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Hallo liebe Community,

ich habe eine spezielle Frage. Aufgrund meiner Angststörung, Depression, ADHS und chronischen Schmerzen nehme ich aktuell 3 Medikamente fest und 2 Medikamente nach Bedarf ein.

Da ich eigentlich nicht mein Leben lang so viele Pillen nehmen will (außer es ist eben nicht anders möglich) würde ich gerne versuchen in einer Klinik die Medikamente alle langsam auszuschleichen während man intensiv ärztlich und psychotherapeutisch betreut ist.

Hat Jemand einen Tipp in welcher Klinik das möglich wäre? Es sind alles Medikamente die anscheinend nicht abhängig machen, eine Benzo-Sucht besteht auch nicht.

Ich suche quasi einen geschützten Rahmen um das zu probieren. Wichtig wäre mir nur, dass wenn sich mein Zustand rapide verschlechtert ich die alten Medikamente wieder bekomme.

Im Internet finde ich hierzu nur Privatkliniken, die ich mir niemals leisten kann.

Auf einer normalen Suchtstation würde ich mich nicht wohl fühlen und ob die beim Absetzen von korrekt verordneten Medikamenten mitmachen würden steht auch in den Sternen.

Ich nehme jedenfalls seit knapp 10 Jahren Psychopharmaka und würde einfach gerne mal sehen wie es mir mit weniger gehen würde und hierbei stationäre Betreuung haben.

Bin für jeden Tipp dankbar.

Coooyah

27.10.2022 09:23 • 29.10.2022 #1


4 Antworten ↓


Zunächst setzt eine stationäre Behandlung eine Einweisung, idealerweise durch einen Facharzt, voraus. Also wäre der erste Schritt, der gang zum Arzt. Mit diesem könntest Du deinen Wunsch besprechen und auch herausfinden, welche Kliniken in Frage kämen und ob ein konkreter Bedarf vorliegt. Gibt ja beispielsweise Psychiatrien oder psychosomatische Kliniken, letztere könnten vielleicht geeigneter sein, wenn Du auf Medikamente verzichten willst. Welche Kliniken auch Kassenpatienten aufnehmen, lässt sich eigentlich leicht herausfinden. Wenn Google nicht reicht, kannst Du deine Krankenkasse nach einem Klinikverzeichnis fragen. Meistens gibt es ohnehin ein Vorgespräch und da klärt sich sicher, ob die Klinik geeignet für Dich sein kann.

A


Medikamente absetzen in Klinikumfeld

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Zitat von Coooyah:
Hallo liebe Community, ich habe eine spezielle Frage. Aufgrund meiner Angststörung, Depression, ADHS und chronischen Schmerzen nehme ich aktuell 3 ...


Oftmals müssen Psychopharmaka sehr, sehr langsam ausgeschlichen werden. Je nachdem, wie lange und in welcher Dosis du sie nimmst, kann das Monate dauern. Zumindest ist das bei SSRI so. Der Zeitraum könnte zu lang für einen Klinikaufenthalt sein. Oftmals kommen die Probleme auch erst Wochen oder Monate nachdem das Medikament komplett aus dem Körper raus ist.

Ich würde das Ausschleichen mit einem niedergelassenen Psychiater machen.

Zitat von Coooyah:
einer Klinik die Medikamente alle langsam auszuschleichen


Das ist ein Paradox. Wird keine Klinik mitmachen. Man schleicht Medis aus, wenn sie nimmer nötig sind. Und nimmer nötig heisst, man braucht dazu keinen sicheren Rahmen.

Als ich mein Antidepressiva ausgeschlichen habe, war das ambulant, da ich gleichzeitig auch eine Therapie gemacht habe. Du nimmst die nun 10 Jahre, hast du auch Therapie gemacht?

Zitat von Coooyah:
Aufgrund meiner Angststörung, Depression, ADHS und chronischen Schmerzen nehme ich aktuell 3 Medikamente fest und 2 Medikamente nach Bedarf ein.


Das ist ja leider oft ein fataler Irrtum, dass man denkt, man bräuchte die Medis nicht mehr, weil es einem ja besser geht.
Mitunter geht es einem aber besser, WEIL man die Medi´s nimmt.
Bei 4 Diagnosen und 5 Medis solltest du jetzt nicht leichtsinnig werden. Meine Meinung.

Besprich das mit einem Fachmann/Psychiater.





Dr. med. Andreas Schöpf
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