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Hallo zusammen,

ich bin nach wie vor in einer schwierigen psychischen Verfassung.

Es wurden bereits mehrere Antidepressiva getestet, langsam werde ich immer ungeduldiger…

Zuletzt Mirtazapin 30mg und Escitalopram 5mg.

Dabei machte das Escitalopram mich tagsüber verdammt müde, so dass es nach 2 Wochen wieder abgesetzt wurde….

Nun wurde auch Mirtazapin abgesetzt.

Allerdings die Müdigkeit seit dem Einnehmen von Escitalopram (seit 1 Woche angesetzt…) lässt nicht nach, zu meinem Leidwesen….

Bei Paroxetin, was ich vor 3 Jahren mal gut vertragen habe waren es 3 Wochen 10mg, danach 3 Wochen 20mg und danach absetzen, da sich vermehrt Zwangsgedanken, sowie Schlaflosigkeit Nachts gebildet hatten.

Ich stehe auf der Liste zur Tagesklinik, die Aussicht dort rein zu kommen steht aber mindestens über Wartezeit von 3 Monaten voraus….

Ich habe auch schon überlegt mir du Zweitmeinung eines anderen Psychiaters ein zu holen, nur wie finde ich so schnell einen, die haben doch auch in der Regel eine lange Vorlaufzeit….

Was würdet Ihr tun ?

Ich habe eine soziale Phobie mit Angststörung und Depressionen und bin derzeit Krankgeschrieben…., die andauernde Müdigkeit macht mir auch zu schaffen und Angst aktuell…

16.08.2024 17:59 • 18.08.2024 #1


39 Antworten ↓


Hi,

Am besten du rufst mal die 116117 an. Die können dir bestimmt helfen.

A


Antidepressiva wirken nicht wie gewünscht / Therapie?

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@KSD0211 …dafür bräuchte ich eine Überweisung mit Dringlichkeitscode, die ich aktuell leider nicht habe…

Hat schonmal jemand während einer Anfangsverschlimmerung das Medikament angesetzt ?

Ging die Verschlimmerung danach wieder weg ?

Zitat von Partychr:
Hallo zusammen, ich bin nach wievor in einer schwierigen psychischen Verfassung. Es wurden bereits mehrere Antidepressiva getestet, langsam werde ich immer ungeduldiger… Zuletzt Mirtazapin 30mg und Escitalopram 5mg. Dabei machte das Escitalopram mich tagsüber verdammt müde, so dass es nach 2 Wochen wieder ...

Drei Psychiater werden dir drei verschiedene Diagnosen geben und drei verschiedene Medikamente. Keiner von ihnen wird genau das richtige verordnen. Weil es nicht geht. Alle Psychopharmaka (bis auf die Beruhigungsmittel) sind unsicher in ihrer Wirkung. Jeder reagiert anders auf ein Antidepressivum und auch der Verlauf der (möglichen) Wirkung ist völlig unterschiedlich. Zeitweise stehen die Antidepressiva generell unter Verdacht, überhaupt keinen Nutzen zu bringen. Was „Einbildung“ und was physiologische Wirkung ist, lässt sich so gut wie nicht bestimmen. Du scheinst stark zu reagieren, unabhängig vom jeweiligen Mittel.

Zitat von Partychr:
Am Tage selber habe ich den Eindruck gehabt dass meine Ängste weniger wurden dadurch … Und das kurios am Tage danach habe ich dafür eine extreme Unruhe verspürt, so als ob die nicht vorhandenen von Tage zuvor zu den normalen hinzugekommen wären. Kann es da einen Zusammenhang geben oder bilde ich mir das nur ein ?

