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Wie Doxepin außer Müdigkeit wirkt, weiß ich nicht

Sertra, es ist schon fast ein klassisches trizyklisches AD mit ausgeprägt sedierender die Wirkung . Die setzt sofort ein, die stimmungsaufhellende meist erst nach zwei, drei Wochen. Oder auch gar nicht....

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Medikamente & Gewichtszunahme - liegt es an mehr Appetit?

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Zitat von kama:
Zitat von Serthralinn:
Wenn es nur ums schlafen geht reicht Opipramol. Manchmal 25 mg, manchmal auch 200-300 mg.


Mit Escitalopram brauch ich sie aber eigentlich fast nie.


Bei mir geht es leider nicht nur ums schlafen, hab auch tagsüber jede Menge Symptome und bin sehr unruhig...


Dafür habe ich die Truxal. Die kann ich bei Bedarf eben auch tags nehmen, wenn ich innerlich sehr unruhig bin. Das ist bei mir situationsabhängig. Auf einer psychosomatischen Reha war es ganz schlimm mit mir. Ich kann fremde Orte und viele Menschen nicht ertragen und der Klinikchef wollte mich nach einer Woche schon nach Hause schicken, weil ich eigentlich nicht rehafähig war. Da hat er spontan Truxal eingestellt - es wurde besser, aber ich wurde trotzdem fast eine Woche früher Heim geschickt, weil auch das in der kurzen Zeit nicht richtig eingestellt werden kann. Seit dem nehme ich Truxal bei Bedarf und das geht ganz gut.

Wie wirken die ?

Wenn ich einen geregelten Tagesablauf habe, also genügend Nachtschlaf, dann machen die l.m.a. und man sollte dann nichts mehr ernstes vorhaben. Wenn ich sie abends zur Doxepin dazu nehme, ist für 10 Stunden Licht aus und am nächsten Tag bedächtiges Nichtstun.

Kann beides in der entsprechenden Situation sinnvoll sein.

Mm, also ich hab meine lebenslange Unruhe mit Escitalopram ganz gut im Griff. Notfalls etwas Opipramol hinzu.

Macht zwar auch ein bisschen lustlos, aber vermutlich wesentlich weniger als truxal

Zitat von Serthralinn:
Mm, also ich hab meine lebenslange Unruhe mit Escitalopram ganz gut im Griff. Notfalls etwas Opipramol hinzu.

Macht zwar auch ein bisschen lustlos, aber vermutlich wesentlich weniger als truxal

Bei mir geht es nicht um ständige Unruhe, sondern um situationsbedingte Reizüberflutung. Ich brachte mal den bildhaften Vergleich, einen Nichtschwimmer immer wieder ins tiefe Wasser zu den Schwimmern zurückschieben. So fühlt sich das an für mich - totale Überforderung in Alltagsdingen.
Nachher muß ich beispielsweise einen Brief aufgeben. Nicht, daß ich nicht wüßte wie das geht - aber ich muß raus, viele Menschen, hoher Blutdruck deshalb und dieses 'ich muß'. Wenn das reibungslos klappt und ich beim Autofahren nicht genötigt werde, ohne Hindernisse an den Briefkasten gelange und ich, wenn ich schonmal da bin vielleicht noch einen kleinen Einkauf erledigen kann, dann bin ich gut. Eine Stunde später zu Hause angekommen, bin ich total erschöpft - kann sein, daß ich mich für eine Stunde hinlege. Wenn das alles so läuft, dann brauche ich die Truxal nicht und erhole mich schnell.
Wenn ich aber schon auf dem Weg vom Haus zum Auto von einem nervigen gesprächsfreudigen Nachbarn abgefangen werde, der mir nur Unfug erzählt, beim Autofahren auf Idioten treffe, plötzlich auf dem Weg zum Briefkasten der Bürgersteig eingeengt ist, weil man über Nacht eine Baustelle dort errichtete, mal eben schnell was Einkaufen auch nicht geht, weil irgendwas mich aufhält und ich dann auf dem Weg nach Hause eventuell schon wieder einen gesprächsfreudigen Nachbarn treffe... dann lege ich mich vor Erschöpfungen ein Stündchen hin und komme nicht zur Ruhe. Es drehen sich die Gedanken um jedes einzelne Detail - mir ist elend, ich vergesse das Essen und nehme die Tianeurax nicht in der richtigen Zeit und dann schaukelt sich das hoch bis in die Nacht. Trotz Doxepin komme ich dann meist nicht ins Bett. Es kann sein, daß ich Doxi um 18 Uhr nehme und um 24 Uhr immer noch nicht im Bett bin, zwar müde bin - nicht aber zum Schlafen fähig.
Durch solche oder ähnliche Reizüberflutung kann ich nicht abschalten, meine Tagesregelmäßigkeit gerät durcheinander, ich finde keinen Anfang und kein Ende, bin gedanklich überhaupt nicht bei mir und finde den Ausschalter nicht. Das treibt mich dann mehrere Tage um und flaut nicht ab. Ich verdränge Termine, den Haushalt, kann nicht rausgehen. Habe ich dem nichts entgegenzusetzen, führt mich das in eine depressive Episode und davon hatte ich die letzen 3 Jahre nach dem Nervenzusammenbruch reichlich.
Truxal mildert das ab, wenn ich es brauche und zum Glück brauche ich das nicht jeden Tag. Ich glaube auch nicht, daß das mit mir jemals wieder anders wird, bin überhaupt nicht belastbar. Die Psychotherapie hat mir trotzdem sehr geholfen, denn sonst wäre ich nicht im Stande, mich überhaupt um mich zu kümmern. So habe ich mir meine Sicherheiten geschaffen, aber sie reichen nicht aus, wenn zuviel Außenreize auf mich einprasseln.

Zitat von kama:
Ich fange am Wochenende mit Doxepin an, hat FA zufällig jemand Erfahrung?


Ich nehme es seit 8 Jahren wegen meinen Schlafstörungen. Gewichtszunahme ist bei sedierenden schlafanstoßenden ADs besonders heftig, weil sie Heißhungerattacken bewirken, den Stoffwechsel verlangsamen und oft noch zu Wassereinlagerungen im Gewebe führen.





Dr. med. Andreas Schöpf
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