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Hallo allerseits, ich bin neu hier und komme auch gleich, wie sollte es auch anders sein, mit einem Problem zu Euch:

Ich (25J. m.) hab eine Freundin (22J) die seit November 2008 Cipralex verschrieben bekommen hat, da sie plötzliche Panikattacken bekam. Therapie sollte folgen, jedoch wartet sie immernoch, mittlerweile seit einem Jahr, auf einen freien Platz...
Die Symptome haben sich gebessert, jedoch sind auch Nebenwirkungen vorhanden: starke Gewichtszunahme und Libidoverlust.
12 Monatge nahm sie 20 mg täglich zu sich, seit Oktober nur noch 10 mg.

Die Gewichtszunahme ist das größere Problem, da es immer weiter geht.
Sie ist 183cm groß und Wog zu Beginn (Nov.08 noch 93 kg). Seit dem wurde es immer mehr, so hatte Sie im Juli bereits 98 kg auf den Rippen, also 5 kg in 8 Monaten und seit dem sind nochmal 10 kg hinzugekommen (heute 108,4kg, also 10 kg in 6 Monaten).

Ich mache mir mittlerweile sehr große Sorgen um sie. Würde das Gewicht gleich bleiben, wäre es ja nicht so schlimm, aber nach 14 Monaten, wird es immernoch mehr und hört einfach nicht auf.
Fitnesstudio hilft da auch scheinbar gar nicht und zu viel essen tut sie meiner Meinung nach auch nicht.

Ich schaue daher voller Sorge in ihre Zukunft, denn ich habe schon einmal mitbekommen, wie es irgendwann aussehen kann:
Als ich ein Jahr im Ausland lebte, hatte ich eine Gastmutter die an extremer Fettleibigkeit litt (etwa 150kg). Treppensteigen war eine Qual und vor einem Jahr, als ich sie besuchte, lag sie fast nur noch im Bett und konnte kaum noch aufstehen. Lange wird sie wohl nicht mehr leben...

Ihre Blutwerte, die neulich erst getestet wurden, sind vollkommen in Ordnung und Hochdruck hat sie auch nicht.

Könnt Ihr mir Ratschläge geben, was wir dagegen tun können? Bzw, von ähnlichen Erfahrungen berichten?

Vielen Dank schonmal im Vorraus

18.01.2010 14:10 • 18.01.2010 #1


2 Antworten ↓


Hi,

an sich ist Übergewicht nicht gefährlich. Ihre Blutwerte sind okay, wenn ihre sportliche Belastbarkeit es auch ist, besteht erstmal kein Grund zur Sorge wegen des Gewichts. Auch droht noch keine extreme Fettleibigkeit. Wenn sie einigermaßen gleichmäßig bzw. v.a. an den klassischen weiblichen Problemzonen zugelegt hat, ist tendenziell auch alles im grünen Bereich. Blöd ist nur das sog. viszerale Fett im Bauchraum, weil das hormonproduzierend sein kann und den Stoffwechsel ungünstig beeinflusst. Bei einer medikamentenverursachten Gewichtszunahme ist jedoch keineswegs gesagt, dass es sich um eine Zunahme an Fett handelt. Das können auch Wassereinlagerungen sein. Ist das denn geklärt?

Es ist ja nicht schön für die allermeisten Frauen, mal eben 15 kg zuzulegen mit der Aussicht auf weitere Gewichtszunahmen. Das und weitere Nebenwirkungen wären für mich durchaus ein Grund, das Medikament zu wechseln. Als gewichtsneutral gilt z.B. Trevilor, das aber dafür der Oberlibidokiller sein kann. Und es ist nicht sicher bei jedem gewichtsneutral. Fluoxetin wird auch Bulimikern gegeben, weil es Fressanfälle dämpfen kann. Fraglich, ob das bei jemandem, der gar nicht zu viel isst, dann etwas bringen kann. Daher solltet ihr den Arzt fragen, welche Alternativen er vorschlagen kann.

Wegen des Therapieplatzes muss sie wohl etwas Nachdruck entwickeln und immer mal wieder da anrufen. Vielleicht wäre auch eine psychosomatische Klinik eine Möglichkeit.

Liebe Grüße
Christina

Also zugenommen hat sie hauptsächlich am Bauch und über dem Po, der Rest ist eher normal, also Beine, Arme usw. zwar ist auch hier etwas mehr hinzugekommen, aber am Bauch ist es am extremsten.
Ob es Wasseransammlungen oder Fett ist, wird hoffentlich bei einem Arztbesuch, den sie nun machen möchte, geklärt.





Dr. med. Andreas Schöpf
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