen, aber dann wurde es super. Ja, es kamen noch Ängste, aber damit konnte ich umgehen. Sie warfen mich nicht mehr aus der Bahn.
Ich erlangte nach über 30 Jahren eine neue wunderbare Lebensqualität. Das, ich stell das mal sehr verkürzt dar, chemische Ungleichgewicht, schien mir plausibel. Ich wusste nicht, wo ich sonst noch dran arbeite sollte. Ich bin auch offen damit umgegangen. Ich habe eine Angststörung und nehme AD. Es gibt immer Leute, die dann die Stirn runzeln und meinen ohne wäre es besser. Ja, sicher, aber wenn es nun nicht geht?! Aber ja, ich wollte es auch wissen. Ich hatte mich in den letzten Jahren auch weiterentwickelt: ich bin fit, mache Sport, ernähre mich gesund. Alles super. So super, dass ich - als der Fluoxetin-Engpass anfing- dachte, okay ich probiers mal ohne. Es ging mir ja so gut. Ich habe 6 Wochen ausgeschlichen und war dann einige Wochen ohne. Und es ging richtig richtig runter. Ich habe das nicht blauäugig gemacht. Es mit meinem Arzt besprochen. Der war nicht begeistert, begleitete mich aber und immer noch. Er sieht es positiv. Und ja, Manche sagen auch, man müsse länger ausschleichen. Oder länger durchhalten. Wie auch immer. Ich will zurück. Ich fange jetzt von vorne an und fühle mich so schlecht wie seit Jahren nicht. Die Nebenwirkungen setzen mir zu und ich habe große Angst, dass ich nicht mehr das Niveau erreiche wie vorher. Ich weiß, diese Gedanken sind auch die Krankheit. Ich wollte das nie wieder.
Entscheidet also für euch selbst, aber nicht für andere. Wer mit bzw. Ohne Medikamente ein lebenswertes Leben lebt, kann sich glücklich schätzen.
Drückt mir die Daumen!

6 Wochen sind viel, viel, viel zu kurz, ja. Je nach Dosis Höhe, Länge des Einnahmezeitraums und NW beim Runterdosieren, sollte man fürs Ausschleichen Monate bis Jahre einplanen.

Alles Gute fürs Einschleichen, das wird wieder.

@Pauline333 wahrscheinlich. Gerade bei der Zeit. Ich denke nicht, dass ich es noch mal probiere. Ich bin froh, dass es funktioniert. Wenn ich mir die Forschung ansehe, sind Angst und Depressionen ein weites Feld und zudem sehr individuell. Im meinem Familienumfeld gibt es viele psychische Erkrankungen. Ich kann mir vorstellen, dass das einen Teil dazu beiträgt. Danke für die aufmunternden Worte. Ich war doch überrascht, wie heftig die Nebenwirken wieder waren. Ich dachte mein Körper würde einfach sagen „Ach, es geht endlich weiter.“

Ich würde die Flinte nicht ins Korn werfen. Unter besseren Bedingungen schaffst du den Ausstieg vielleicht mal.
Dabei auch unbedingt schauen, ob du dein Stressmanagement verbessern kannst und wie es mit Nährstoffmängeln aussieht.
Ich habe auch ein paar härtere Jahre hinter mir und erst seit dem ich nun meinen Selenspiegel zum ersten Mal seit langer Zeit im Nornalbereich habe, fühlen ich mich so stabil wie seit vielen Jahren nicht mehr.
Ich bin fast geneigt, zu glauben, dass der Selenmangel bei mir ein sehr wichtiger Faktor für meine psychischen Probleme war...

Jedes Medikament hat ja auch dauerhafte Nebenwirkungen und schadet. Also, wenn die Chance besteht, ohne AD auszukommen, würde ich das immer im Sinne der ganzheitlichen Gesundheit versuchen.

@Pauline333 Das kann ich mir gut vorstellen. Das Zusammenspiel im Körper ist so komplex. Vitamine, Mineralien…




Dr. med. Andreas Schöpf
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