Zitat von merle82: Hi, ich bin in die Klinik gegangen. Dort wurden die Benzos ausgeschlichen. Das Duloxetin nehme ich jetzt in Höchstdosis und zusätzlich Doxipin. Damit gehts mir ganz gut, zumindest viel besser als vorher.
Auch wenn ich mit soviel Psychopharmaka auch nicht glücklich bin und hoffe, wenn ich eine geeignete Therapie gefunden habe, alles wieder reduzieren oder absetzen kann.
Es ist schön zu lesen,dass es Dir besser geht.
Gut,dass Du den Mut hattest,in eine Klinik zu gehen.
Bedenke nun,ob das Ziel wirklich sein sollte,Medikamente später wieder abzusetzen oder zu reduzieren (auch wenn manche Ärzte dazu raten).
Aus meiner Sicht sollte das Ziel sein,langfristig stabil zu bleiben,also das eigene Wohbefinden an erste Stelle zu setzen.
Also dass es einem gut geht und man den Alltag wieder bewältigen kann,Lebensfreude hat und nicht jeder Tag ein Kampf ist.
Die Medikamente helfen dabei und wenn man sie absetzt,erhöht sich einfach die Rückfallgefahr.
Anders formuliert ist eine langfristige Medikamenteneinnahme eine wertvolle Rückfallprophylaxe.
Hinzu kommt,dass manches Medikament,das einem ehemals geholfen hat u.U. im zweiten Anlauf nicht mehr oder kaum noch anschlägt.
Das hab ich hier im Forum schon oft lesen müssen und dann ist die Verzweiflung wieder gross.
Was auch noch zu sagen ist,dass eine Medikamenteneinahme kein Zeichen von Schwäche ist.
Es ist eher ein Zeichen von innerer Grösse,wenn man akzeptieren lernt,dass Medikamente kein Problem sind.
Das Problem besteht vielmehr darin,dass wir uns selbst vorwerfen,ohne Medikamente nicht klar zu kommen (so nenn ich das jetzt mal) und wir deswegen (unnötige!) Schuldgefühle entwickeln.
Jeder kranke Mensch hat ein Anrecht darauf,Medikamente einzunehmen,die helfen.
Und da bilden wir (die wir mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben) keine Ausnahme.
Wenn man (endlich) ein Medikament gefunden hat,das hilft,lieber dankbar dafür sein.
Es ermöglicht uns ein lebenswertes Leben.
Das ist keine Bürde sondern ein grosses Geschenk.
Und es bedeutet auch nicht,sich ausschliesslich darauf zu verlassen.
Im Gegenteil.
Oftmals befähigen uns die Medikamente erst wieder klar zu denken und darüber schliesslich auch Therapie zu machen.