@Jonas12
Zitat von Jonas12: Ich lese natürlich heraus, dass du einen offenbar sehr guten Psychotherapeuten gefunden hat, der sich offenbar auch gut damit auskannte, wie man die physischen Komponenten der psychischen Grundprobleme angehen könnte.
Ja, das habe ich wirklich. Das zeichnet die Integrative Körperpsychotherapie aus - dass sie ganzheitlich an die Sache rangehet und sowohl Körper als auch Psyche mit einbezieht.
Zitat von Jonas12: Wahrscheinlich jedoch kann man das eh nicht so strikt trennen, weil sich Psyche und Physis in so Situationen gegenseitig befeuern.
Auch das ist richtig - beides ist untrennbar miteinander verbunden. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass man psychische Probleme auf Dauer nur über einen körperorientierten Ansatz mit behandeln kann, da sich viele Dinge auf der somatischen Ebene abspielen, an die man kognitiv nicht dran kommt.
Zitat von Jonas12: Ich bin erstmal froh, den ersten Schock den mir diese aus dem Nichts gekommenen Symptome zugefügt haben verdaut zu haben. Dass mich etwas so intensiv niederdrücken kann, damit hatte ich nicht gerechnet. Und aus dem Grund brauche ich jetzt erstmal die Stabilität um mich wie du sagst, auf den Kampf einzulassen.
Ich finde, Du bist da doch schon sehr klar und weißt offensichtlich, wo Du gerade stehst. Und ganau darum geht es - zu schauen, welcher Weg zu einem gerade in der aktuellen Situation passt, egal was andere sagen, oder Ärzte, oder irgendwelche Leitlinien. Entscheidend ist, das zu machen, was sich gut und richtig für einen anfühlt.
Zitat von Jonas12: Ich gehe davon aus, dass es den Knopf nicht gibt mit dem man das vegetative Nervensystem tatsächlich rasch beruhigen kann, wenn die Ausschläge besonders hoch sind. Ich habe schon einiges probiert von Achtsamkeit bis Zen-Buddhismus, wenns richtig rund geht hilft mir alles nur bedingt. Aber wie ich aus deiner Schilderung lese, wird man da wohl wirklich Ausdauer investieren müssen, wenn man diese Probleme ohne Chemie lösen möchte.
Da hast Du Recht, den Knopf gibt es nicht. Entscheidend ist üben, üben, üben. Denn nur, was man mühelos abrufen kann, funktioniert auch in psychischen Ausnahmesituationen. Und man muss rechtzeitig eingreifen, wenn es noch nicht komplett eskaliert ist. Mit Achtsamkeit und Meditation bist Du auf jeden Fall schon in die richtige Richtung unterwegs - aber man braucht tatsächlich einen guten Lehrer dafür, am besten im 1:1 Setting. Nur mit YouTube Videos und geführten Meditationen kommt man nicht weit. Entscheidend ist tatsächlich das Mindset, dass dahinter steht. Geführte Meditationen sind in meinen Augen auch kontraproduktiv, da es bei der Meditation nicht um Entspannung geht, sondern darum, den Geist zu beruhigen um zu schauen, was an Impulsen hochkommt. Das funktioniert nicht, wenn jemand einen ständig zulabert.
Ich bin mit Wahrnehmungs- und Atemübungen angefangen. Es ist erstaunlich, wie schnell sich der Körper beruhigt, wenn man einfach nur Bauchatmung macht, eine Hand auf den Bauch legt und sich auf die Wärme der Hand konzentriert. Was sich bei mir als der absolute Bringer herausgestellt hat, sind Energieübungen aus dem Chi Gong. Die Energiekugel zwischen den Händen ist das, was mich immer zuverlässig runterbringt, zumindest für diesen Moment. Mittlerweile kann ich das auch im Alltag zuverlässig abrufen.
Wenn Du da noch weitere Fragen hast, kannst Du Dich immer gern melden.