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Zitat von TiffyK:
Ich hab heute nachgefragt, ob ich wieder Nortriptylin verschrieben bekomme, aber mein Neurologe war dagegen.
Ich komme mit Venlafaxin absolut nicht mehr zurecht, mit 150 mg wirkt es so leidlich, zwar etwas angstdämpfend aber nicht antidepressiv - und sobald ich höher gehe, bekomme ich eben mehr Antrieb und weniger depressive Symptome, dafür aber extreme Angst und Panikattacken und Stimmungschwankungen von einer Sekunde auf die andere.
Mit SSRIs (Citalopram, Escitalopram) hab ich extreme Müdigkeit und starke Erschöpfung, Sertralin verursacht Hautausschlag.
Hab momentan keinen Plan mehr, ich hätte gerne wieder etwas Lebensqualität.

Mein Neurologe meinte mal wieder, ich soll Mirtazapin nehmen, das empfand ich aber nur als dämpfend und nicht angstlösend (allerdings nur mit 7,5 mg), dazu Heißhunger.

Vielleicht frag ich beim Hausarzt nochmal nach Nortriptylin.

Hat der Neurologe seine Ablehnung begründet?

Hallo Skeletor,

mich würde es auch interessieren was besonders an Nortryptilin ist und warum es kurze Zeit vom Markt war? Lese auch teils Rapunzel s blog dort habe ich es auch erfahren..
Über dieses Medikament habe ich noch nicht viel gelesen oder gehört. Du sagtest spezieller Wirkmechanismus? Kannst du mir das in deinen eigenen Worte erklären?

Danke und Gruß

A


Nortriptylin ist wieder da!

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Zitat von Plopp:
Hallo Skeletor,

mich würde es auch interessieren was besonders an Nortryptilin ist und warum es kurze Zeit vom Markt war? Lese auch teils Rapunzel s blog dort habe ich es auch erfahren..
Über dieses Medikament habe ich noch nicht viel gelesen oder gehört. Du sagtest spezieller Wirkmechanismus? Kannst du mir das in deinen eigenen Worte erklären?

Danke und Gruß

Es handelt sich bei Nortriptylin um den aktiven Metaboliten des trizyklischen Antidepressivums (TZA) Amitriptylin. Es ist ein sekundäres Amin: Es hat zusammen mit Desipramin weniger stark ausgeprägte Nebenwirkungen im Vergleich zu den tertiären Aminen wie z.B. Clomipramin und Amitriptylin.

Es fungiert als recht selektives NRI und hat zusätzlich einige interessante Eigenschaften: starker 5HT2A/2C Antagonismus und moderater H1-Antagonismus. Es weist eine lineare Pharmakokinetik auf. Es hat nur wenige Interaktionen mit anderen Medikamenten, was ein Pluspunkt ist! Außerdem ist es nicht so stark toxisch wie die klassischen Trizyklika. Insgesamt ein gutes Mittel, um es mit anderen Antidepressiva zu kombinieren.

Top erklärt
Vielen dank Skeletor

Hab die Kombi Paroxetin und Trimipramin,
bin aber mit dem Trimipramin nicht so zufrieden, daher hat mich das Nortryptilin auch interessiert.
Ist es angstlösend und müdemachend wie trimipramin?

Danke und Gruß

Zitat von Plopp:
:daumenhoch: Top erklärt
Vielen dank Skeletor

Hab die Kombi Paroxetin und Trimipramin,
bin aber mit dem Trimipramin nicht so zufrieden, daher hat mich das Nortryptilin auch interessiert.
Ist es angstlösend und müdemachend wie trimipramin?

Danke und Gruß

Für die meisten wohl fühlbar aktivierender und weniger müdemachend als Trimipramin. Trimipramin ist ein starkes H1-Antihistaminikum (K_i: 0.27 - 1.48 nM) und weist keinerlei klinisch relevante Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung auf. Nortriptylin ist ein mittelpotentes H1-Antihistaminikum (K_i: 3.0 - 15 nM) und weist eine starke Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung auf.

Trimipramim ist ein mittelpotenter 5HT-2A Antagonist, wohingegen Nortriptylin ein starker 5HT-2A und 2C Antagonist ist. 2C Antagonismus wird in der wissenschaftlichen Literatur als möglicher anxiolytischer Wirkmechanismsus diskutiert... bzgl. 2A gibt es widersprüchliche Studien. Letzen Endes bleibt nur es auszuprobieren

@Skeletor

Wie toxisch wirken TZA genau?

