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Hallöchen.

Mich würde einmal interessieren, wie lange ihr einem Medikament, das bei euch Nebenwirkungen auslöst, Zeit gebt, um sich vielleicht doch noch richtig einzustellen, sodass die Nebenwirkungen verschwinden.

Hintergrund: Ich nehme jetzt seit 4 Wochen ausschließlich Citalopram 10mg. Vorher habe ich einen einwöchigen Wechsel von Venlafaxin auf Citalopram durchgemacht. Meine Normaldosis war 150 mg Venlafaxin. Dann sollte ich, laut meiner Ärztin, eine Woche lang 75 mg Venlafaxin nehmen und gleichzeitig mit 10 mg Citalopram anfangen. Das habe ich getan. War auch eigentlich gar nicht so schlimm. Als ich dann aber in der zweiten Woche die Venlafaxin komplett absetzen und nur noch die 10 mg Citalopram nehmen sollte. Junge, hatte ich ein starkes SSRI-Absetzsyndrom. Das war wirklich unheilig. Nebenwirkungen ohne Ende. Zittern, Übelkeit, Erbrechen, starke Panik die ganze Zeit, Depressionen ohne Ende, Trockenwürgen, Appetitlosigkeit, Schwitzen. Keine Ahnung, wie ich das durchgestanden habe, aber ich habe mich einfach irgendwie durchgebissen.
Jetzt nach 4 Wochen haben sich die meisten Nebenwirkungen bzw. Absetzsymptome gelegt, jedoch habe ich noch ziemliche Magen-Darm-Probleme. Durchfall, Übelkeit und Magen-Darm-Krämpfe. Zwar keine sehr starken (auf einer Skala von 1 - 10 vielleicht eine 5), aber doch so sehr, dass es mich total verunsichert. Laut jeder Website sollten die Nebenwirkungen ab Woche 3 besser werden und ab Woche 4 komplett verschwinden, aber die genannten Symptome sind geblieben.
Wie lange würdet ihr dem Medikament noch Zeit geben, bevor ihr bei eurem Arzt um einen nochmaligen Wechsel bittet? Nochmal 2 - 4 Wochen? Oder würdet ihr jetzt schon meckern?

Ach, und bevor die Frage kommt: Das Venlafaxin musste ich absetzen, weil ich immer mehr Nebenwirkungen bekommen habe und die Wirkung nachließ. Was nach 6 Jahren auch kein Wunder ist.
Wir wollten es damals mit einer 225 mg Dosis statt nur 150 mg probieren, um die Nachlassende Wirkung auszugleichen, aber das ging gar nicht. Die 150 mg haben meinen Körper schon zu zerstört.
Dank Venlafaxin habe ich auch ein Reizdarmsyndrom entwickelt. Was ich aber eigentlich richtig gut unter Kontrolle hatte, bevor ich mit Citalopram angefangen habe.

11.03.2024 15:01 • 13.03.2024 x 1 #1


6 Antworten ↓


Ich würde den Arzt fragen was er dazu sagt. Der große Vorteil von Ärzten ist nun mal das sie sehr sehr viele Patienten mit gleiche Medikation haben und daher auch viel Erfahrung mit den Nebenwirkungen haben.

Ich gebe bei der Einschleichphase dem Medikament schon ordentlich Zeit. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen das beim einschleichen die Verschlechterung nicht zu unterschätzen ist. Ebenso nicht beim ausschleichen. Hast du mal versucht die Ernährung anzupassen um die Krämpfe zu lindern?

A


Medikament Nebenwirkungen - wann wechseln?

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Ja, das mache ich schon. Ich ernähre mich größtenteils Gluten- und Laktosefrei, meide alle für Reizdarm schlechten Obst- und Gemüsesorten, trinke keinen Alk. etc.
Deswegen wundert es mich ja auch so sehr, dass trotzdem noch Krämpfe da sind. ‍️

@Kuebelkopf Welche Nebenwirkungen hattest Du denn nach 6 Jahren Venlafaxin?

Zitat von Kuebelkopf:
Laut jeder Website sollten die Nebenwirkungen ab Woche 3 besser werden und ab Woche 4 komplett verschwinden, aber die genannten Symptome sind geblieben.


Dass die NW so gut wie verschwindend gilt für die Enddosis. Bis zu diesem Ziel überwiegen oft die Nebenwirkungen. Zieldosis bei Citalopram ist oft 20mg. Man kann bks 40mg gehen. Ich würde erhöhen und dann gucken, wie es weiter geht.

Die Absetz-Symptome darf man aber auch nicht unterschätzen. Das lann sich auch recht lange hinziehen.

Guten Morgen. Ich stelle auch gerade von Duloxetin auf venlafaxin um. Sollte Duloxetin einfach weglassen und durch 33,5 venlaflaxin ersetzen. Ab Tag 4 soll ich auf 75 mg venlafaxin hoch gehen. Mir geht es jetzt ab Tag 4 echt beschissen. Ich habe starke innerliche Anspannung starke Angst. Schmerzen im Körper und so ein komisches Gefühl im kopf und auf den augen. Ist das normal?

@f-c-t-a
Ich habe Schwindelanfälle bekommen, meine Sicht wurde immer verschwommener, mir ging es körperlich auch einfach nicht gut. Vor allem der Schwindel hat mir auch sehr viel Angst gemacht. Zudem kam es halt dazu, dass die Wirkung des Venlafaxins nachgelassen hat und ich wieder ziemlich depressiv wurde und die Panikattacken deutlich öfter und schlimmer waren.

@Pauline333
Ja, das stimmt. Es kann gut sein, dass es immer noch Absetzsymptome sind.
Ich werde in zwei Wochen mal mit meiner Ärztin reden und dann sehen, was sie meint. Ob es sinnvoll ist, zu erhöhen oder nicht.

@angsthässchen
Ich fürchte leider ja. Einerseits hast du Absetzsymptome vom Duloxetin und andererseits Einschleichsymptome vom Venlafaxin. Das wird etwas dauern, bis es besser wird. Aber es wird besser.





Dr. med. Andreas Schöpf
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