Das hast du nach einer Spritze beim Zahnarzt erlebt. Meiner Erfahrung nach war das ein typisches neurotisches Geschehen und hatte nichts mit der Spritze als solcher zu tun. Nach einer kurzen angstfreien Phase, einer Erleichterung, kann die Angststörung entsprechend deutlich „zurückschlagen“. Man sucht dann nach Erklärungen. Es gibt keine verlässlichen Erklärungen. Schön wäre es, denn dann könnte man Angstkrisen vermeiden, indem man den „Mechanismus“ erkennt und seine Entscheidungen danach trifft. Mein Punkt: Dein Heil liegt weniger in Medikamenten als in deiner Lebenssituation.

@Reconquista
Da gebe ich Dir absolut Recht.
Das Problem ist das ich aktuell nervlich am Ende bin.

Gerade seit der Einnahme von Escitalopram 5mg 2 Wochen lang habe ich eine verstärkte Müdigkeit bekommen, die trotz dass es seit 1 Woche abgesetzt ist weiter anhält und mir zusätzlich Angst bereitet.

Ich komme kaum aus dem Bett und wenn dann doch bin ich nach einigen Stunden wieder hundemüde….

Ich warte auf Erstgespräche in Tageskliniken, das dauert aber noch 3-4 Wochen bis es soweit ist und danach Wartezeit von gut und gerne 3-4 Monaten…..

So geht das nicht weiter….., das Problem ist ich habe kaum Medikamente länger als 3-4 Wochen eingenommen…
Fühle mich echt schwach, was kann ich da noch tun ?

Selbst Kleinigkeiten wie Körperhygiene oder Waschen, Essen machen stellen für mich aktuell eine Unüberwindbare Hürde dar…

Wenn ich seh wie andere Arbeiten denke ich nur dass das jetzt für,ich zu anstrengend wäre…..

Am liebsten würde ich direkt Montag mit ner Tagesklinik anfangen, bin sehr ungeduldig geworden …..

Es muss doch was geben was ich nun tun kann ?
Bei z.B. gebrochenen Beinen kann ich sofort ins Krankenhaus, werde operiert und bekomme im Anschluss sofort eine Reha…..
Aber bei Psychischen Problemen ?
Ich möchte einfach nur mein Leben von vor einem halben Jahr wieder zurückhaben…., ich war so glücklich gewesen, aber jetzt genau das Gegenteil…..

Zitat von Partychr:
@Reconquista Da gebe ich Dir absolut Recht. Das Problem ist das ich aktuell nervlich am Ende bin. Gerade seit der Einnahme von Escitalopram 5mg 2 Wochen lang habe ich eine verstärkte Müdigkeit bekommen, die trotz dass es seit 1 Woche abgesetzt ist weiter anhält und mir zusätzlich Angst bereitet. Ich komme kaum aus ...

Ich verstehe. Wäre ich du, würde ich tatsächlich als Akutfall in eine Klinik gehen, also Notaufnahme. Solltest du andere Optionen haben, dich etwas aufzubauen, das können Freunde sein, so lächerlich es klingt: das Schwimmbad, die Kirche, ein Pfarrer, egal was, dann biete all deine Kräfte auf und nutze sie. Jede Aktion von dir wird dich besser fühlen lassen. Jede Passivität schlechter. Diese Regeln sind im Gegensatz zu den Antidepressiva verlässlich. Mir fällt noch etwas ein, du wirst es vielleicht für bescheuert halten: eine Radtour, viel Trinkwasser mitnehmen und mit dem Fahrrad über Land fahren, mindestens fünf Stunden. Es verändert die Körperchemie, eine andere Situation der Botenstoffe entsteht und es kann gut sein, dass du viel besser draufkommst.
Liebe Grüße ️

Zitat von Partychr:
Ich möchte einfach nur mein Leben von vor einem halben Jahr wieder zurückhaben…., ich war so glücklich gewesen, aber jetzt genau das Gegenteil…..

