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Zitat von Frittensauce:
Ich habe Angst davor, dass die Apothekerin erwähnt welches Medikament es ist. Das ist mir bei einem anderen Medikament mal passiert. Sie fragt, ob ...

Die Apotheke fragt immer, ob man weiss, wie man es einnimmt.

Zitat von Frittensauce:
Die Sorge ist es auch. Darüber hinaus bin ich auch sehr stolz gewesen, als ich meine Medikamente endlich absetzen konnte. Ich hatte hart an mir ...

Ich glaub eher, es is kein Problem mit Medikamenten sondern eher ein generelles Problem was mit Kontrolle zu tun hat.

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Medikamente beschädigen meinen Stolz

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Zitat von Knubbelchen:
Die Apotheke fragt immer, ob man weiss, wie man es einnimmt.


Die Apothekerin hat den Namen des Medikamentes erwähnt und das auch noch sehr laut.

Na und? Meinst du, die anderen wissen, was das ist? Was ist denn an Psychopharmaka peinlich? Gar nichts. Mir fällt kein Medikament ein, das peinlich wäre.

Zitat von Frittensauce:
Darüber hinaus bin ich auch sehr stolz gewesen, als ich meine Medikamente endlich absetzen konnte.

Darauf kannst du auch stolz sein. Und es ist ebenso in Ordnung sie wieder einzusetzen, wenn es eben nötig ist. Du könntest dahingehend zum Beispiel stolz auf dich sein, dir Hilfe zu holen.

Zitat von Häkelini:
Weisst du es ist ja in Ordnung dass du so verunsichert bist und dir Gedanken machst was andere denken. ABER wenn es deine Handlungsfreiheit massiv einschränkt, dann lohnt es sich doch, da was gegen zu tun, oder? Was bräuchtest du denn, um dahingehend über deinen Schatten zu springen? Die perfekte Lösung wird es ...


Was ich bräuchte um über meinen Schatten zu springen?
Ich glaube ich warte noch ein paar Wochen ab, wie sich die Schlaflosigkeit entwickelt. Es ist nicht immer gleich schlimm.
Was mir helfen würde, wären Erfahrungsberichte von euch. Vielleicht hattet ihr ähnliche Gedanken.

Also ich hab zwar nicht bei diesem Thema so das Problem damit, kenne aber die Grundproblematik. Also z. B. Was denken andere von mir? Was wird wo von mir erzählt? Und ich war auch mal eine zeitlang komplett Medi frei und brauchte keine Therapie. Letztes Jahr hatte ich dann einen Komplettzusammenbruch, musste stationär gehen und bin inzwischen in Langzeittherapie und nehme zwei Medis. Hätte vor ein paar Jahren auch nie gedacht dass ich das noch mal brauche, aber bin inzwischen mental ok damit. Ich bin stark, auch wenn ich mal schwach bin und eben Hilfe brauche. Und kann stolz drauf sein, alles zu tun, um wieder gesund zu werden.

Zitat von Angstmaschine:
Das ist meiner Meinung nach Stolz an der falschen Stelle. Oder wie @Häkelini schon meinte eher die Angst vor der Meinung der anderen. Ob Du ohne Hilfe genau so gut und genau so schnell wieder auf die Beine kommst, kannst eigentlich nur Du selbst beantworten. Und selbst da kann man sich auch immer mal verschätzen ...


Ich musste jetzt die Gäste wieder ausladen. Ich habe einen Vorwand geschoben.
Das ist auch schlecht für meinen Stolz.

Ich fühle mich halt unwohl, wenn ich denke, dass die Leute schlecht über mich oder meine Familie denken. Deswegen tu ich mich so schwer damit Medikamente nehmen.

Zitat von Häkelini:
Also ich hab zwar nicht bei diesem Thema so das Problem damit, kenne aber die Grundproblematik. Also z. B. Was denken andere von mir? Was wird wo von mir erzählt? Und ich war auch mal eine zeitlang komplett Medi frei und brauchte keine Therapie. Letztes Jahr hatte ich dann einen Komplettzusammenbruch, musste ...


Kannst du noch mehr über deinen Gefühlsumschwung schreiben?

Ich habe mich auch mit vielen Menschen unterhalten müssen. Ich hatte eine Leitungsposition inne und plötzlich (im Nachhinein natürlich absehbar) ging dann gar nichts mehr. Und ich hab mich soooo geschämt. Ich war so stolz dass ich es bis dahin geschafft hatte und dann bin ich so abgeschmiert. In der Klinik haben mir dann ganz viele geholfen aus dieser Spirale zu kommen. Plus in Therapie mir anzugucken, woher dieser Leistungsgedanke und dass ich nur dann wertvoll bin, kommt. Das bearbeite ich immer noch. Da tun sich immer neue Felder auf. Bin aber schon viel weiter als letztes Jahr und letztendlich war es sogar gut dass es passiert ist. Ich war vorher echt ein wenig wahnsinnig unterwegs und wenn das noch weiter so gegangen wäre, dann hätte ich da mich noch viel mehr drin verrannt.

Ich habe zwar keine Führungsposition, aber ich kann das nachvollziehen.
Ich bin ebenfalls ehrgeizig und perfektionistisch, schmiere aber manchmal ab.

Von meinen Geschwistern bin ich der einzige mit „nur“ Realschulabschluss.
Meine Familie war in ihrem Heimatland relativ angesehen und wohlhabend.