PS. Deine Meinung und Erklärung zu Tianeptin. Zählt ja trotz des andersartigen Wirkmechanismus zumindest strukturell auch zu den trizyklischen Antidepressiva.

Zitat von Acanthurus:
PS. Deine Meinung und Erklärung zu Tianeptin. Zählt ja trotz des andersartigen Wirkmechanismus zumindest strukturell auch zu den trizyklischen Antidepressiva.

Kann ich dir leider nichts zu sagen, da ich mich damit bisher kaum beschäftigt habe. Soll wegen der kurzen Halbwertzeit ziemlich nervig sein, da man es täglich mehrmals einnehmen muss. Ausprobieren würde ich es aber gerne mal...

Hat zwar mit dem Thema nix zu tun aber
Hab von den Tianeptin das Raynaud-Syndrom
Bekommen, dass hat mir solche Angst gemacht das ich es hab bleiben lassen. Aber es war sehr motivierend, hab gleich all meine Fenster geputzt

Lg

Mich würden auch all die toxischen Wirkungen der alten TZA interessieren. Wer hat was davon bekommen - bspw. Blut, Herz, Leber - und deshalb abgesetzt?

... also Blut, Herz, Leber z. B. dadurch vergiftet, meinte ich natürlich - denn das bedeutet ja toxisch. Bin gespannt auf die Antworten (hoffe, es kommen noch welche zu dem Thema, weil: das ist wirkiich interessant).

Ich nehme seit 1,5 Jahren Doxepin, das ist ja auch ein altes TZA, meine ich. Ich nehme zwar nur 20mg, soll aber dennoch alle drei Monate meine Blutwerte kontrollieren lassen. Bisher ist da immer alles super, was Niere, Leber und Herz (EKG wird auch regelmäßig gemacht) angeht.

Ich meinte toxisch im Sinne der Überdosis. Da ist z.B. Amitriptylin ganz vorne mit dabei, wohingegen Nortriptylin weniger toxisch ist.

Zitat:
The commonest tricyclic taken in fatal overdose is dothiepin,5 which, along with amitriptyline, has been shown to have comparatively greater toxicity than other tricyclics.5, 6

https://emj.bmj.com/content/18/4/236

Das stimmt so nicht

20 mg Doxepin ist ja auch eine homöopathische Dosis und wirkt unter 25mg eher wie ein Antihistaminikum. Interessant Sind Dosen für Monate um 150 mg die ambulant gegeben werden.

Genau so meinte ich meine Frage, wie Acanthurus sie aufgefasst hat.

Es wäre wirklich interessant zu wissen, ob es hier User gibt, die in dieser Dosierung und über die genannte Dauer mit den sog. alten TZA schlechte, gesundheitliche Auswirkungen, wie sie z. B. die Beipackzettel als Nebenwirkungen aufzählen, erlebt haben.

Ist vielleicht einen eigenen Thread wert ...

Zitat von dernebu:
Das stimmt so nicht

Jein... auf Millionen Verschreibungen mag Nortriptylin eine ähnliche fatality rate haben wie Amitriptylin und wenn ich jeweils einen vollen Becher Nortriptylin oder Amitriptylin schlucke, wird das Ergebnis ähnlich sein...

Aber bei Dosen leicht über der therapeutischen Bandbreite ist Nortriptylin deutlich weniger toxisch als Amitriptylin. (Ja, dazu gibt es auch Paper, welche ich bei Gelegenheit gerne mal raussuchen kann. Fragt mich nicht, wie die Wissenschaftler und Ärzte dies messen... ^^)

Zitat von Chillangel:
Genau so meinte ich meine Frage, wie Acanthurus sie aufgefasst hat.

Es wäre wirklich interessant zu wissen, ob es hier User gibt, die in dieser Dosierung und über die genannte Dauer mit den sog. alten TZA schlechte, gesundheitliche Auswirkungen, wie sie z. B. die Beipackzettel als Nebenwirkungen aufzählen, erlebt haben.

Ist vielleicht einen eigenen Thread wert ...

Ja, das wäre in der Tat sehr interessant und sicherlich einen eigenen Thread wert. Machst Du einen auf?
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Zitat von Skeletor:
Ja, das wäre in der Tat sehr interessant und sicherlich einen eigenen Thread wert. Machst Du einen auf?

Hab ich tatsächlich schon versucht, aber das System wollte bis jetzt nicht ...

Nun hats geklappt.

Zitat von Chillangel:
Nun hats geklappt.

Danke

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Dr. med. Andreas Schöpf
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