Das wird wieder. Das Leben verläuft in Wellen. Dir wird es bald wieder besser gehen, auch wenn es jetzt zur Zeit nicht so aussieht und sich nicht so anfühlt. ️

Zitat von Reconquista:
Ich verstehe. Wäre ich du, würde ich tatsächlich als Akutfall in eine Klinik gehen, also Notaufnahme. Solltest du andere Optionen haben, dich etwas aufzubauen, das können Freunde sein, so lächerlich es klingt: das Schwimmbad, die Kirche, ein Pfarrer, egal was, dann biete all deine Kräfte auf und nutze sie. Jede ...


Selbst über die Notaufnahme in eine Klinik dürfte schwer sein…., zumal ich da nur auf Bekloppte dann treffen werde, die auch notfallmässig da sind….
Wenn es so einfach wäre würde ich es vermutlich tun…..

Dann noch der Gedanke mit mehreren zusammen im Zimmer schlafen zu müssen, da bekomme ich schlaflose Nächte leider….., hab da keine guten Erfahrungen mit gemacht…..

Zitat von Partychr:
Selbst über die Notaufnahme in eine Klinik dürfte schwer sein…., zumal ich da nur auf Bekloppte dann treffen werde, die auch notfallmässig da sind…. Wenn es so einfach wäre würde ich es vermutlich tun….. Dann noch der Gedanke mit mehreren zusammen im Zimmer schlafen zu müssen, da bekomme ich schlaflose ...

Mauere dich nicht in immer engere „Sachzwänge“ ein. Das wäre ein Symptom der Angsterkrankung und verschlimmerte diese. Du bist nicht weniger „bekloppt“ als andere Patienten und wirst keine Luxusbehandlung erhalten, dafür müsstest du der König von Saudi-Arabien oder Elon Musk sein.

Zitat von Reconquista:
Mauere dich nicht in immer engere „Sachzwänge“ ein. Das wäre ein Symptom der Angsterkrankung und verschlimmerte diese. Du bist nicht weniger „bekloppt“ als andere Patienten und wirst keine Luxusbehandlung erhalten, dafür müsstest du der König von Saudi-Arabien oder Elon Musk sein.


Das ist wahr…, nur selbst da kommt Mann doch nicht direkt so rein, die schicken einen doch eher wieder nachhause mit dem Verweis auf Ambulante Behandlung…..

Und dort bekommt mann auch nur Medikamente…..
Hab eher Angst dass es da noch schlimmer wird als es eh schon ist…..

Zitat von Reconquista:
Ich verstehe. Wäre ich du, würde ich tatsächlich als Akutfall in eine Klinik gehen, also Notaufnahme. Solltest du andere Optionen haben, dich etwas aufzubauen, das können Freunde sein, so lächerlich es klingt: das Schwimmbad, die Kirche, ein Pfarrer, egal was, dann biete all deine Kräfte auf und nutze sie. Jede ...


Ja, das ist wohl war, wenn ich nicht zu erschöpft mittlerweile für alles wäre…..

Lieber @Partychr ich kann Deine Verzweiflung gut nachvollziehen, denn ich kenne die Mutlosigkeit wenn die Psychopharmaka nach der Erstverschlechterung ( die dauerte bei mir übrigens meist 3 Monate) nicht positiv, sondern sogar negative Wirkungen zeigen. Und ich habe im Laufe der letzten Jahre drei Mal den Psychiater gewechselt. Dabei habe ich festgestellt, dass alle ungefähr dieselben Medikamentenvorschläge haben...

Bestimmt fühlst Du Dich wohler in der Tagesklinik...doch bis es soweit ist, rate auch ich Dir möglichst zu versuchen, Dich zu überwinden das Bett zu verlassen, und Alltägliches zu tun. Bewegung tut immer gut. Verlange dabei aber nicht zu viel von Dir im Moment, denn jetzt sind kleine Schritte angesagt. Ich wünsche Dir viel Kraft.

