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Hallo ihr lieben,

muss euch nochmal wegen meinem Medikament nerven

Ich nehme seit gestern Sertralin erstmal 25 mg zum einschleichen.
Ich habe heute ein paar mal kurz vor einer PA gestanden, weil ich so Angst habe,dass mir durch das Medikament was passiert.
fühle mich benommen, bin müde, zeitweise trockenen Mund, und heute Mittag Übelkeit.Bilde ich mir das ein, oder sind das Nebenwirkungen? Habe gestern auch nur eine 1/4 Tablette genommen, (also 12,5 mg).


Soll ich sie weiter nehmen? Und bringt das überhaupt was,wenn ich so eine Angst habe?

LG

19.07.2012 18:02 • 20.07.2012 #1


21 Antworten ↓


Vorweg ist primär der behandelnde Arzt Dein Ansprechpartner, kein Internetforum!

Ich kenne jetzt nicht Deinen Verlauf, aber Du leidest unter Depressionen?

Keine Angstzustände?

Oder warum dann gerade Sertralin?

Erhaltungsdosis sind 50mg, somit bist Du mit den 25mg soweit gut dabei zum einschleichen des Medis. Wie lange sollst Du einschleichen bzw. wie sollst Du denn steigern?

Die Nebenwirkungen sind normal!

Besonders häufig bei Sertralin: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Diarrhö, Mundtrockenheit, v. a. bei höheren Dosierungen Tremor, Schwindel, Schlafstörungen, Müdigkeit, sexuelle
Funktionsstörungen, insbesondere Ejakulationsverzögerungen.

Weiternehmen auf jeden Fall.

Denn so ein SSRI braucht seine Zeit zum Anlaufen. Sicher min. 14 Tage. Die Symptome können dadurch sogar verstärkt werden! Darum ja langsam einschleichen.

Warum jetzt gerade Sertralin, wenn Du ausschließlich? unter Angst leidest, kann nur der Arzt beantworten.

Sertralin ist kein ausgewiesenes Antidepressivum, welches gegen Angst hilft!

Daher wäre die Frage an den Arzt berechtigt, warum kein Citalopram, Escitalopram etc., die ausgewiesen bei Agoraphobie mit oder ohne Panik helfen.

A


Medikament weiter nehmen,obwohl man Angst hat?

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Hallo HeikoEN,

erstmal vielen Dank für deine Antwort!

Ich habe mich dazu durchgerungen die Tablette heute zu nehmen.

Ich leide unter Panikattacken, Depressionen,Dissoziationen ,Essstörung und Zwängen. Habe den Beipackzettel durchgelesen und das Medikament ist für Depressionen, Zwänge und Panikattacken zugelassen.

Meine Psychiaterin hat sich bestimmt was dabei gedacht.

Mir stellt sich halt die Frage, ob das Medikament einen positiven Effekt haben kann,wenn ich jeden Morgen Panik nach der Einnahme habe und den ganzen Tag über Angst,ob ich Nebenwirkungen bekomme?
Nimmst du Medikamente? Ich habe es sehr lange ohne versucht.

LG!

Verstehe richtig, ich will nicht die Wahl des Medikamentes in Frage stellen, die Verantwortung hat Deine Psychaterin, wie Du auch schon schreibst und für das Erkrankungsspektrum, ist es ja dann auch geeignet, insb. wenn Depressionen im Spiel sind.

Von daher, alles gut würde ich sagen. Und ja, ich finde es relativ normal, wenn Du zu Beginn der Einnahme Angst davor hast und natürlich mit Symptomen reagierst. Gib dem Medikament ein paar Wochen Zeit, ich bin sicher, dass das Sinn macht, auch wenn es noch einige Kraft kosten wird. Und ja, ich habe auch Medikamente genommen, weil ich einfach sowas von fertig war.

Und auch ja, als ich noch nicht in der Klinik war und der erste Psychater mir die Medis verschrieben hatte, habe ich die NICHT angerührt. Ich hatte Angst vor der Einnahme! Unglaublich alles und ich hätte das nie für möglich gehalten. Heute klingt das für mich total abstrakt irgendwie, aber ok, ich bin therapiert. Aber damals, wenige Tage nach dem ambulanten Besuch eines Psychiaters, war ich ja auch schon in der Klinik und dort fühlte ich mich sehr sicher und habe Anti-Depressiva genommen, die auch super geholfen haben!

Also darum mein Tipp, bleibe dabei, probiere es aus, damit Du vernünftig in der Lage bist, der Therapie zu folgen und nicht täglich, stündlich, minütlich in den Symptomen festhängst...

Danke für deine offene Antwort!

Ich hoffe mir wird es auch so gehen, dass ich das so gelassen sehen kann!

Wenn ich das richtig interpretiert habe,geht es dir inzwischen besser/gut?Sowas ist immer schön zu lesen!

Darf ich fragen,was deine Probleme waren?

Es ist eine Frage, wie Du eine etwaige Therapie annehmen kannst.

