@Kruemel_68
Zitat von Kruemel_68: Indem man so heftige Absetzerscheinungen hat, dass ein schnelleres Absetzen unmöglich wird. Es ist schön für Dich, dass Du es in 4 Wochen absetzen konntest - sei froh darüber. Es gibt aber in der Tat viele Menschen, die extrem sensibel auf diese Art der Medikamente reagieren. Ich gehöre auch dazu. Jede
Okay, Du schreibst "auf diese Art Medikamente" also tetrazykliche Antidepressiva. Wieviele verschiedene Medikamente dieser Wirkstoffgruppe hast Du denn schon mal ausgeschlichen? Und welche Symptome sind denn bei Dir aufgetreten? Die die Niklas nennt, gleichen eher einem Heroinentzug. Mirtazapin macht aber definitiv nicht körperlich abhängig.
Zitat von Kruemel_68: Jede kleinste Reduzierung verursacht heftige Absetzsymptome - und zwar so heftig, dass man manchmal wieder etwas eindosieren muss, dann sich erst einmal stabilisieren und dann nochmal von vorn.
Deshalb fragte ich, wie man es schafft über zwei Jahre auszuschleichen, denn ausschleichen bedeutet stetige Reduktion und nicht hin und her dosieren. Eine Halbe Tablette kann man sicher nochmal teilen, vielleicht auch zwei mal oder wenn man sehr geschickt ist noch ein drittes mal. Aber danach wird es im Mikrogramm Bereich sein, in dem noch Wirkstoff vorhanden ist, da würde es genügen, wenn man an der Tablette leckt.
Zitat von Kruemel_68: Und weißt Du, was das Schlimmste ist? Das einem niemand glaubt. Man wird als Hypochonder, bekloppt, verrückt und was weiß ich eingestuft. Kein Arzt glaubt Dir. Kein Psychiater glaubt Dir. Kein Apotheker glaubt Dir. Wenn man sich Rat in Foren holt, heißt es Das kann nicht sein.
Also Hypochondrie ist auch eine psychische Erkrankung, die Psychiater und Therapeuten behandeln. Deswegen behaupte ich nie, dass das oder jenes nicht sein kann. Nur bleibt halt auch die Frage, wurde das schonmal medizinisch abgeklärt. Wenn ich dann lese "wurde alles abgeklärt, da ist nichts" macht sich schon die Frage breit, was ist denn "alles"?
Natürlich ist niemand verpflichtet, darüber Auskunft zu geben, bei welchem Spezialisten er wegen welchem Symptom eine Untersuchung stattfand, aber die schiere Menge an unterschiedlichen Symptomen, wie sie Niklas schilderte, würde eine ganze Reihe an unterschiedlichen Fachärzten erfordern. Und wenn man tatsächlich all diese Ärzte konsultiert hat und meinetwegen sogar für jeden Bereich noch mal eine Zweite Meinung eingeholt hat und alle dann sagen, da ist nichts und auch im Blut keine spur des Medikaments mehr nachweisbar ist, könnte man diesen Ärzten wohl glauben.
Dann allerdings, wäre Hypochondrie ein mögliches Krankheitsbild.
Zitat von Kruemel_68: Die einzige Chance, die man hat, ganz fest an sich selbst zu glauben und dann seinen eigenen Weg zu gehen. Es ist unglaublich schwierig und ermüdend.
Einen Weg gäbe es schon noch. Den Ärzten vielleicht zu glauben und eventuell mal das eigene Empfinden kritisch hinterfragen und die richtige psychische Behandlung für sich in Anspruch nehmen.
Natürlich kann man auch bei anderen Angst schüren wollen, dass diese ein vielleicht bei ihnen gut wirksames und verträgliches Medikament garnicht erst probieren. Aber das wäre ja dann deren Problem und gegebenenfalls Pech.
Aber ich äußere hier nur meine Meinung und die muss niemand teilen und sie muss niemandem gefallen. Am Ende bleibt halt auch nur die Frage, weshalb man überhaupt Mirtazapin verschieben bekommen hat und weshalb man es überhaupt genommen hat. Hat man da dem Arzt auch schon nicht vertraut oder sich nicht richtig aufklären lassen über Risiken und Nebenwirkungen? Dann wäre es vielleicht besser gewesen, erst garnicht damit anzufangen.