Zitat von Lina60:
Lieber @Partychr ich kann Deine Verzweiflung gut nachvollziehen, denn ich kenne die Mutlosigkeit wenn die Psychopharmaka nach der Erstverschlechterung ( die dauerte bei mir übrigens meist 3 Monate) nicht positiv, sondern sogar negative Wirkungen zeigen. Und ich habe im Laufe der letzten Jahre drei Mal den Psychiater ...

Danke Dir vielmals !

Was hat es eigentlich mit einer PIA auf sich ?
So ganz verstehe ich das aktuell leider nicht…., auf der einen Seite kann mann da so hingegen, auf der anderen Seite wird von längeren Wartezeiten berichtet….. ?

Zitat von Partychr:
das Problem ist ich habe kaum Medikamente länger als 3-4 Wochen eingenommen…


Das ist zu kurz, um über die Zeit der Erstverschlechterung hinweg in die positive Wirkung zu kommen.
Man kann ein AD erst anfangen zu beurteilen beurteilen, wenn man mind. 2-3 Wochen auf Zieldosis war. Meiner Erfahrung nach baut sich die Wirkung ab der finalen Dosis bis 2 oder 3 Monate noch weiter auf.

Dass die Müdigkeit weiter besteht, zeigt, dass es nicht das Escitalopram war. Unser Körper und Empfinden wird von so vielen Faktoren beeinflusst.

@Pauline333
Ok, wieso habe ich die dann mit Einnahmebeginn gehabt ?

Es ist jetzt seit rund 1,5 Wochen abgesetzt…, seit 1 Woche auch Mirtazspin abgesetzt….., seitdem nun Opipramol 50/50/100

Hmmm…, sollte ich dem dann am Ende doch noch eine Chance geben ?
Seit 1,5 Wochen nehme ich es nicht mehr…, vorher waren es 5mg…..
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Partychr:
Ich warte auf Erstgespräche in Tageskliniken, das dauert aber noch 3-4 Wochen bis es soweit ist und danach Wartezeit von gut und gerne 3-4 Monaten…..

Das ist nicht wirklich lang. Auf meine Reha vor 15 Jahren habe ich ein ganzes Jahr gewartet.

@Partychr
Zuerst einmal ist es Mist, dass es dir immer noch so bescheiden geht. Es wurde hier schon viel konstruktives geschrieben. Versuche es anzuwenden.

Ob und in welcher Dosierung du die AD's nehmen kannst oder sollst könnte aber nur ein Psychiater entscheiden. Da würde ich alleine nicht dran rumwerkeln. Stehe aber auch denen sehr ambivalent gegenüber. Habe mal Citalopram genommen, weil es eben so vielen toll hilft. Mir hat es null geholfen, eher den Zustand noch verfestigt und weitere ungute Gefühle geschürt. Spreche also auf jeden Fall die Medikation beim Doc an.

Ich persönlich schwöre ja auf Bewegung. Vielleicht nicht sofort in die Vollen gehen, sondern gerne auch langsam anfangen und sich dann steigern. Ein kurzer Spaziergang oder kurz mal den Landweg mit dem Fahrrad. Oder einfach irgendwo hin gehen, wo es für dich ruhig ist und du Kraft schöpfen kannst. Wald oder See z. B. Einfach raus in die Natur an die frische Luft. Es wirkt manchmal Wunder.

Gestern war ich sehr down. Habe mich aufgerafft und bin ich mein Lieblingswaldstück. Nach 2 Minuten fühlte ich, wie viel ruhiger ich plötzlich wurde. Nach 5 Minuten ging es mir schon ziemlich okay. Probiere es gerne aus. Finde das, was dich aus diesem Zustand rausholt.

Falls du die Wartezeit nicht aushält und etwas Unterstützung wünschst kannst du auch bei der Seelsorge anrufen. Da wird dir zugehört und Tipps gegeben.

@Lerchen Danne Dir !

Im Moment frage ich ob es Sinn macht in einer Pia mal vorstellig zu werden……, als Vorlauf zur Klink

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Dr. med. Andreas Schöpf