Ich habe einen Verwandten mit gleichem in Deutschland seltenem Nachnamen, der in der gleichen Stadt lebt, wie ich jetzt lebe. Er ist Geschäftsmann. Ich wurde schon gefragt, ob ich mit ihm verwandt bin. Ich wurde auch schon nach anderen Verwandten gefragt. Nach meiner Kenntnis bin ich mit allen Leuten mit diesem Nachnamen in dieser Stadt verwandt und obwohl es eine Großstadt ist, ist man dann nicht mehr so anonym.

Ich bin daher gegebenenfalls nicht nur für mich peinlich, sondern für meine Verwandten auch.

Weißte, so viele Geschäftsmänner und - frauen nehmen noch ganz anderes Zeugs ein. Und wenn deinen Verwandten das dann peinlich ist, sollte ihnen eher ihr eigenes Verhalten peinlich sein. Das sind nicht meine Werte, die ich im Leben nähren möchte. Ich stehe dafür, dass jeder, der Hilfe braucht, diese sucht und annimmt, ebenso stark ist wie andere. Und der Scham darüber nicht erlauben sollte, sich es sich selbst noch schwerer zu machen. Bei Scham hilft nur eins: Flucht nach vorn. Du musst es ja aber nicht jedem auf die Nase binden. Bei einer online Apotheke wird es kaum auf deine Verwandten zurückfallen können. Die Frage ist viel mehr, wie ist dein Gefühl dazu? Findest du z. B. dass es anderen peinlich sein sollte? An sich selbst legt man ja oft ganz andere Maßstäbe an, als an andere.

Hallo,
@Frittensauce bitte denk zuerst an Dich und wie es Dir ganz persönlich geht. Wenn es Dir mit Medis besser ging, dann nimm sie wieder. Ich habe vor 10 Tagen Medis abgesetzt und heute fange ich wieder damit an.
Ich bin auch enttäuscht und hatte mich die letzten Tage sehr gefreut, dass es ohne geht - es geht aber gerade nicht.

Die anderen Themen (Stolz, Selbstwert) kannst du bearbeiten wenn es dir besser geht.

Quäl dich nicht nur weil andere denken könnten, Du seist schwach weil du Medikamente nimmst. Das bist du nicht.
Es ist noch viel stärker zu erkennen wenn man Hilfe braucht und diese dann auch anzunehmen.

Hier merkt man einfach ganz krass, was für ein Stigma noch über psychische Krankheiten herrscht. Das ist ultraschade. Ich merke aber, dass die Dinge langsam auch in den sozialen Medien Aufmerksamkeit erlangen, das ist ein erster Schritt.
Niemand ist weniger Wert wenn er Medis für psychische Krankheiten nimmt, im Gegenteil!

Das Melantonin hat leider nicht gewirkt. Ich versuche trotzdem weiterhin ohne Mirtazapin auszukommen. Das klappt meistens auch recht gut. In Nächten wie heute aber gar nicht.

Wenn ich immer schlecht schlafen würde, wäre die Entscheidung für Mirtazapin schnell getroffen.

Mein Stolz ist jetzt gebrochen. Wenn ich dieses Wochenende wieder so schlecht schlafe, werde ich mir am Montag Mirtazapin verschreiben lassen.
Ich habe Suizidgedanken wegen dem Schlafmangel und wegen Schmerzen und habe Angst, dass ich sonst drauf gehe.

Es ist eine schlimme Niederlage für mich und ich werde alles daran setzen, dass ich das wieder los werde.

Aber was genau ist so schlimm daran für dich?
Wenn du ein körperliches Leiden hast, wie zum Beispiel Bluthochdruck, würdest du dann auch alles dran setzen, ohne Medikamente auszukommen?
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Zitat von DgKater:
Aber was genau ist so schlimm daran für dich? Wenn du ein körperliches Leiden hast, wie zum Beispiel Bluthochdruck, würdest du dann auch alles dran setzen, ohne Medikamente auszukommen?


Es ist einfach ein Gefühl und wird einem von der Gesellschaft auch so vermittelt.

Also nach meinem Empfinden hat sich das schon gewandelt. Insbesondere die Einnahme von Antidepressiva sind gar nicht mehr so stigmatisiert.
Vielleicht kannst du lernen, die Tatsache zu akzeptieren, dass du Medikamente benötigst.
Ich denke, du machst dir das Leben unnötig schwer.

Zitat von Frittensauce:
wird einem von der Gesellschaft auch so vermittelt.

Ich weiß zwar nicht in welchen Gesellschaftsriegen du dich so bewegst, aber gerade jene die auf Medikamente zurückgreifen, werden als vernünftig angesehen, als welche die eingesehen haben, dass sie Hilfe brauchen und diese in Form von Tabletten egal welcher Art bekommen.

Da bilde ich eher die Ausnahme, da ich von vornherein Antidepressiva und Angstlösende Medikamente ablehne. Und so seitdem, im KH als geheilt gelte. Obwohl ich es nicht bin und sobald ich es anspreche, dann kommen sie wieder mit ganzen Wagenladungen und wir singen wieder viele viele bunte Smarties.. bis ich ihnen begreiflich machen will, dass ich es auch ohne irgendwie hinbekommen kann und schon seit Jahrzehnten mache, doch das wollen oder dürfen sie nicht begreifen , wer weiß das schon..

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Dr. med. Andreas Schöpf
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