Meine Probleme waren relativ vielschichtig...Trauma aus der Kindheit, Agoraphobie, Panikattacken, soziale Phobie, generalisierte Angst...etc.

Meine erste Therapie hatte ich mit 15.Jetzt seit 1 1/4 Jahren wieder ambulante Therapie, eine abgebrochene stationäre Therapie und ein 9 wöchiger Aufenthalt in der Tagesklinik.

Finde es toll, dass du das so gut hin bekommen hast!Habe mit vielen der Probleme schon seit der Kindheit zu tun.

Zitat von Hoffnungsschimmer:
Habe mit vielen der Probleme schon seit der Kindheit zu tun.
Wasser auf meine Mühlen

Denn ich glaube, eine Vielzahl der Probleme lässt sich auf die Kindheit zurückführen.

Man muss das ggf. aber ein wenig anders anfassen, ist zumindest meine Erfahrung, da eine kognitive Verhaltenstherapie bei Kindheitstraumata nicht so gut bzw. gar nicht hilft. Man behandelt ggf. nur die Symptome und auch eine aktuelle Angst- oder Depressionserkrankung, wäre dann nur ein Symptom und nicht die Ursache.

Ja da gebe ich dir Recht,deshalb mache ich auch eine klärungsorientierte Verhaltenstherapie.

Darf ich fragen, in welche Richtung dein Trauma geht?Ich habe vor ca. einem halben Jahr schonmal einen Tread dazu eröffnet wer wurde auch als Kind geschlagen .Wenn du magst und du nicht getriggert wirst,kannst du ja mal nachlesen. Über die Suchfunktion müsste der Tread schnell zu finden sein.

Bei mir ist eine suchtbelastete Familie als Trauma.

Meine Mutter hat getrunken, seitdem ich so 6-7 Jahre alt war.

Aufgrund dieses emotionalen Missbrauchs, waren dann in meinem Lebenslauf sowas wie Ehrgeiz, Perfektionsmus, schlechte Selbstwahrnehmung von Stress usw. vorherrschend, die dann offensichtlich irgendwann in Angst übergegangen sind...

Hier ist auch ein aktuelle Thread dazu, in dem ich meine Einstellung ein wenig äußere:

Da hattest du ja kein leichtes Los!Hatte in dem Tread auch einmal was geschrieben.

Habe ihn aber nicht weiter verfolgt. Hast du Kontakt zu deinen Eltern?

Mir gehts nicht so gut Durchfall, zwischdurch diffuse Angst und Hunger

Auch bei solchen Medikamenten muss der Kopf mitspielen, AD sind keine Wundermittel, die alles wegzaubern. Wenn Du Angst vor solchen Medikamenten hast und vom Kopf her ja scheinbar eh nicht willst, dann lass die Finger von dem Zeug.

Ich will ja!Nur die Angst ist halt da.Aber ich habe mich ja selber dazu entschieden!
Ich muss bis Oktober nämlich stabil werden

Mûssen geht leider nicht ....

Ich will es aber!Ich bin jetzt seit fast 1 1/2 Jahren krankgeschrieben und versuche im Oktober das Studium zu beginnen, welches ich immer machen wollte,wofür ich jetzt meinen sicheren Job kündigen werde.
Mal angesehen davon,müsste ich sonst die Rente einreichen und ich bin 25!

Deshalb versuche ich es ja jetzt zusätzlich zur Therapie mit dem Medikament. Brauche halt nur irgendwie moralische Unterstützung dabei, wegen der Angst :/

Wie geht es dir denn heute? Wie viel hast du jetzt heute genommen?
Bisher hast du das doch gut gemacht, ich finde du solltest mal einen Moment lang aufatmen

LG,
die Leidensgenossin

Ja ok, wenn Du es willst, dann zieh es durch.
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du hast dich dafür entschieden, dass sollte dir doch die kraft geben! nimm es erstmal ein paar wochen, bisher gab es doch keine allzu krassen nebenwirkungen oder? dann werden sie wahrscheinlich auch nicht mehr auftreten!
viel erfolg und durchhaltevermögen!

Danke für eure Antworten!

@heartattache: Ich schreibe dir später eine Pn, ich habe jetzt nicht so viel Zeit

@beat1:ja nur trotzdem bleibt die Angst.

Meint ihr,wenn ich bis jetzt keine starken Nebenwirkungen hatte kommen auch keine mehr?Fühle mich etwas Benommen und schläfrig,zwischendurch diffuse Angst bis kurz vor Panik und Unruhe,Durchfall und den ganzen Tag Bauchgrummeln hatte ich heute auch und Schwindel zwischendurch.

Wie soll Dir denn das jemand beantworten? Man kann auch nach 1 Jahr noch NW bekommen, die man bisher nicht hatte. Niemand kann hier sagen, wie bei Dir was in 4 Wochen oder so wirkt. Weil jedes Medikament wirkt bei jedem anders. Hör auf Dich damit zu befassen, nimm es und gut ist.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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